Bei Abrissarbeiten von Balkon gelöst: Betonbrocken kracht auf Schlafenden

Steinbrocken auf einem benachbarten Balkon zeugen von der Wucht, mit der das Bruchstück aufschlug

Steinbrocken auf einem benachbarten Balkon zeugen von der Wucht, mit der das Bruchstück aufschlug

Foto: Jörg Bergmann
Von: Alina Gröning und Jörg Bergmann

Berlin – Was für eine Horror-Vorstellung! Einen 54-Jährigen hat im Schlaf sprichwörtlich der Schlag getroffen. Der Mann wurde bei Balkonabrissarbeiten in Berlin lebensgefährlich verletzt.

Seit März läuft die Sanierung des Mehrfamilienhauses im Stadtteil Staaken – das Gebäude bekommt unter anderem auch neue Balkone.

Bei den Abrissarbeiten löste sich am Donnerstagmorgen gegen 9.30 Uhr in der fünften Etage ein 20 Kilogramm schweres Bruchstück und fiel herab, wie die Polizei Freitag mitteilte.

In Höhe der zweiten Etage prallte es gegen die Bohle des aufgestellten Baugerüstes und durchschlug eine Fensterscheibe. Das Trümmerteil fiel in das Schlafzimmer des 54-jährigen Mieters, der dort gerade im Bett lag. Es traf ihn am Kopf!

Mit lebensgefährlichen Verletzungen kam er in ein Krankenhaus und wurde notoperiert. Der Mann schwebt weiterhin in Lebensgefahr. Die Ermittlungen wegen Baugefährdung dauern an.

Die zerstörte Jalousie erinnert an den tragischen Vorfall am Donnerstagmorgen

Die zerstörte Jalousie erinnert an den tragischen Vorfall am Donnerstagmorgen

Foto: Jörg Bergmann

Am Morgen danach waren die Bauarbeiten schon wieder in vollem Gange. Nur ein paar Glassplitter, das mit Brettern vernagelte Fenster und eine Jalousie, die ein Stockwerk tiefer auf dem Balkon liegt, erinnerten an das Unglück am Vortag.

Das 20-Kilo-Bruchstück löste sich im fünften Stock und schlug durch das Schlafzimmerfenster der Wohnung in der 2. Etage

Das 20-Kilo-Bruchstück löste sich im fünften Stock und schlug durch das Schlafzimmerfenster der Wohnung in der 2. Etage

Foto: Jörg Bergmann

Nicole Bädecker (42) lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in der ersten Etage. Den verletzten Nachbarn kenne sie nicht persönlich. Er lebe seit etwa anderthalb Jahren relativ zurückgezogen in seiner Wohnung. „Ich fand es schon merkwürdig, dass andere große Steinbrocken auf der Baustelle bei dem Sturm nicht gesichert waren“, so die Altenpflegerin zu BILD. „Das hätte ja auch uns passieren können. Das macht mir Angst.“

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