Gift-Alarm in Berlin: Mann (22) lagerte todbringende Samen
Berlin – Großeinsatz bei einem 22-Jährigen! Nach einem Hinweis auf Giftstoff-Verdacht rückte am Mittwochabend die analytische Task-Force des Berliner Landeskriminalamtes im Stadtteil Buch an, eine Spezialeinheit zur Erkennung und Bekämpfung biologischer und chemischer Gefahren.
Im Visier: Die Wohnung des jungen Mannes in der Walter-Friedrich-Straße.
Dort soll nach BILD-Informationen eine unbestimmte Menge an Rizinus-Samen gelagert worden sein. Daraus lässt sich hochgiftiges Rizin gewinnen – ein perfektes Gift. Schon in niedrigster Konzentration ist es tödlich, im Körper schwer nachzuweisen.
Die Polizei Berlin bestätigte das am Donnerstag und konkretisierte, dass 100 Rizinus-Samen gefunden wurden. Es lägen keine Anhaltspunkte einer Weiterverarbeitung oder der Vorbereitung von Straftaten vor, teilte die Polizei weiter auf Twitter mit.
Das Robert Koch-Institut (RKI) stuft Rizin aus dem Samen des Wunderbaums sogar als „potenziellen biologischen Kampfstoff“ ein. Handel und Umgang sind nach dem Chemiewaffen-Übereinkommen von 1997 beschränkt.
Der 22-jährige Besitzer der Samen wurde noch am Mittwochabend abgeführt. Laut Polizei zeigte er sich kooperativ und öffnete freiwillig die Tür. „Es liegen keine Anhaltspunkte einer Weiterverarbeitung oder der Vorbereitung von Straftaten vor.“
Zu dem Mietshaus rückte die Polizei mit einem Großaufgebot an. Die Spezialisten der Task-Force betraten das abgesperrte Wohnhaus mit roten Schutzanzügen. Der Einsatz dauerte bis zum späten Abend.