Ihren Doktortitel hat sie schon verloren: Neue Plagiats-Vorwürfe gegen Franziska Giffey

Professor für Sprachwissenschaften an der Freien Universität Berlin erhebt schwere Plagiats-Vorwürfe gegen Franziska Giffey (SPD, 43)

Professor für Sprachwissenschaften an der Freien Universität Berlin erhebt schwere Plagiats-Vorwürfe gegen Franziska Giffey (SPD, 43)

Foto: Wolf Lux
Von: Stefan Peter

Berlin – Nur noch fünf Wochen bis zur Wahl, und schon wieder hat Franziska Giffey (43) Ärger am Hals. Es gibt neue Plagiats-Vorwürfe gegen die SPD-Spitzenkandidatin! Diesmal geht es um ihre Masterarbeit von 2005, zum Abschluss ihres Studiums an der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege.

Anatol Stefanowitsch von der FU untersuchte die Arbeit. Fazit: Giffey habe auf 26 Seiten 62 Mal nicht korrekt zitiert!

„Die Masterarbeit ist in großen Teilen ein Flickenteppich aus Plagiaten“, so der der Sprachwissenschaftler zu „t-online“. „Einfachste Grundsätze des wissenschaftlichen Arbeitens wurden verletzt.“

Was war der Anlass für die Untersuchung der Arbeit? Stefanowitsch zu BILD: „Nachdem sich die Plagiatsvorwürfe bezüglich ihrer Promotion bestätigt hatten, stellte sich für mich die Frage, ob dieses Vorgehen bei ihr möglicherweise System hat.“

Warum erscheint das Ergebnis gerade jetzt? „Wir prüfen die Arbeit seit ca. einem Monat und sind jetzt an die Öffentlichkeit gegangen, weil bereits klar ist, dass es sich um ein umfangreiches Plagiat handelt.“

Welche Konsequenzen sollte Giffey ziehen? „Für den Wissenschaftsstandort Berlin, mit seinen exzellenten Universitäten ist sie als Regierende Bürgermeisterin nicht tragbar“, so Stefanowitsch.

Gab es einen Auftraggeber? „Ich habe ohne Auftrag und ausschließlich im Interesse des Wissenschaftsstandorts Berlin gehandelt“, sagt er. „Parteipolitik interessiert mich nicht besonders.“

Letzteres stimmt allerdings nur bedingt. Auf Twitter ist Stefanowitsch äußerst aktiv, wettert seit Monaten gegen Giffey, aber auch gegen Laschet und Scholz – die dürften „nie Kanzler werden“. Seine Wahl-Präferenz machte er mehrfach öffentlich: Annalena Baerbock. Die Grüne sei „die ideale Kanzlerkandidatin“.

Bürgermeisterin Monika Herrmann (57, Grüne) ätzte am Freitag über Giffey: „Wie eine Gouvernante maßregelt sie gerne Menschen und Lebensentwürfe – nur bei sich selbst und der eigenen Partei gelten immer wieder andere Maßstäbe.“

Giffeys Anwälte behaupten, ihre Mandantin habe die Masterarbeit „nach bestem Wissen und Gewissen gefertigt“. Rechtliche Folgen hat der Vorgang für Giffey nicht. Die Hochschule will die Masterarbeit nicht prüfen. Die Frist sei abgelaufen.

Aus der Landespolitik gibt es indes wenig Reaktionen auf die Vorwürfe. Raed Saleh (44), Landes-Chef der SPD: „Mich überrascht nicht, dass nun sogar die 16 Jahre alte Arbeit durchleuchtet wird. Auch der Zeitpunkt in der Hochphase des Wahlkampfs ist kein Zufall.“

CDU-General Stefan Evers (41) zu BILD: „Berlin hat wichtigere Probleme als sich auch noch mit den Hausaufgaben-Heften von Frau Giffey zu beschäftigen. Mich stört eher, dass die SPD neuerdings fröhlich ihr Programm bei der Berliner CDU kopiert, ohne die Quelle zu nennen.“ Bei der FDP will man sich gar nicht äußern.

Die Zurückhaltung von Union und FDP hat gute Gründe – beide bräuchten Giffey und die SPD, um am nächsten Senat beteiligt zu werden...

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