WhatsApp-Chats mit „menschenverachtenden Inhalten“: Nazi-Skandal erschüttert Berliner Polizei

Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik

Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik

Foto: picture alliance/dpa
Von: Axel Lier

Berlin – Zufallsfund bei der Polizei: In einem Ermittlungsverfahren wegen Geheimnisverrates stießen Ermittler bei fünf Kollegen auf üble rechte WhatsApp-Chats mit „menschenverachtenden Inhalten“ und „verfassungsfeindlichen Symbolen“!​

Lange gefackelt wurde nicht: Am Mittwoch wurden Diensträume und Wohnungen in Schöneiche, Königs Wusterhausen, Kleinmachnow und in der Hauptstadt durchsucht.

Nach BILD-Informationen stammen die Tatverdächtigen vor allem aus der Direktion 3 (zuständig für den Osten Berlins).​ „Ihnen wird vorgeworfen in einer Chatgruppe mit zwölf Teilnehmern diese Nachrichten versandt zu haben“, so ein Polizeisprecher.

Dabei gehe es um Bilder und Karikaturen sowie rassistische und rechtsextreme Inhalte. „Die Durchsuchungen verliefen mit Erfolg“, so der Sprecher.​ Die weiteren Teilnehmer der Chatgruppe sollen selbst keine Straftaten begangen haben. Allerdings prüft die Polizei bei ihnen Disziplinarmaßnahmen!​

Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP), ist sauer – vor allem auf die im Chat schweigsamen Kollegen. „Wir erwarten von allen demokratisch denkenden Kollegen, dass sie sich konsequent von menschenfeindlichen Äußerungen distanzieren und Vorfälle melden“, sagt er.

„In der Berliner Polizei ist kein Millimeter Platz für rechtsextremistisches Gedankengut.“​ Bei der Berliner Polizei arbeiten insgesamt 26 000 Beamte und Angestellte.

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