Überfall auf Commerzbank-Filiale in Berlin: Ist ein Familienvater der Brutalo-Bankräuber?

Er hielt der Kassiererin seine Pistole direkt unters Kinn

Ein Mann mit Waffe bedroht eine Person in der Bank

Ein Mann mit Waffe bedroht eine Person in der Bank

Foto: Polizei Charlottenburg-Wilmersdorf
Von: Karin hendrich

Berlin-Wilmersdorf – Ein skrupelloser Bankräuber hält der Kassiererin seine Pistole direkt unters Kinn. Mit diesem erschreckenden Foto aus einer Überwachungskamera fahndete die Polizei nach dem Überfall auf eine Commerzbank-Filiale in Wilmersdorf nach den Tätern. Ist Familienvater Suphi S. (40) einer von ihnen?

Seit Dienstag steht der Vater von fünf Kindern und gelernte Hauswirtschaftler aus Mariendorf deswegen vor dem Landgericht.

Beide Männer sind komplett vermummt bei dem Überfall

Beide Männer sind komplett vermummt bei dem Überfall

Foto: Polizei Charlottenburg-Wilmersdorf

Und so soll es laut Anklage am 2. Februar 2021 beim Überfall an der Blissestraße gelaufen sein: Durch die schon am Abend zuvor aufgebrochene Notausgangstür im Innenhof gelangen zwei Täter in den Morgenstunden in die Bank, warten dort auf das Eintreffen der Mitarbeiter. Während ein Dritter draußen absichert.

Die Polizei war schneller

Gegen 7.19 Uhr trifft die erste Angestellte ein. Sie wird überwältigt, zu Boden gebracht. Die Täter versuchen sie äußerst brutal zu zwingen, den Tresorraum zu öffnen. Als die Frau erklärt, sie könne das nicht allein, wollen die Täter auf das Eintreffen weiterer Mitarbeiter warten …

Schwer bewaffnete Einsatzkräfte rückten an, um das Gebäude zu durchsuchen – zunächst war unklar, ob sich noch Täter im Gebäude aufhielten

Schwer bewaffnete Einsatzkräfte rückten an, um das Gebäude zu durchsuchen – zunächst war unklar, ob sich noch Täter im Gebäude aufhielten

Foto: spreepicture

Doch die Polizei ist schneller. Als das Duo das Eintreffen der Beamten aufgrund eines ausgelösten Alarms bemerkt, flieht es fluchtartig ohne Beute. Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass Suphi S. einer der Maskierten ist.

Schon einmal beschuldigt

Schon einmal war er eines spektakulären Raubüberfalls beschuldigt: Auf den Geldtransporter am 19. Oktober 2018 an der Schillingstraße (Mitte). Damals hatten maskierte, mit Kalaschnikows bewaffnete Männer die Geldboten bedroht und die Hecktüren des Transporters mit hydraulischen Spreizern aufgehebelt.

Banküberfall in BerlinMaskierte und bewaffnete Täter lösen SEK-Einsatz aus

Quelle: Spreepicture

Doch der Coup war ebenso erfolglos: Erst fiel eine Kiste mit Geld aus ihrem Mercedes, dann mussten sie – verfolgt von der Polizei – das Auto mit der Millionen-Beute auf der Flucht zurücklassen. Doch im Prozess wurde Suphi S. wegen fehlenden Tatnachweises freigesprochen.

Der Bereich um die Commerzbank-Filiale ist weiträumig abgesperrt

Während schwer bewaffnete Beamte das Gebäude sicherten, sprachen andere mit Passanten

Foto: spreepicture

Gilt er auch diesmal als unschuldig? Bei der Verlesung der Anklage wegen versuchten, schweren Raubes, gefährlicher Körperverletzung und unerlaubten Besitzes von Dopingmitteln (20 Testosteron-Ampullen zum eigenen Krafttraining) verzog er erstmal keine Miene, wollte sich zu Prozessauftakt auch nicht äußern. Wie seine drei Anwälte. Fortsetzung: Mittwoch, 7. September.

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