Aktion an der A100: Mutter erklärt, warum ihre Tochter (12) Öko-Blockiererin ist

Berlin: Die 12-jährige Lilli blockiert mit den Aktivisten von „Essen retten – Leben retten“ die Auffahrt zur A 100​

Berlin: Die 12-jährige Lilli blockiert mit den Aktivisten von „Essen retten – Leben retten“ die Auffahrt zur A 100​

Foto: CHRISTIAN MANG/REUTERS
Von: Isabel Pfannkuche und Til Biermann

Berlin – Jetzt blockieren sogar schon Kinder die Autobahn: Unter den Aktivisten der selbst ernannten Klima-Schützer war am Montag auch ein minderjähriges Mädchen – die 12-jährige Lilli! ​

Zusammen mit zehn Demonstranten sitzt sie in orangefarbenen Warnwesten auf der Zufahrt zur A100 Konstanzer Straße/Berliner Straße, genervte Autofahrer müssen warten.

Am Straßenrand steht ihre Mutter Lena S. (42), verfolgt den Protest.​ Die Therapeutin ist mit ihrer Tochter extra aus Oldenburg (Niedersachsen) angereist. „Es ist nichts, was ich schön finde, es belastet mich, dass junge Menschen sich dazu genötigt sehen, solche Maßnahmen zu ergreifen für ihre eigene Zukunft“, sagt sie zu BILD.

Lilli (12) ist mit ihrer Mutter extra aus Oldenburg angereist. Die unterstützt das Engagement ihrer Tochter​

Lilli (12) ist mit ihrer Mutter extra aus Oldenburg angereist. Die unterstützt das Engagement ihrer Tochter​

Foto: Isabell Pfannkuche

Trotzdem unterstützt die Mutter den illegalen Protest von Lilli, erklärt: „Meine Tochter hat hier heute gesessen, um für die Zukunft aller Kinder die Klimakatastrophe zu stoppen.“​

Lilli selbst hatte auf den sozialen Medien der Aktivisten von „Essen retten, Leben retten“ geschrieben: „Es macht mich so wütend, dass ich später nur Tierleichen, verbrannte Bäume und Plastik sehen werde.“​

Auch die Angst vor wütenden Autofahrern konnten Mutter und Tochter vom Protest nicht abhalten. „Natürlich hatte ich sorge, dass das für meine Tochter belastend ist. Es war ihr schon bewusst, dass Menschen da wütend werden könnten“, so Lena S.​

Wut-Brummi-Fahrer Bryan„Habe nur positives Feedback bekommen“

Quelle: BILD

Und was sagt sie zu dem Vorwurf, dass sie ihr Kind nur für ihre Zwecke instrumentalisiert? Lena S.: „Das stimmt nicht, ich habe meine Tochter unterstützt im Kampf für ihre Zukunft.“​

Früher hat die Siebtklässlerin für „Fridays for Future“ die Schule geschwänzt. Am Montag ließ sie den Unterricht für die Straßen-Blockade ausfallen.​

Auch am Messedamm (Charlottenburg) und an der Oberlandstraße (Tempelhof) wurden wieder Autos behindert.

Die Aktivisten fordern ein Gesetz gegen das Wegschmeißen von Lebensmitteln, haben dabei schon Rettungswagen aufgehalten, eine hochschwangere Frau mit Wehen musste sogar von der Polizei am Stau vorbei in eine Klinik gebracht werden.​

Immer wieder werden Autofahrer, die wegen der Blockaden im Stau stehen, wütend – und manchmal auch rabiat ​

Immer wieder werden Autofahrer, die wegen der Blockaden im Stau stehen, wütend – und manchmal auch rabiat ​

Foto: CHRISTIAN MANG/REUTERS

Insgesamt protestierten am Montag 21 volljährige Aktivisten. Gegen sie wird jetzt wegen gemeinschaftlicher Nötigung ermittelt. 14 Aktivisten befestigten sich erneut mit Superkleber an der Straße. Gegen die Klebe-Chaoten ermittelt die Polizei nun wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.​

Die 12-jährige Lilli durfte nach Verlassen der Straße aber wieder mit ihrer Mutter nach Hause fahren – ihre Personalien wurden nicht aufgenommen. Die anderen Demonstranten landeten hingegen auf der Polizeistation am Tempelhofer Damm!​

Gegen 21 Aktivisten ermittelt die Polizei jetzt wegen gemeinschaftlicher ​ Nötigung. 14 Klima-Chaoten klebten sich außerdem an der Straße fest

Gegen 21 Aktivisten ermittelt die Polizei jetzt wegen gemeinschaftlicher ​Nötigung. 14 Klima-Chaoten klebten sich außerdem an der Straße fest

Foto: CHRISTIAN MANG/REUTERS

Lilli über die Verhaftungen: „Ich war noch nie bei der Polizei. Ich verstehe auch nicht, warum es so schlimm sein soll, dass wir uns dafür einsetzen, dass niemand hungern muss.“

BILD Kaufberater: Hier gibt es die besten Produkte im Test!