„Rave The Planet“: Zehntausende tanzen bei Loveparade-Nachfolger durch Berlin
Berlin – Berlin hat es nicht verlernt! Bässe wie Donner, Beats wie Blitze. Auch nach 16 Jahren Pause kann die Hauptstadt noch Loveparade feiern – und wie!
Zehntausende – die Veranstalter nennen sogar 100.000 – tanzten am Samstag beim Loveparade-Nachfolger „Rave the Planet“ (in Anlehnung an „Save the Planet“).
Zehntausende feiern auf dem 17. Juni
Die bunte Parade zog ab 14 Uhr traditionell vom Kurfürstendamm zum Großen Stern. 600 Polizisten sorgten für Sicherheit. Die sieben Kilometer lange Strecke ging auch an der Gedächtniskirche entlang, wo noch vor einem Monat ein Amokfahrer in eine Schülergruppe gerast war.
Einige zeigten gern und viel nackte Haut
Schon in der U 1 zum Startpunkt Haltestelle Uhlandstraße standen die Menschen dicht an dicht. Nicht zu übersehen: Diese Leute wollen Loveparade!
Feiernde mit goldenem Glitzer im Gesicht, Netzstrumpfhosen, Bier in der Hand und voll aufgedrehtem Lautsprecher. Auf dem Kudamm dann dichtes Gedränge. Einige Raver stiegen auf Laternenpfähle, um besser sehen zu können.
Loveparade-Gründer Dr. Motte ist auch der Mann hinter dem neuen Techno-Spektakel in der Hauptstadt
Auf dem ersten Wagen: Loveparade-Gründer und Geburtstagskind DJ Dr. Motte! Zu seinem 62. Geburtstag hatte er mit der Loveparade die wohl größte Geburtstagsparty und das beste Geschenk.
Auch Schlümpfe nehmen am Rave teil
In einer Rede sprach sich Dr. Motte für ein bedingungsloses Grundeinkommen für Künstler aus und forderte die Aufnahme der Berliner Technokultur ins immaterielle Unesco-Kulturerbe. Außerdem kritisierte er Tanzverbote an christlichen Feiertagen.
Auch nicht ganz so sommerliche Temperaturen und gelegentliche Regengüsse hielten die zum Teil nur leicht bekleideten Teilnehmer nicht vom Feiern ab
Für viele war es nicht die erste Loveparade. Detlef (50) und Klaudia (56) aus Braunschweig zu BILD: „Nach dem Ende der Loveparade in Deutschland sind wir sogar extra nach Zürich zur Street Parade gefahren.“
Bunt wie in den 90ern feierten einige Raver klitschnass im Regen
Als nun der erste Wagen wieder in Berlin losrollte, fielen auch die ersten Regentropfen vom Himmel. „Jetzt bin ich endlich mal bei einer Loveparade dabei und dann regnet es“, sagt Eyleen (33) aus Mitte. Gefeiert wurde trotzdem: Aus den Lautsprechern der insgesamt 18 Paradewagen dröhnte den ganzen Nachmittag Technomusik und Zehntausende Menschen tanzten dazu auf der Straße.
Mit bunten Perücken feiern diese zwei Herren bei der „Rave The Planet Parade“
Dazu viele schrille Outfits: bunte Blumenhemden, Muskelanzüge, neonfarbene Netzshirts, nackte Haut. Und am Ende kam dann auch endlich wieder die Sonne raus und feierte mit ...
Während Tausende auf der Straße tanzten, konnten einige begehrte Plätze auf einem der Lkw ergattern
Auf großen Lastwagen feierten die Teilnehmer – oft mit Regenschirmen