BILD-Vergleich zeigt die wahren Giga-Verschwender: Der irre Streit um Teslas Wasserbrauch

Das Baugelände der Tesla Gigafactory östlich von Berlin

Das Baugelände der Tesla Gigafactory östlich von Berlin

Foto: picture-alliance
Von: Michael Sauerbier

Grünheide – Örtliche Umweltschützer und Berliner Gegner des Projekts schüren die Angst vor der Grünheider E-Autofabrik. Doch eine BILD-Recherche zeigt: Tesla wird unter Brandenburgs Großbetrieben eher ein „Kleinverbraucher“ sein.

„Stoppt Tesla – rettet unser Trinkwasser!“ mit diesen Parolen demonstrierten am Freitag Mitglieder der “Wassertafel” vorm Brandenburger Tor. Ihr einziges Ziel: Das moderne Werk für umweltfreundliche Fahrzeuge verhindern. Weil es angeblich zu viel Wasser braucht.

Der Berliner Wassertisch, die Bürgerinitiative Grünheide, der NABU Kreisverband Fürstenwalde protestieren am Brandenburger Tor gegen den Bau der Fabrik von Tesla in Grünheide

Der Berliner Wassertisch, die Bürgerinitiative Grünheide, der NABU Kreisverband Fürstenwalde protestieren am Brandenburger Tor gegen den Bau der Fabrik von Tesla in Grünheide

Foto: Florian Boillot

Doch der Vergleich mit anderen Brandenburger Großbetrieben zeigt ein ganz anderes Bild:

► Das Tesla-Werk mit 12 000 neuen Jobs soll laut Bauantrag bis zu 1,4 Millionen Kubikmeter Wasser im Jahr verbrauchen – weniger als halb so viel wie ursprünglich geplant.

► Das BASF-Chemiewerk Schwarzheide braucht mit nur 2000 Angestellten doppelt soviel: 3 Millionen Kubikmeter.

► 6 Millionen schluckt die Leipa-Papierfabrik in Schwedt (rund 1000 Jobs).

► 7 Millionen das Stahlwerk Eisenhüttenstadt (2500 Jobs).

Die beiden Top-Wasserverbraucher im Land nennen ihre Werte ungern öffentlich.

► 20 Millionen Kubikmeter darf die Ölraffinerie PCK Schwedt (1200 Jobs) aus Grund- und Oberflächenwasser fördern.

► 114 Millionen Kubikmeter Wasser verbraucht der Braunkohle-Konzern LEAG in der Lausitz. Der größte Teil verdampft durch Kühltürme aus der trockenen Region. Zig Millionen Tonnen Kohlendioxid aus den LEAG-Kraftwerken heizen das Klima zusätzlich auf.

Kein Thema für die „Wassertafel Berlin-Brandenburg“. Die Grünheider Tesla-Gegner gucken nicht über ihre Region hinaus.

Brandenburgs grüner Umweltminister Axel Vogel (65) hat das ganze Land im Blick. Er sagt: „Tesla stellt in seinem Wasserbedarf durchaus gemäßigte Ansprüche.“

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