„Wir gehen gegen unseren Willen hier raus“: Berliner Kiezbuchhandlung Kisch & Co. muss umziehen

Polizisten am Dienstagmorgen vor der Kreuzberger Kiezbuchhandlung

Polizisten am Dienstagmorgen vor der Kreuzberger Kiezbuchhandlung

Foto: Paul Zinken/dpa

Berlin – Nach längeren Verhandlungen und trotz einiger Proteste hat die Kreuzberger Traditions-Buchhandlung Kisch & Co. ihre Räume verlassen.

Die für Dienstagmorgen angekündigte Zwangsräumung durch die Polizei in der Oranienstraße fand nicht statt, weil die Buchhandlung kurzfristig andere Räumlichkeiten in der Nähe erhalten hatte und den alten Laden an einen Gerichtsvollzieher übergab.

Auf der Straße fanden sich einige Demonstranten ein, es blieb aber ruhig

Auf der Straße fanden sich einige Demonstranten ein, es blieb aber ruhig

Foto: spreepicture

Allerdings sagte ein Mitinhaber dem „Tagesspiegel“: „Wir gehen gegen unseren Willen hier raus.“ Ziel sei gewesen, langfristig in der Adresse zu bleiben. Die neue Ladenfläche sei nur halb so groß.

Eine kleinere Gruppe von Demonstranten protestierte am frühen Dienstagvormittag und forderte Maßnahmen gegen die Verdrängung von Mietern und kleinen Geschäften aus ihren angestammten Kiezen. Die Polizei hatte die Straße zum Teil abgesperrt.

Vor dem Gebäude wurden sogar Autos umgesetzt

Vor dem Gebäude wurden sogar Autos umgesetzt

Foto: spreepicture

Die Kreuzberger Buchhandlung war im Streit um die Kündigung vor Gericht unterlegen. Zur Begründung hieß es, der Gewerbemietvertrag mit den Betreibern sei 2020 ausgelaufen.

In einer Petition für den Erhalt der Kiezbuchhandlung wurden mehr als 22 000 Stimmen gesammelt. Unterstützer schrieben, es dürfe nicht zugelassen werden, dass die typische Kreuzberger Mischung weiter zerstört werde.

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