Wieder Blockaden in Berlin: Genervter Autofahrer schiebt Klima-Aktivistin von der Straße!

Die Aktivistin liegt auf der Motorhaube des Autos. Der genervte Autofahrer fuhr einfach los

Die Aktivistin liegt auf der Motorhaube des Autos. Der genervte Autofahrer fuhr einfach los

Foto: Letzte Generation
Von: Isabel Herwig

Berlin – Starke Nerven waren am Dienstagmorgen ab 8 Uhr wieder von Berliner Autofahrern gefragt. Die Klima-Kleber kleben wieder! Aber nicht alle Autofahrer behielten einen kühlen Kopf.

Betroffen von den Blockaden waren nach Angaben der Verkehrsinformationszentrale und der Polizei in südlicher Richtung die Ausfahrten Tempelhofer Damm, Messedamm Süd, Innsbrucker Platz, Hohenzollerndamm, Kaiserdamm, Spandauer Damm, Kreuz Schöneberg und Sachsendamm sowie die Ausfahrt Saarstraße der A 103.

Einem Sprecher der Polizei zufolge blockierten jeweils Gruppen von rund sieben bis zehn Personen die Ausfahrten. Auf der Halenseestraße klebten sich mehrere Demonstranten auf der Straße fest. Auf Transparenten forderten sie „Öl sparen statt bohren“ und verkündeten „Nordseeöl – nö“.

Autofahrer reagiert aggressiv

Bei einer der Blockaden ist es offenbar wieder zu aggressiven und problematischen Vorfällen gekommen. Die Gruppe „Letzte Generation“ postete ein Video, in dem zu sehen ist, wie ein Autofahrer mit seinem Wagen langsam eine Demonstrantin wegschiebt.

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Die Frau geht erst rückwärts und legt sich dann auf die Motorhaube des Autos. Der Fahrer ruft, er habe einen Termin, die Demonstrantin schreit zurück. Wie die Situation ausging, war nicht zu sehen.

Am Montag wurden Fotos im Internet veröffentlicht, auf denen Blockierer weggeschoben oder mit Wasser bespritzt werden. Ähnliche Vorfälle hatte es schon im Januar und Februar bei zahlreichen Sitzblockaden gegeben.

Polizisten tragen einen Demonstranten von der Straße

Polizisten tragen einen Demonstranten von der Straße

Foto: CHRISTIAN MANG/REUTERS

180 Polizisten im Einsatz

Teilweise klebten sich die Demonstranten auf der Straße fest, entsprechend dauerten die Blockaden länger. Gegen 10 Uhr waren noch nicht alle Ausfahrten wieder frei. Die Polizei leitete Fahrzeuge über den Gehweg. 180 Polizisten waren im Einsatz.

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„Wir sind die letzte Generation, die den Klimakollaps noch verhindern kann“, teilte die Initiative Letzte Generation mit. Sie verlangt eine Erklärung durch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), dass keine neue Infrastruktur gebaut wird, um fossile Energieträger zu nutzen. Geplant seien tägliche Unterbrechungen des Straßenverkehrs in Berlin – bis Scholz glaubhaft erkläre, dass es keine Ölbohrungen in der Nordsee geben werde.

Erst am Montag hatte es an zahlreichen Stellen kurzzeitig Blockaden von Autobahnausfahrten gegeben. Die Polizei hatte dabei 75 Demonstranten vorläufig festgenommen. Das betraf 51 Männer und 24 Frauen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. 21 Demonstranten hätten sich an die Straßen geklebt. 28 Strafverfahren seien eingeleitet worden, vor allem wegen Nötigung und Widerstands gegen die Polizei. Außerdem elf Ermittlungsverfahren wegen Ordnungswidrigkeiten. Die Blockierer seien alle wieder entlassen worden.

An mehreren Stellen kam es wieder zu Staus, weil Klima-Aktivisten auf der Straße saßen

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Foto: Paul Zinken/dpa
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