Rollerfahrer auf Gehweg Niedergeschossen: Blutiger Drogen-Krieg in Berlin?

Notarzt und Sanitäter versorgen den lebensgefährlich verletzten Rollerfahrer (30) auf dem Gehsteig

Notarzt und Sanitäter versorgen den lebensgefährlich verletzten Rollerfahrer (30) auf dem Gehsteig

Foto: spreepicture
Von: Dirk Böttger, Timo Beurich und matthias Lukaschewitsch

Berlin – Ein Mann (30) liegt schwerverletzt auf dem Asphalt. Sein Oberkörper nackt. Die Helfer haben ihm die Oberbekleidung ausgezogen.

Die Brust ist bereits mit Sonden verklebt. Notarzt, Sanitäter und Polizisten versorgen ihn. Jeder Griff muss jetzt sitzen. Der Mann schwebt in Lebensgefahr! Droht, auf dem Asphalt zu verbluten.

Drei Kugeln trafen ihn in den Oberkörper, als er Minuten zuvor Sonntagfrüh (1.30 Uhr) von zwei Männern auf dem Bürgersteig niedergeschossen wurde! Ist er das Opfer in einem blutigen Drogen-Krieg?

Tatort war der Gehsteig vor einer Bar am Mariendorfer Damm in Tempelhof. Fünfmal, so stellen die Mordermittler später fest, haben die beiden Männer auf ihr Opfer gefeuert.

Mit diesem Roller wollte das Opfer wegfahren, geriet aber offenbar in Streit mit einer Gruppe Männern

Mit diesem Roller wollte das Opfer wegfahren, geriet aber offenbar in Streit mit einer Gruppe Männern

Foto: spreepicture

Der Mann wollte offenbar gerade wieder auf seinen Roller steigen und wegfahren. Zwei Kugeln verfehlten ihr Ziel. Zwei Einschusslöcher sind in Schaufensterscheiben zu sehen. Zeugen berichten, der Mann sei zuvor in die Bar gegangen.

„Nach derzeitigem Kenntnisstand gerieten zwei Personengruppen auf dem Mariendorfer Damm zunächst in eine Auseinandersetzung“, sagte Oberstaatsanwalt Martin Steltner am Sonntag zum Tathergang. „In der Folge wurde ein 30-Jähriger durch einen Schuss lebensgefährlich verletzt. Anschließend flüchteten die Täter vom Ort.“

Ermittler des Landeskriminalamtes sichern Spuren auf dem Mariendorfer Damm

Ermittler des Landeskriminalamtes sichern Spuren auf dem Mariendorfer Damm

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Zum Hintergrund der Auseinandersetzung wollte Steltner keinen Kommentar abgeben.

Doch nach BILD-Informationen sollen Drogengeschäfte das Motiv für den Mordanschlag auf den Rollerfahrer gewesen sein.

Ein direkter Clan-Bezug zu einer der bekannten arabischen Großfamilien sei „aber auf den ersten Blick nicht erkennbar“, wie ein Ermittler sagte.

Immerhin: Die Täter konnten kurz nach den Schüssen bereits festgenommen werden. Ein Haftbefehl werde geprüft, so Steltner.

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