Neuer Gehalts-Atlas: Berliner verdienen weniger als Brandenburger

Die Studie zeigt das tatsächlich verfügbare Netto-Einkommen nach Abzügen wie Steuern und zuzüglich staatlicher Leistungen (Symbolbild)

Die Studie zeigt das tatsächlich verfügbare Netto-Einkommen nach Abzügen wie Steuern und zuzüglich staatlicher Leistungen (Symbolbild)

Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa
Von: Michael Sauerbier

Berlin – Nur 21 327 Euro hat jeder Hauptstädter jährlich zur Verfügung. Das sind zwar 4,9 Prozent mehr als vor drei Jahren. Aber 2379 Euro weniger als der Bundesdurchschnitt. Selbst die Brandenburger haben höhere Einkommen als die Berliner.

Berlin, du bist arm dran!

Die Schock-Zahlen stammen aus dem neuen „Verteilungsmonitor“ der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Das Besondere daran: Er zeigt nicht wie üblich das Brutto-Haushaltseinkommen, sondern das tatsächlich verfügbare Netto-Einkommen nach Abzügen wie Steuern, zuzüglich staatlicher Leistungen wie Kindergeld. Vom Baby bis zum Rentner, in jedem Landkreis, jeder Stadt.

► Berlin schneidet, wie ganz Ostdeutschland, schlecht ab. Unter den zehn größten deutschen Städten liegt es auf Rang acht.

► Die Münchner können mit 32 039 Euro dagegen 50 Prozent mehr ausgeben oder sparen als die Hauptstädter.

Heatmap: Verfügbare Pro-Kopf-Einkommen in Berlin und Brandenburg - Infografik

► Auch die Brandenburger haben etwas mehr in der Tasche als die Berliner: 21 558 Euro. Doch es gibt gewaltige Unterschiede im Land.

► Mit 24 127 Euro pro Kopf und Jahr liegt Potsdam-Mittelmark als einziger Ost-Landkreis über dem Bundesdurchschnitt.

Studienleiter Dr. Eric Seils (52): „Das Berliner Durchschnittseinkommen ist auch deshalb so gering, weil die vielen Pendler ihr Geld mit ins Umland nehmen.“

► Schlusslicht der Region ist Frankfurt (Oder) mit nur 19 118 Euro. Das siebtschlechteste Einkommen bundesweit.

Aber: Weil die Preise an der Oder niedrig sind, bleibt den Frankfurtern eine Kaufkraft von immerhin 20 057 Euro. Die Berliner dagegen haben wegen der hohen Hauptstadt-Mieten preisbereinigt kaum mehr: 20 795 Euro.

Halb so viel wie Spitzenreiter Heilbronn (40 893 Euro). Grund laut Studie: Dort sitzen Lidl-Chef Dieter Schwarz (82), seine Firmen und Stiftungen.

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