Mutter unter Verdacht: Das tote Baby lag in einem Rucksack unter der Treppe

Unter dieser Treppe wurde die Leiche des kleinen Jungen in einem Rucksack entdeckt

Unter dieser Treppe wurde die Leiche des kleinen Jungen in einem Rucksack entdeckt

Foto: Timo Beurich
Von: Maren Wittge, Timo Beurich, Matthias Lukaschewitsch und Dirk Böttger

Eberswalde – Ein kleiner Junge. Erst ein paar Tage alt. In einen Rucksack gestopft und im Treppenhaus zurückgelassen wie ein Stück Müll.

Rekonstruktion eines fürchterlichen Baby-Dramas: Dienstagvormittag an der Nauener Straße im Brandenburgischen Viertel in Eberswalde – ein sozialer Brennpunkt.

Für die Mitarbeiterin der TAG-Hausverwaltung ist es ein Routine-Rundgang. Unter der Treppe zum ersten Stock entdeckt sie einen dunklen Rucksack. Als sie ihn öffnet, wird dieser Tag der schlimmsten ihres Lebens. Denn darin liegt ein toter Säugling – ein kleiner Junge.

Sie alarmiert die Rettungskräfte. Der Notarzt kann nichts mehr tun. Die Leiche wird zur Gerichtsmedizin gebracht und obduziert. „Aus ermittlungstaktischen Gründen äußern wir uns zunächst nicht weiter“, so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Die Polizei versiegelte eine Wohnung in der vierten Etage

Die Polizei versiegelte eine Wohnung in der vierten Etage

Foto: Timo Beurich

Nach BILD-Informationen sollen keine Gewalteinwirkungen festgestellt worden sein. Die Staatsanwaltschaft hält sich bislang zurück.

► Nach vorliegenden Informationen hat die Polizei eine Frau vernommen, die die Besitzerin des Rucksacks sein soll. Ob es sich dabei um die Mutter des toten Säuglings handelt, wollte die Staatsanwaltschaft nicht kommentieren. Der Gesundheitszustand der Frau soll sich im Laufe der Vernehmung verschlechtert haben, sodass sie in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste. Ob sie als Beschuldigte gilt, blieb bis Mittwochabend offen.

Die Polizei versiegelte eine Wohnung in der vierten Etage. Laut Nachbarn wohnt dort eine Frau, die von vier Männern sechs Kinder haben soll. Fünf davon würden sich wohl bereits in der Obhut des Jugendamtes befinden.

Es ist nicht das erste Mal, dass in dieser Straße ein Kleinkind sterben musste. Nur zwei Aufgänge weiter, im selben Block, prügelte Angelo Sch. (32) im Herbst 2017 seine damals zweijährige Tochter mit Schlägen gegen den Kopf ins Koma.

Laut Anklage damals: Mit „roher Gewalt“ habe er ihr zum Teil „irreversible Hirnschädigungen“ zugefügt. Das kleine Mädchen wachte nicht mehr auf. Das Urteil der Richters: Lebenslang!

In diesem Haus wurde das Baby gefunden

In diesem Haus wurde das Baby gefunden

Foto: Timo Beurich
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