Corona-Drama in Brandenburger Altenheim: 9 Tote, weil der Booster-Impfstoff fehlte

In dem Seniorenwohnheim im brandenburgischen Lindow starben neun Bewohner

In dem Seniorenwohnheim im brandenburgischen Lindow starben neun Bewohner

Foto: Olaf Selchow

Lindow – Die vierte Corona-Welle wütet in Deutschland und hat vor allem Pflegeeinrichtungen besonders schwer getroffen. In einem Seniorenwohnheim in Brandenburg sind bis jetzt neun Tote zu beklagen. Tragisch: Offenbar fehlte es an Impfstoff für die besonders gefährdeten älteren Menschen.

Die Senioren (Ende 80 bis Anfang 90 Jahre) sind innerhalb von drei Wochen gestorben, waren Bewohner des Evangelischen Seniorencentrums Kloster in Lindow (Ostprignitz-Ruppin). Sie waren alle zweifach geimpft, Mitte November sollten sie eine Booster-Impfung erhalten. Zu spät: da waren die ersten bereits an Corona erkrankt.

Karte/Map: Corona-Impfmonitoring in den Bundesländern – Infografik

Wer das Virus der Delta-Variante eingeschleppt hat, ist unklar. „Es ist bei Bewohnern und Mitarbeitenden zeitgleich zu positiven Testergebnissen gekommen“, sagt Sprecherin Sandra Vedam von der Lafim Diakonie, Träger des Seniorenheims.

Bereits im August habe das Heim die Booster-Impfung bei der zuständigen Hausärztin beantragt. „Sie hat aber erst im November die ausreichenden Mengen an Impfstoff erhalten“, so die Sprecherin.

Für den 15. November waren die Impfungen geplant. Doch da gab es bereits die ersten Corona-Fälle im Haus. Sprecherin Sandra Vedam: „Deshalb wurden nur fünf Bewohner und fünf Mitarbeiter geimpft.“

Bei zwölf Heimbewohnern liegt immer noch ein positives Testergebnis vor. „Da es sich um die Delta-Variante handelt, ist leider die Viruslast auch noch nach mehr als zwei Wochen nachweisbar hoch“, so die Sprecherin weiter. Vier Mitarbeiter befinden sich in Quarantäne.

Für die Einrichtung besteht vorerst ein Besuchsverbot bis 13. Dezember.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist rund jedes siebte Pflegeheim in Brandenburg von Corona-Ausbrüchen betroffen (51 von 340). Von den 24 800 Bewohnern sind 244 positiv, von den 21 200 Mitarbeitern 140 positiv.

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Quelle: BILD
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