Kot-Bakterien im Trinkwasser: BER-Passagiere entsetzt über Ekel-Keime

Schilder warnen an allen Wasserhähnen des Airports vor dem Trinken von Wasser – wie in einem Entwicklungsland

Schilder warnen an allen Wasserhähnen des Airports vor dem Trinken von Wasser – wie in einem Entwicklungsland

Foto: Lutter Ralf
Von: Justus Jeep und Michael Sauerbier

Schönefeld – Dieser Flughafen ist sch..., sagen viele Berliner und Gäste über den BER. Seit Dienstag ist es nun offiziell: Weil Kot-Bakterien im Wasser des Airports entdeckt wurden, darf man es nicht mehr trinken. Die Passagiere sind entsetzt.

Läuft, ist aber ungesund: Leitungswasser im BER

Läuft, ist aber ungesund: Leitungswasser im BER

Foto: Lutter Ralf

Ein kühler Schluck aus der Leitung? Ein heißer Kaffee bei Starbucks? Gibt's am BER nicht mehr! „Montagvormittag hat uns der Flughafen nach einer Routine-Kontrolle coliforme Keime in seinen Trinkwasser-Leitungen gemeldet“, so Kreis-Gesundheitsdezernent Stefan Wichary zu BILD. „Der Grenzwert liegt bei null. Vorerkrankte können beim Genuss Übelkeit, Durchfall oder Harnwegs-Infektionen bekommen.“

Ivana Tomas (26, Studentin): „Fast hätte ich meine Flasche mit Wasser gefüllt. Ein Warnschild fehlte“

Ivana Tomas (26, Studentin): „Fast hätte ich meine Flasche mit Wasser gefüllt. Ein Warnschild fehlte“

Foto: Lutter Ralf

Seit Dienstag warnt der BER in Lautsprecherdurchsagen, auf Schildern und im Internet: „Achtung! Das Wasser in allen Sanitäreinrichtungen kann bis auf Weiteres nicht als Trinkwasser genutzt werden!“ Und nicht nur dort. „Die Mitarbeiter dürfen keinen Kaffee mehr kochen“, sagt Flughafen-Sprecher Hannes Hönemann (54).

Sicher ist sicher. Aber nicht bei „Starbucks“: Der US-Coffeeshop in der Check-in-Halle schenkte Dienstagmittag noch eifrig Kaffee aus. Und servierte zum Espresso ein Glas Wasser aus dem Hahn.

Ulrich Rex (51) mit seinem kleinen Sohn (5): „Ein Desaster! Ganz ehrlich: Überall ist das Wasser trinkbar, außer an diesem Flughafen“

Ulrich Rex (51) mit seinem kleinen Sohn (5): „Ein Desaster! Ganz ehrlich: Überall ist das Wasser trinkbar, außer an diesem Flughafen“

Foto: Lutter Ralf
Klaus-Jürgen Harbich (78, Rentner): „Der Flughafen ist nagelneu – und nicht mal das Wasser ist sauber“

Klaus-Jürgen Harbich (78, Rentner): „Der Flughafen ist nagelneu – und nicht mal das Wasser ist sauber“

Foto: Lutter Ralf

Nach einer BILD-Anfrage in der Zentrale wurde der Hahn flugs zugedreht. „Wir haben den Verkauf von Heiß- und Kaltgetränken, die wir vor Ort zubereiten, unverzüglich gestoppt“, teilte eine Starbucks-Sprecherin abends mit. „Der Store verkauft bis auf Weiteres nur noch abgefüllte Getränke.“

BILD-Reporter Justus Jeep bekam bei „Starbucks“ ein Glas Wasser – der Verkauf ist gestoppt

BILD-Reporter Justus Jeep bekam bei „Starbucks“ ein Glas Wasser – der Verkauf ist gestoppt

Foto: Lutter Ralf

Die Passagiere sind empört. „Überall in Berlin und Brandenburg ist das Wasser trinkbar, außer an diesem Flughafen“, schimpfte Ulrich Rex (51). „Eine Katastrophe“, meinte Klaus-Jürgen Harbich (78). Genauso wie die kaputten Fahrtreppen, langen Wartezeiten, verpassten Flüge – und sieben Milliarden Euro Baukosten nach um acht Jahre verspätetem Start.

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Nur: Diesmal hat der BER die Prügel nicht verdient! „Keime im Wasser sind normal“, sagt Gesundheits-Dezernent Wichary. „Die Konzentration ist gering, Abkochen überflüssig. Wir raten nur Vorerkrankten vom Trinken ab. Der Flughafen hat mehr getan als er muss.“

Jetzt werden alle Leitungen im Terminal durchgespült. Nächste Woche werden die Flughafen-Leitungen erneut auf Keime geprüft.

Riesige WarteschlangenUrlaubs-Chaos am BER

Quelle: BILD/Olaf Selchow, Twitter/Christine Kensche
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