Beschlüsse des Senats: Berlin verlängert Lockdown, Geschäfte können aber öffnen

++ Michael Müller: „Sind in einer der schwierigsten Phasen dieser gesamten Pandemiebekämpfung“ ++ Pop: Selbsttest beim Friseur ++

Berufsverkehr in Berlin. Der Lockdown wird verlängert, gleichzeitig werden die Beschränkungen aber ein wenig gelockert

Berufsverkehr in Berlin. Der Lockdown wird verlängert, gleichzeitig werden die Beschränkungen aber ein wenig gelockert

Foto: Christophe Gateau/dpa

Berlin – Berlin macht sich lockerer. Darauf einigte sich der Senat am Donnerstag und setzte damit wie erwartet die entsprechende Vereinbarung zur Corona-Pandemie von Bund und Ländern vom Mittwoch um, wie Teilnehmer berichteten.

► Lockdown-Verlängerung: Der Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie wird in Berlin bis zum 28. März verlängert. Gleichzeitig sollen künftig abhängig von der Entwicklung der Infektionslage aber eine Reihe weiterer Lockerungsschritte möglich sein. 

Einkaufen: Die Geschäfte in Berlin dürfen in der nächsten Woche unter bestimmten Bedingungen und in eingeschränkter Form wieder öffnen. Einkaufen soll dann mit vorher gebuchten Terminen möglich sein. Bleibt der Corona-Inzidenzwert bei Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche unter 100, dürfen die Geschäfte abhängig von der Ladengröße eine jeweils begrenzte Anzahl von Kunden zum Einkaufen einlassen. Termine müssen aber vorher über das Internet gebucht werden.

In Gartenmärkten und Gartencentern kann auch ohne Buchung eingekauft werden. Buchhandlungen haben in Berlin schon geöffnet. Die Regelungen können ab Dienstag genutzt werden, der Montag ist in Berlin Feiertag. 

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Quelle: BILD

Kontakte: Künftig sind private Zusammenkünfte des eigenen Haushalts mit einem weiteren Haushalt wieder möglich, beschränkt auf maximal fünf Personen plus Kinder bis 14 Jahre. Darauf hat sich der Senat am Donnerstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bei seiner Sondersitzung verständigt. Bisher durfte sich ein Hausstand nur mit einer Person eines anderen Hausstandes treffen.

Museen: Bereits am Mittag war bekannt geworden, dass die Berliner Museen am 16. März wieder öffnen wollen. Dann sollen nach dpa-Informationen die ersten Häuser auf der Museumsinsel starten. Nach den aktuellen Planungen ist vom 1. April an die Öffnung aller Häuser vorgesehen.

Müller warnt vor zu weitreichenden Lockerungen

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller warnte vor weitreichenden Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Sie könnten all das kaputt machen, was erreicht worden sei, sagte er nach einer Sondersitzung des Senats am Donnerstagabend.

Auch in den nächsten Wochen sei es wichtig, einen verantwortungsvollen Weg zu wählen. „Wir sind in einer der schwierigsten Phasen dieser gesamten Pandemiebekämpfung, vielleicht sogar in der schwierigsten“, warnte Müller.

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Berlin habe viel Positives erreicht. „Wir haben Tausende Menschenleben retten können“, so der SPD-Politiker. „Trotz dieser ganzen Erfolge sehen wir jetzt, dass wir noch nicht da sind, wo wir sein müssten und sein wollen.“ Die Infektionszahlen stagnierten oder stiegen sogar wieder.

„Wir haben auf der anderen Seite auch schon Impferfolge. Wir sehen, dass wir durch das Durchimpfen bei den Hochbetagten in den Pflegeheimen deutlich weniger Todesfälle haben“, so der Regierende Bürgermeister.

„Daraus folgt, dass einige sagen: Lasst uns doch die Inzidenzen einfach vergessen.“ Müller warnte vor solchen Schlüssen. „Wir sehen, dass wir noch längst nicht über den Berg sind.“

Corona-Selbsttest beim Friseur

Wer für den Friseurbesuch einen negativen Corona-Test braucht, soll das in Berlin künftig auch noch im Friseursalon regeln können.

Darauf wies Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) am Donnerstag nach einer Sondersitzung des Senats hin, die sich unter anderem mit den Themen Impfen und Testen beschäftigte.

Es sei durchaus vorgesehen, dass es möglich sei, tagesaktuell etwa in Friseurbetrieben unter der Aufsicht des Dienstleisters einen Selbsttest zu machen, sagte Pop.

Michael Müller (SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin, und Ramona Pop (Bündnis 90/Die Grünen), Berliner Wirtschaftssenatorin, äußern sich bei einer Pressekonferenz nach der Sondersitzung des Berliner Senats im Roten Rathaus zu den Corona-Beschlüssen der Berliner Landesregierung

Michael Müller (SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin, und Ramona Pop (Bündnis 90/Die Grünen), Berliner Wirtschaftssenatorin, äußern sich bei einer Pressekonferenz nach der Sondersitzung des Berliner Senats im Roten Rathaus zu den Corona-Beschlüssen der Berliner Landesregierung

Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Eine Alternative sei, ihn in einer Apotheke zu machen, die dann bescheinigen könne, dass er negativ gewesen sei.

„Wünschenswert wäre auch hier eine digitale Lösung: Test hat einen Barcode, ich scanne meinen Barcode ein“, sagte Pop. „Und dann ist es gleich in der richtigen App. Und wenn der Test positiv ist, wird es gleich weitergemeldet. Das wäre der Idealzustand.“

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