Großeinsatz an besetztem „Köpi“-Gelände: Berliner Polizei geht gegen Links-Chaoten vor

Hunderte Polizeibeamte waren am Abend vor Ort, im Hintergrund das „besetzte“ Gelände

Hunderte Polizeibeamte waren am Abend vor Ort, im Hintergrund das „besetzte“ Gelände

Foto: Spreepicture
Von: Dirk Böttger

Berlin – Etwa 15 Aktivisten sind am Freitagabend mit Transparenten, Stacheldraht und Feuerlöschern in das Gelände des ehemaligen „Köpi“-Wagenplatzes in der Köpenicker Straße in Berlin–Mitte eingedrungen und erklärten die erneute Besetzung des Areals.

Die Linksautonomen kletterten über Zäune auf das abgesperrte Grundstück. Sie zündeten Pyrotechnik, spielten laute Musik und hielten Ansprachen über Lautsprecher. Zwei Personen kletterten mit spezieller Ausrüstung auf Bäume. 

Pose des Sieges: Autonome auf einem Bauwagen

Pose des Sieges: Autonome auf einem Bauwagen

Foto: Spreepicture
Einige Autonome auf dem ehemaligen Wagenplatz

Einige Autonome auf dem ehemaligen Wagenplatz

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Hunderte Beamte waren am Abend im Einsatz

Die Polizei setzte am Abend auf Prävention, zunächst blieb alles friedlich

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Hunderte Polizeibeamte waren vor Ort, aber es blieb alles friedlich. Der Einsatz an der Köpenicker Straße dauerte nach Angaben der Beamten mehrere Stunden. Kurz nach 4 Uhr sei das Gelände vollständig geräumt gewesen, sagte ein Polizeisprecher.

13 Personen wurden festgenommen. Fast alle von ihnen kamen für erkennungsdienstliche Behandlungen in einen Polizeigewahrsam. Von dort aus durften sie wieder gehen. Darüber hinaus stellten die Einsatzkräfte elf Feuerlöscher auf dem Gelände sicher.

Die zwei 21 und 34 Jahre alten Frauen, die noch in den Bäumen saßen, wurden laut Polizei gegen 2.20 Uhr und 4 Uhr von dem Gelände geholt. Dazu musste auch die Höhenrettung der Feuerwehr anrücken.

Die Szene-Initiative „Køpi bleibt“ veröffentlichte noch am Abend im Internet eine Erklärung, in der es heißt: „Wir sind hier, um zurückzufordern, was uns gehört.“

Unter dem Motto „Rückgewinnung der Köpi nach einem halben Jahr“ versammelten sich während des Einsatzes vor dem Gelände bis zu 120 Personen. Die Kundgebung wurde ohne Probleme um 23 Uhr beendet.

Bei einer späteren Kundgebung mit etwa 30 Teilnehmern kam es zu kleinen Rangeleien. Die Polizei musste die Demonstranten abdrängen, weil sie nach Ende der Kundgebung nicht gehen wollten. Dabei beleidigte ein 27-Jähriger die Beamten und widersetzte sich. Er musste seine Personalien angeben, konnte dann aber wieder gehen

Der Wagenplatz war erst im letzten Oktober geräumt worden. Auf dem Areal neben dem von Autonomen bewohnten Haus „Köpi 137“ lebten Dutzende Frauen und Männer lange Jahre in Camping- und Bauwägen. Jetzt ist das Areal eine einzige große Baustelle, mit Containern, Bauschutt und Baggern.

Die Besetzer werfen in ihrer Erklärung dem neuen Besitzer des Areals vor, er habe es absichtlich nicht bebaut, sondern lasse es für Spekulationen brachliegen.

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