Geschasster Manager kassiert 700 000 Euro: Neue Vorwürfe gegen Patricia Schlesinger

Immer weiter im Fokus der Vorwürfe: RBB-Intendantin Patricia Schlesinger

Immer weiter im Fokus der Vorwürfe: RBB-Intendantin Patricia Schlesinger

Foto: Paul Zinken/dpa
Von: Stefan peter

Kein Tag ohne neue Skandale beim RBB! Im Fokus weiterhin: die abberufene Intendantin Patricia Schlesinger.

Berlin – Als RBB-Chefin saß bei Patricia Schlesinger (61) das Portemonnaie nicht nur für Luxus-Büro, Dienstwagen und Bewirtungen locker … Offenbar gab sie das Geld der Gebührenzahler auch mit vollen Händen aus, um unliebsame Mitarbeiter loszuwerden.

Jetzt berichtet das Online-Portal „Business Insider“ (gehört wie BILD zur Axel Springer SE) über einen weiteren unglaublichen Fall! So soll ein hochrangiger Mitarbeiter seit Jahren sehr viel Geld fürs Nichtstun bekommen!

Es geht um Klaus-Wilhelm Baumeister, bis 2018 Chef von RBB Media. Das Unternehmen kümmert sich u.a. um den Verkauf von Werbezeiten im RBB-Programm und um Sponsoring-Verträge.

Die Zentrale des RBB an der Masurenallee in Berlin-Charlottenburg

Die Zentrale des RBB an der Masurenallee in Berlin-Charlottenburg

Foto: Carsten Koall/dpa

Baumeister habe „eine jahrelange Liebesbeziehung mit seiner Sekretärin gehabt“, so Business Insider. Die Frau sei später zur Leiterin des Controllings aufgestiegen.

Deshalb sei der Betriebsfrieden gestört gewesen. Folge: Baumeister musste seinen Job räumen – für Edda Kraft, angeblich eine Vertraute von Schlesinger.

Das sendereigene Online-Portal rbb24 teilte mit: „Bis 31. August 2026 soll der Mann insgesamt mehr als 700 000 Euro erhalten. Davon hat der Sender ihm seit seinem Ausscheiden bereits mehr als 300 000 Euro ausgezahlt.“

Eine äußerst lukrativer Vorruhestand! Oder einfacher gesagt: 700 000 Euro, damit er NICHT arbeitet.

Eigentlich sollte Baumeister wohl ins Justiziariat des Senders wechseln. Dort besetzt er formal noch immer eine Planstelle und steht sogar im Urlaubsplan, berichtet rbb24.

Offenbar wurden Schlesinger und Baumeisters Nachfolgerin Kraft bald dicke Freunde. Erst vor zwei Monaten machten beide gemeinsam Urlaub in Ostafrika, so rbb24: „Ein Foto, das die deutsche Botschaft in Ruanda auf Twitter veröffentlichte, zeigt die beiden als Teil einer Reisegruppe, zu der auch Schlesingers Ehemann Gerhard Spörl gehörte.“

Schlesinger (2. v. r.) mit Gatte und RBB-Managerin Edda Kraft (r.) im Afrika-Urlaub

Schlesinger (2. v. r.) mit Gatte und RBB-Managerin Edda Kraft (r.) im Afrika-Urlaub

Foto: twitter/GermanyinRwanda

► Brisant auch: Baumeister ist offenbar nicht der einzige RBB-Mitarbeiter, der viel Geld fürs Nichtstun bekommt! Der ehemalige Chef der RBB-Tochterfirma Dokfilm, Jost-Arend Bösenberg, schied nach Ärger mit dem Landesrechnungshof (angeblich) auf eigenen Wunsch zum Februar 2020 aus. Es ging u. a. um grob fehlerhafte Fahrtenbücher und doppelt abgerechnete Hotel-Übernachtungen.

Doch der umstrittene Manager erhielt laut „Business Insider“ weiterhin Geld vom RBB. Bis zum 18. August 2020 kassierte Bösenberg demnach ein Grundgehalt von 95 000 Euro und angeblich sogar eine „Leistungszulage“ von rund 8000 Euro. Insgesamt also mehr als 100 000 Euro im Jahr!

RBB-Intendantin Patricia Schlesinger und Ehemann Gerhard Spörl

RBB-Intendantin Patricia Schlesinger und Ehemann Gerhard Spörl

Foto: picture alliance / Eva Oertwig/S

► Und noch etwas sorgt für Kopfschütteln in der RBB-Belegschaft! In der Geschäftsleitung des Senders sitzt ein Ehepaar – die Juristische Direktorin Susann Lange und die Personalleiterin Sylvie Deléglise sind miteinander verheiratet.

Getraut wurden sie von der ehemaligen Pfarrerin Friederike von Kirchbach (67). Also von genau der Frau, die als Chefin des Rundfunkrates eigentlich den Sender und dessen Chef-Etage kontrollieren sollte …

Nach Schlesinger-SkandalRBB-Mitarbeiter machen Ärger Luft

Quelle: BILD
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