16 Stunden Ausnahmezustand: Schlimmste Nacht des Jahres für Berliner Feuerwehr

16 Stunden lang dauerte am Wochenende der Ausnahmezustand im Rettungsdienst bei der Feuerwehr

16 Stunden lang dauerte am Wochenende der Ausnahmezustand im Rettungsdienst bei der Feuerwehr

Foto: spreepicture
Von: Axel Lier

Berlin – DAS war die bislang schlimmste Nacht des Jahres für die Feuerwehr!

16 Stunden lang herrschte von Sonnabend auf Sonntag der Ausnahmezustand im Rettungsdienst. Es gab des öfteren keine freien Rettungswagen, Löschfahrzeuge übernahmen medizinische Notfälle und sieben Freiwillige Feuerwehren wurden zur Unterstützung auf die Wachen alarmiert. In mehr als 40 Fällen musste dem Anrufer über Notruf 112 mitgeteilt werden: Wir können nicht sofort kommen...

Die Leitstelle informiert: Keine Rettungswagen mehr frei!

Die Leitstelle informiert: Keine Rettungswagen mehr frei!

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Lars Wieg, Vorsitzender der Deutschen Feuerwehrgewerkschaft Berlin Brandenburg: „Fängt Organisationsverschulden an, wenn die Aufsicht führende Senatsinnenverwaltung tatenlos zuschaut? Schnellschüsse, wie beispielsweise den Brandschutz aufzugeben, sind verzweifelter Aktionismus aber keine Lösungen.“ Der Verschleiß der Beschäftigten, denen man permanent 120 % Leistung abverlange, habe jetzt sichtbare Folgen. „Die Kolleginnen und Kollegen haben den Glauben verloren und fühlen sich von den Verantwortlichen verlassen.“

► Am Sonnabendvormittag fehlten bereits 106 Mitarbeiter, 27 Rettungswagen blieben unbesetzt, darunter zehn der Hilfsorganisationen.

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► In der Nacht fehlten 90 Mitarbeiter, 21 Rettungswagen standen still – doch die Einsätze wurden immer mehr: Allein in den 16 Stunden Ausnahmezustand gab es 1641 Einsätze, 1108 davon im Rettungsdienst, 296 mit Notärzten.

Der Lagedienst arbeitete am Limit, koordinierte immer wieder Personal und Fahrzeuge nach Prioritäten, sogenannte „Low-Code-Notfälle“ – etwa Übelkeit, Verstauchungen, Rückenschmerzen – erhielten zunächst keine Rettungswagen.

Ob alle diese Notfälle später angefahren wurden – unklar! Feuerwehr-Sprecher Thomas Kirstein zu BILD: „Es war eine herausfordernde Nacht. Wir werden sie sehr genau analysieren müssen.“

Das muss schnell passieren. Denn am 7. Juli beginnen in Berlin die Sommerferien und für gewöhnlich steigen dann die Einsätze erneut an...

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