Fünf Verhaftungen, 200 Polizisten im Einsatz: Schlag gegen Berliner Koks-Taxis

Aufgespürt: Im Kampf gegen den Rauschgift-Handel wurden Dienstagfrüh 14 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt

Aufgespürt: Im Kampf gegen den Rauschgift-Handel wurden Dienstagfrüh 14 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt

Foto: @polizeiberlin/Twitter
Von: Axel Lier

Sie nennen sich „Berlin Express“, „Schlüsseldienst“, Gemüse In- und Export“ oder auch „Alex Obst“. Ihre Angebote findet man in vermeintlich anonymen Chatprogrammen. Geliefert werden Marihuana, Kokain, LSD und andere Drogen, per Post – aber vor allem per Auto, dem sogenannten Koks-Taxi.

Berlin – Doch jetzt legte die Polizei einen Lieferdienst lahm! 200 Polizisten durchsuchten bei einer Razzia am Dienstagmorgen 14 Wohnungen und andere Räume, unter anderem an der Gottschedstraße in Gesundbrunnen.

Ermittelt wird gegen 13 Verdächtige, fünf von ihnen wurden verhaftet. Zuvor hatte es laut Polizei geheißen, dass sechs Personen verhaftet worden seien. Diese Zahl wurde im Laufe des Tages korrigiert.

Mehr als 2200 Kokain-Verkäufe werden ihnen zur Last gelegt. Bei der Razzia waren neben Spezialeinsatzkommandos (SEK) auch Drogen-Suchhunde Im Einsatz.

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Quelle: BILD/Jan-Henrik Dobers, Thomas Röthemeier, Marten Ronneburg

Die Beamten fanden und beschlagnahmten eine Geldzählmaschine, 47 000 Euro Bargeld, drei mutmaßliche Koks-Taxis oder Fahrzeuge zur Aufbewahrung von Drogen, eine scharfe Pistole sowie eine Machete, die hinter eine gesicherten Wohnungstür aufbewahrte wurde. Außerdem wurden knapp drei Kilogramm Kokain und acht Kilo Marihuana sichergestellt.

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Ermittelt wurde seit fünf Monaten „wegen des organisierten und bandenmäßig begangenen Handels mit Rauschgift“. Die 13 Verdächtigen werden der organisierten Kriminalität zugerechnet, einer von ihnen soll Mitglied eines arabischstämmigen Clans sein. Die Männer sind zwischen 23 und 45 Jahre alt und haben unterschiedliche Nationalitäten.

Der Berliner Polizei gelang ein Schlag gegen die Rauschgift-Lieferdienste Berlins

Der Berliner Polizei gelang ein Schlag gegen die Rauschgift-Lieferdienste Berlins

Foto: @polizeiberlin/Twitter

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) erklärte: „Drogen sind nach wie vor das Schmiermittel der organisierten Kriminalität.“ Der Einsatz zeige beispielhaft, wie Banden zunehmend internationaler und mobiler operieren. Immer mehr Netzwerke und Geschäfte würden über Messenger-Dienste organisiert.

BILD hatte zuerst im Januar 2019 über den neuer „Lieferservice“ der Drogenkuriere berichtet. Reporter gingen in Chats und am Telefon zum Schein auf Angebote ein.

Die Hauptstadt-Polizei hat seitdem die Koks-Taxis verstärkt im Blick. Immer öfter kommt es auch zu Gerichtsverfahren.

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