Rachemord vor Backshop in Berlin: Musste dieser Vater für die Bluttat seines Sohnes büßen?

Mord-Opfer Hatem B. (46) mit seinem Sohn Elias (16), der wegen Totschlags in Untersuchungshaft sitzt

Mord-Opfer Hatem B. (46) mit seinem Sohn Elias (16), der wegen Totschlags in Untersuchungshaft sitzt

Foto: Timo Beurich
Von: Timo Beurich und Maren Wittge

Seit Jahren besuchte Hatem B. (46) die türkische Bäckerei an der Reinickendorfer Straße. Trank dort täglich Tee oder Kaffee. Er war bei den Angestellten beliebt, mit vielen Gästen bekannt.

Berlin – Dass er dort sogar einen Stammplatz im Außenbereich hatte, wusste offensichtlich auch sein Mörder. Denn genau dort wurde der zweifache Vater vergangenen Freitag ermordet.

Der erschossene 46-Jährige wird von Helfern der Gerichtsmedizin auf einer Trage aus dem Rettungswagen geholt und zur Obduktion gebracht

Der erschossene 46-Jährige wird von Helfern der Gerichtsmedizin auf einer Trage aus dem Rettungswagen geholt und zur Obduktion gebracht

Foto: spreepicture

Getroffen von vier Schüssen sackte Hatem B. schwerst verletzt zusammen. Eine Kugel traf ihn im Hals, eine unterhalb der Achsel, eine in der Brusthöhe und eine im Bauch. Er starb noch am Tatort. Der Killer flüchtete.

War der Mord ein Racheakt?

Musste der Tunesier sterben, weil sein Sohn Elias (16) verdächtigt wird, in der Nacht zum 22. Mai im Volkspark Humboldthain einen 18-Jährigen mit einem Messer niedergestreckt zu haben? Elias sitzt wegen Verdacht des Totschlags in Untersuchungshaft. Sein Opfer erlag fünf Tage später seinen schweren Verletzungen.

Am Montag waren die Ermittler der 8. Mordkommission noch einmal am Tatort, befragten Angestellte und Gäste des Backshops. Denn gefasst ist der Täter noch nicht.

„Das war ein niederträchtiger Mord, so was hat Hatem nicht verdient“, sagt ein Gast zu BILD. „Er war ein guter Mann, hat keinem was getan. Und ob sein Sohn tatsächlich ein Mörder ist, ist doch noch gar nicht bewiesen.“

Kriminalisten sichern Spuren am Tatort, unter anderem mehrere Patronenhülsen aus der Tatwaffe

Kriminalisten sichern Spuren am Tatort, unter anderem mehrere Patronenhülsen aus der Tatwaffe

Foto: spreepicture

Anwohnern zufolge soll die Familie des Opfers aus dem Volkspark Hatem B. mindestens einmal bedroht haben. Familienangehörige rieten ihm sogar, die Stadt lieber zu verlassen. Hatem B. tat es nicht.​

BILD Kaufberater: Hier gibt es die besten Produkte im Test!