„Ärzte geben alles“: Bruder von Sawsan Chebli wegen Corona auf Intensivstation
Berlin – Das Coronavirus breitet sich weiter aus, auch in Berlin. Immer mehr Hauptstädter infizieren sich und erkranken. So wie der Bruder (56) von Staatssekretärin Sawsan Chebli, wie diese auf Twitter mitteilte.
Am Samstag schreibt sie in ihrem Post, dass er auf einer Intensivstation liegt, beatmet wird. Weiter berichtet sie: „… die Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger und das ganze Personal geben alles, um sein Leben zu retten. Ohne Euch wäre er längst tot.“
Dramatische Worte, die gleichzeitig mit Verständnis für die Ausnahmesituation, in der sich Kliniken und das dortige Personal gerade befinden, verbunden sind. Denn der Post der Politikerin bezieht sich auf einen Post, in dem ein User schreibt, dass die Intensivstationen voll seien, Personal wegen Erkrankungen oder Quarantäne ausfalle.
► Tatsächlich steht die Ampel zur Auslastung der Berliner Intensivbetten durch Corona-Patienten seit Tagen auf Rot. Am Montag lag der Wert bei 32, 7 Prozent. Am Sonntag noch bei 32,2 Prozent. Tags zuvor waren es 31,3 Prozent, am Freitag noch 30,6 Prozent und Donnerstag 29,8 Prozent.
Laut Angaben der Senatsverwaltung vom Montag werden aktuell 1706 Berliner Covid-19-Patienten in Krankenhäusern behandelt, davon liegen 405 auf einer Intensivstation. Ingesamt wurden am Montag 646 neue Infizierte und 23 weitere Todesfälle gemeldet.
Charité bleibt im Krisen-Modus
Angesichts der weiterhin hohen Zahl schwer erkrankter Covid-Patienten in Berlin bleibt die Charité im Krisen-Modus. Der Vorstand der Uni-Klinik habe entschieden, das Notfall-Programm bis zum 10. Januar zu verlängern, teilte die Charité am Montag mit. Damit werden bis auf wenige Ausnahmen weiterhin alle planbaren Operationen verschoben.
„Trotz des von der Politik angeordneten Lockdowns ist bei den Neuinfektionszahlen, und noch viel mehr bei den Hospitalisierungsraten, insbesondere in der Intensivmedizin, keine Trendwende erkennbar“, sagte Charité-Vorstand Ulrich Frei. Er ist für die Krankenversorgung zuständig.
Die Charité erlebe derzeit eine nie da gewesene Belastung ihrer ärztlichen und pflegerischen Mitarbeiter in ganz vielen Bereichen, ergänzte Frei. Die Uni-Klinik hatte bereits am 17. Dezember entschieden, auf ein Notfall-Programm umzustellen. Damit sollte vor allem weiteres Personal für die Intensivstationen gewonnen werden.