Neuer Zeuge aufgetaucht: Wende im Pastor-Mord! Angeklagter entlastet

So kannten ihn die Menschen im Kiez: Reinhold Zuber († 77) aus Berlin-Moabit

So kannten ihn die Menschen im Kiez: Reinhold Zuber († 77) aus Berlin-Moabit

Foto: Polizei
Von: Matthias Becker

Berlin – War alles doch ganz anders? Im Mordfall von Pastor Reinhold Zuber (77) gab es am Montag vor Gericht eine überraschende Wendung.

Die Mordkommission präsentierte einen neuen Zeugen: Edis K. (31) aus Rumänien. Der Betrüger (214 Ermittlungsverfahren im Polizei-Computer) habe den Hauptangeklagten Cristian-Cosmi C. (24) in einer Aussage beim LKA entlastet. Demnach wäre er nicht mehr des Mordes schuldig, sondern „nur“ wegen Anstiftung zu einem Einbruch!

Cristian-Cosmin C. (24), der mutmaßliche Geliebte des Opfers, schwieg vor Gericht

Versteckt sein Gesicht hinter einer roten Mappe: Cristian-Cosmi C. (24) soll „nur“ einen Einbruch geplant haben

Foto: Olaf Wagner .

Rückblick: Am 4. Juli 2020 wurde der ehemalige Geistliche in seiner Wohnung an der Thomasiusstraße (Moabit) tot aufgefunden. Die Wohnung war durchwühlt, der Rentner mit einem Kissen erstickt worden.

Schnell fiel der Verdacht auf den Bekannten des Ex-Pfarrers, C., und seinen mutmaßlichen Komplizen Vadam G. (20). Von G. fand die Mordkommission DNA-Spuren an der Leiche. Im August 2020 wurden beide in Rumänien festgenommen, nach Berlin ausgeliefert.

Vandam G. (21) redete sich im Prozess heraus, erwill das Opfer lebendig zurückgelassen haben

Unter Mordverdacht: Vadam G. (20) aus Rumänien ist angeklagt, den Ex-Pfarrer misshandelt und mit einem Kissen erstickt zu haben. Er schweigt

Foto: Olaf Wagner

In der Untersuchungshaft trafen Cristian-Cosmi C. und der nun aufgetauchte Edis K. aufeinander – beide kennen sich schon seit zwei Jahren.

Edis K. plauderte bei der Kripo über einen angeblich missglückten Einbruch. Demnach suchte der Angeklagte Helfer, die beim Pastor einbrechen sollten. Den hielt man offenkundig für sehr vermögend: Bargeld bis zu einer Million Euro versprach C. angeblich seinen möglichen Komplizen!

Aber: C. selbst wollte schon vor der Tat in seine Heimat reisen, sich damit ein Alibi für den Einbruch geben! Weiteres Problem: An der Leiche von Zuber fehlten eindeutige DNA-Spuren von C.

Edis K. erschien zwar vor Gericht. Doch er schwieg und verweigerte die Aussage. Begründung des Rumänen: „Am Wochenende wurde meine Ehefrau über Facebook bedroht, sollte ich eine Aussage vor Gericht machen.“

Trotz Ordnungsstrafe schwieg Edis K. weiterhin. Er soll nun Freitag erneut gehört werden.

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