Neue Corona-Lockerungen in Berlin: Testpflicht für Außen-Gastronomie entfällt

Berliner dürfen ab Freitag wieder ohne Corona-Test in Biergärten und Co.

Berliner dürfen ab Freitag wieder ohne Corona-Test in Biergärten und Co.

Foto: Annette Riedl/dpa
Von: Stefan Peter

Berlin – Gute Laune am Dienstagmittag bei der Senats-Pressekonferenz im Roten Rathaus. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (56, SPD) und seine beiden Stellvertreter Ramona Pop (43, Grüne) und Klaus Lederer (47, Linke) hatten gute Nachrichten zu überbringen. Das sind die neuen Corona-Regeln!

„Wir konnten in den letzten Tagen die Inzidenzen so deutlich senken, wie es wenige erwartet haben“, sagte Müller. Erleichtert bilanzierte er: „Es ist uns gut gelungen, durch die anderthalb Jahre zu kommen.“

Schaubild/Statistik: Berliner Senat beschließt Corona-Ampelsystem – Infografik

Dann kündigte der Regierende neue Lockerungen an. „Jetzt ist es genauso richtig, so viel wie möglich, so früh wie möglich an Begegnungsmöglichkeiten zurückzugeben. Wir haben vieles vorgezogen.“

► Vor allem die Berliner Einzelhändler und Gastwirte werden sich freuen – denn ab Freitag braucht niemand mehr einen negativen Test vorzulegen, um shoppen zu gehen oder auf der Terrasse Platz zu nehmen. Diese Vorschrift hatte in den vergangenen Wochen viele abgehalten, die Außen-Gastronomie zu nutzen.

Wirtschaftssenatorin Pop lobte die Lockerungen für die Außen-Gastronomie: „Damit ist es möglich, sich für einen Kaffee kurz hinzusetzen." Die Kontaktnachverfolgung bleibe aber weiterhin bestehen.

Karte/Map: Corona-Infizierte in den Berliner Bezirken – Infografik

► Auch die Kontaktbeschränkungen werden gelockert. Private Treffen sind in künftig wieder mit mehr Menschen erlaubt als zuletzt. In geschlossenen Räumen dürfen sich dann bis zu sechs Menschen aus drei Haushalten treffen, draußen bis zu zehn Menschen aus fünf Haushalten.

► Bei Veranstaltungen draußen, dürfen jetzt bis zu 500 Personen zusammenkommen, z. B. Freiluftkino. In Innenräumen dürfen Veranstaltungen mit bis zu 100 Leuten stattfinden, gibt es eine maschinelle Belüftungsanlage sogar bis 500 Personen.

► Ab Freitag sollen außerdem Fitnessstudios und Flohmärkte wieder öffnen.

Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke, v.l.n.r.), Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Bündnis90/Grüne) und der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) bei der Pressekonferenz am Dienstag

Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke, v.l.n.r.), Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Bündnis90/Grüne) und der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) bei der Pressekonferenz am Dienstag

Foto: Wolfgang Kumm/dpa

► Die Hotellerie muss sich noch eine Woche länger gedulden – für Touristen dürfen die Häuser erst ab 11. Juni wieder öffnen. Grund sei eine Abstimmung mit Brandenburg. Immerhin: „Ohne weitere Einschränkungen in der Belegungsmöglichkeit.“

Angedacht war vorher, dass die Häuser ihre Zimmer nur bis zu einer bestimmten Quote anbieten dürfen – das wird es nun nicht geben. Das sei eine unnötige Hürde für die Hoteliers. Allerdings müssen die Hotelgäste einen negativen Test vorlegen.

► Berlins Hochschulen sollen ab Freitag mehr Präsenz-Veranstaltungen und für die Studenten anbieten. „Natürlich kombiniert mit Abstands- und Hygieneregeln“, betonte Müller.

Warum ihm das Uni-Thema so wichtig ist: „Die Studierenden haben in den letzten knapp anderthalb Jahren wirklich so gut wie gar keine Angebote bekommen. Im Gegensatz zu vielen anderen, wo immer mal wieder etwas möglich war.“ Trotz der guten Laune eine Warnung vom Rathaus.-Chef: „Die Inzidenzen machen deutlich – wir haben die Pandemie noch nicht besiegt!“

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Quelle: Reuters

► Stichpunkt Schulen: „Wir hätten ohne die Gerichtsurteile, davon bin ich fest überzeugt, daran festgehalten, dass wir bis zu den Ferien kein umfassendes Präsenz-Angebot machen“, gab Müller zu.

Man sei sich sehr wohl bewusst, in welcher Situation sich Schüler und Eltern befinden. „Aber es geht uns auch darum, den größtmöglichen Gesundheitsschutz zu organisieren.“ Es sei eine Selbstverständlichkeit, die Entscheidung des Gerichts zu akzeptieren. „Wir werden keine Rechtsstreitigkeiten auf dem Rücken der Kinder austragen!“

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