Noch eine Wahl-Panne in Berlin: Gewinner und Verlierer verwechselt

Nur einer darf ins Abgeordnetenhausrein: Andreas Otto (59, l.) aus Pankow hat seinen Wahlkreis gewonnen. Aber Verlierer Andreas Otto (54, r.) aus Reinickendorf wurde offiziell benachrichtigt

Nur einer darf ins Abgeordnetenhausrein: Andreas Otto (59, l.) aus Pankow hat seinen Wahlkreis gewonnen. Aber Verlierer Andreas Otto (54, r.) aus Reinickendorf wurde offiziell benachrichtigt

Foto: DAVIDS/Sven Darmer
Von: Hildburg Bruns

Berlin – Wir sehen zwei Mal Andreas Otto. Die Namensvetter haben beide fürs Abgeordnetenhaus kandidiert. Otto (54) aus Reinickendorf für die FDP, Otto (59) aus Pankow für die Grünen. Aber: Nur einer der Ottos war erfolgreich.

Freitag kam die offizielle Bestätigung unterschrieben von Landeswahlleiterin Petra Michaelis – an den Falschen! Die nächste Peinlich-Panne und die hoffentlich letzte, denn es war Michaelis‘ letzter Arbeitstag!

Ausgerechnet der Pankower Grüne, der von allen 147 gewählten Berliner Abgeordneten mit 10 446 Stimmen (41,3 Prozent) den höchsten Zuspruch erhielt, wurde nicht benachrichtigt.

Landeswahlleitern Petra Michaelis unter-schrieb den Irrläufer

Landeswahlleitern Petra Michaelis unter-schrieb den Irrläufer

Foto: Christoph Soeder/dpa

Dagegen staunte sein FDP-Kollege (nur 942 Stimmen / 5,3 Prozent) nicht schlecht, als er am Freitagabend nach Hause kam und den Brief öffnete: „Huch, was ist denn das!“

Innerhalb von vier Tagen sollte er schriftlich erklären, ob er sein Mandat annimmt, „Faxmitteilung unzulässig“. Ausfüllen sollte er auch, ob er eine unvereinbare berufliche Funktion habe – so müssen etwa Landesbeamte mit ihrem Job während der Abgeordnetenzeit pausieren, um nicht in Interessenskonflikte zu kommen.

Obwohl sie sich vor dem Foto-Termin mit der BILD noch nie begegnet waren, wussten die beiden Andreas Ottos schon voneinander. Der Liberale: „Vor Jahren hat mich mal jemand angesprochen: ‚Seit wann kandidierst du für die Grünen?‘ Ich bin dann nach Prenzlauer Berg gefahren und habe mir die Plakate angeguckt – keine Ähnlichkeit.“

Der Otto der Grünen: „Es ist schon ein merkwürdiges Ding. Entweder ist es trotz oder wegen der Digitalisierung passiert.“

Er wird aber bei der Konstituierung des neuen Parlaments am 4. November ganz sicher auf seinem verdienten Platz sitzen.

Und für seinen Namensvetter aus Reinickendorf gibt‘s auch ein Trostpflaster: Er hatte zwei Wahl-Kandidaturen laufen, schaffte immerhin den Einzug als Kommunal-Politiker ins Bezirksparlament BVV.

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Quelle: BILD
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