Energiekosten reduzieren: Berlins sparsamster Hartz-IV-Empfänger verrät seine Tricks

Sven Walther freut sich: Für letztes Jahr hat er 16,29 Euro für Strom und Gas erstattet bekommen. Er ist sich sicher: „Die kleinen Veränderungen summieren sich am Ende“

Sven Walther freut sich: Für letztes Jahr hat er 16,29 Euro für Strom und Gas erstattet bekommen. Er ist sich sicher: „Die kleinen Veränderungen summieren sich am Ende“

Foto: Peter Müller BILD /BZ Peter Mü
Von: Sabine Klier

Berlin – Sven Walther (55) bekommt seit fünf Jahren Hartz IV. Mit seinen 449 Euro im Monat muss er auf niedriger Sparflamme leben – und ist trotzdem ein echter Strom-Gas-Heizkosten-Sparfuchs geworden.

Die gestiegenen Energiekosten machen besonders den Mietern zu schaffen, die ohnehin nicht viel haben. Doch bei Walther zahlt sich die erzwungene Sparsamkeit sogar aus. Während andere nachzahlen, hat er Geld zurückbekommen. Bei Strom 9,86 Euro (monatlich 36 Euro) und bei Gas 6,43 Euro (monatlich 13 Euro) – macht immerhin 16,29 Euro. Bei Heizung und Warmwasser war er im vergangenen Jahr sogar so sparsam, dass er ein Guthaben von 375,03 Euro angezeigt bekam. Die Summe wird ihm aber nicht ausgezahlt, sondern vom Amt mit deren Zahlungen verrechnet.

Sämtliche Lampen in seiner Wohnung hat er durch LEDs ausgetauscht. „Damit habe ich 80 Prozent meines Verbrauchs eingespart“

Sämtliche Lampen in seiner Wohnung hat er durch LEDs ausgetauscht. „Damit habe ich 80 Prozent meines Verbrauchs eingespart“

Foto: Peter Müller BILD /BZ

Sven Walther: „Alle stöhnen immer nur. Aber wenn ich als Verbraucher nur ein paar kleine Gewohnheiten abändere, dann kann ich richtig sparen.“

Und das sind seine Spar-Tricks

„Ich dusche nur noch zweimal die Woche“, verrät er. „Ansonsten wasche ich mich mit dem Waschlappen.“ Natürlich wird das Wasser immer abgestellt und läuft auch nicht beim Zähneputzen oder Shampoonieren weiter.

Waschen statt duschen: Sven Walther (55) greift zum Waschlappen. „Ich dusche nur noch zweimal pro Woche“

Waschen statt duschen: Sven Walther (55) greift zum Waschlappen. „Ich dusche nur noch zweimal pro Woche“

Foto: Peter Müller BILD /BZ

Gerade in der Küche spart der Hobbykoch, der alleine mit seinen beiden Katzen in einer 40-Quadratmeter-Wohnung lebt, am meisten ein.

Er hat einen Gasherd, aber bereitet seine Speisen fast immer in der Mikrowelle zu. „Ich habe ausgerechnet, dass ich mit der Mikrowelle deutlich weniger Energie verbrauche.“ Und wenn er doch auf dem Herd kocht, dann schaltet er diesen drei Minuten vor Beendigung der eigentlichen Kochzeit ab und nutzt die Restwärme. Seine Vier-Minuten-Eier sind dann eben in neun Minuten fertig.

Der Hobbykoch kocht in größeren Mengen, friert es dann ein, um die Speisen in der Mikrowelle wieder aufzuwärmen. „Das ist billiger, als viele kleine Portionen zuzubereiten“

Der Hobbykoch kocht in größeren Mengen, friert es dann ein, um die Speisen in der Mikrowelle wieder aufzuwärmen. „Das ist billiger, als viele kleine Portionen zuzubereiten“

Foto: Peter Müller BILD /BZ

„Ich habe sämtliche elektrischen Geräte gegen elektronische Geräte der Energieklasse AAA ausgetauscht, alle Lampen gegen LED-Beleuchtung“, sagt er. „Denn je geringer die Watt-Zahl, desto geringer ist der Strom-Verbrauch.“ Alleine bei der Beleuchtung hat er dadurch 80 Prozent der Kosten gutgemacht. Das aufgesparte Geld hat er bereits in eine Heißluft-Fritteuse investiert.

Selbstverständlich energiesparend.

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