Treptower Park in Berlin: Gedenken an Weltkriegsende am Sowjetischen Ehrenmal

Quelle: BILD

Berlin – Mit Gedenkveranstaltungen ist auch am Montag in Berlin an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa vor 77 Jahren erinnert worden.

Am Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park versammelten sich am Vormittag mehr als 100 Menschen mit rund 20 russischen Fahnen. Der russische Botschafter wollte einen Kranz zur Erinnerung an die getöteten sowjetischen Soldaten niederlegen. Ukrainische Fahnen waren dort zunächst nicht zu sehen.

Dutzende Menschen am Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park

Dutzende Menschen am Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park

Foto: CHRISTIAN MANG/REUTERS

Angekündigt war unter anderem auch eine größere pro-russische Demonstration an dem zweiten Sowjetischen Ehrenmal nahe dem Brandenburger Tor. Parallel wollten im Lauf des Montags auch Demonstranten gegen den Angriff Russlands auf die Ukraine protestieren. Insgesamt 1700 Polizisten sollten die vielen Kundgebungen begleiten.

Am 9. Mai feiert Russland traditionell den sowjetischen Sieg über Nazi-Deutschland. In Deutschland ist der 8. Mai der Gedenktag.

Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk und Veteranen der ukrainischen Armee hatten die Gedenkstätte nahe dem Brandenburger Tor bereits am Sonntag besucht.

8. Mai 2022: Andrij Melnyk, Ukrainischer Botschafter in Deutschland, und seine Ehefrau Svitlana legen einen Kranz am Sowjetischen Ehrenmal in Tiergarten nieder

8. Mai 2022: Andrij Melnyk, Ukrainischer Botschafter in Deutschland, und seine Ehefrau Svitlana legen einen Kranz am Sowjetischen Ehrenmal in Tiergarten nieder

Foto: IMAGO/Bernd Elmenthaler

Auf dem Gelände waren zahlreiche Kränze offizieller Stellen aufgestellt, darunter auch vom Bundespräsidialamt. Einige Dutzend Menschen skandierten „Melnyk raus“. Andere Demonstranten reagierten mit ukrainischen Unterstützer-Sprechchören, viele trugen blaue und gelbe Kleidungsstücke - die Nationalfarben der Ukraine.

8. Mai 2022: Die Berliner Polizei rollt bei einer Demo eine Ukraine-Flagge zusammen

8. Mai 2022: Die Berliner Polizei rollt bei einer Demo eine Ukraine-Flagge zusammen

Foto: Anadolu Agency/Reuters

Die Polizei hatte zuvor an 15 Gedenkstätten russische und ukrainische Fahnen, Uniformen sowie Marsch- und Militärlieder verboten. Es gehe darum, „jede Konfrontation zu verhindern“. Ausgenommen von dem Verbot waren Diplomaten und Veteranen des Weltkriegs. Am Sonntag griff die Polizei mehrfach ein, unter anderem beim Entrollen einer etwa 25 Meter langen Ukraine-Fahne.

Die Ukraine kritisierte das Verbot am Montag. Berlin habe damit „einen Fehler gemacht“, teilte Außenminister Dmytro Kuleba mit. Es sei falsch, ukrainische Fahnen ebenso zu behandeln wie russische Symbole. Friedlichen Menschen eine ukrainische Flagge wegzunehmen, sei ein Angriff auf jeden, der Europa und Deutschland gegen russische Aggression verteidige.

An der pro-russischen Demonstration am Brandenburger Tor und dem Sowjetischen Ehrenmal wollten laut Polizei auch rund 150 Mitglieder der Rockergruppe „Nachtwölfe“ teilnehmen. Die Gruppe gilt als Unterstützer des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

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