Putins Nachtwölfe fahren durch die Stadt: Rocker-Alarm in Berlin
Sonntag droht der Ausnahmezustand
Schwierige Tage werfen ihre Schatten voraus, die Nachtwölfe sind da ...
Berlin – Nur eine Woche nach dem 1. Mai droht den Sicherheitsbehörden in der Hauptstadt erneut der Ausnahmezustand. Rund um den 8. und 9. Mai (Tag der Befreiung und Tag der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg) sind mehr als 50 Veranstaltungen angemeldet – viele von ihnen mit Explosiv-Potenzial.
► Schon Donnerstag rollten die ersten Nachtwölfe in Berlin ein. Auf Russisch heißen sie „Nochnye Volki“, sie gelten als Putins Motorradgang.
18 der gefürchteten Rocker trafen am Nachmittag mit zwölf Motorrädern und einem Auto aus Sachsen in der Hauptstadt ein. Zunächst machten sie Station am Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park, anschließend rollten sie in Richtung Tiergarten.
Für Montag ist dort nach BILD-Informationen eine Kranzniederlegung angemeldet. Der Einzelanmelder hat dem LKA zufolge eindeutigen Bezug zu den Nachtwölfen. Ort: Straße des 17. Juni. Motto: „Ehrung der Kriegsopfer in Tiergarten“. Insgesamt 150 Motorräder und Autos wollen kommen.
„Erneut ist unsere Polizei gefordert“, sagte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) mit Blick auf das Wochenende. „Es ist eine herausfordernde Lage.“
Ihre Behörde verfolge die Entwicklungen und bereite sich bestmöglich vor. Spranger: „Die Polizei rechnet mit einem hohen Kräftebedarf, der erneut eine Unterstützung von Kollegen aus anderen Bundesländern bedarf.“ Rund 6000 Polizisten waren bereits am 1. Mai in Berlin im Einsatz.
Spranger betonte: „Wir stehen vor der Herausforderung, dem 8. Mai 1945 einen würdigen Rahmen zu verleihen. Zugleich darf der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht instrumentalisiert werden. Wir dürfen der Billigung des Angriffskriegs keinen Millimeter Platz geben.“
Wie will die Innensenatorin das schaffen?
„Die Polizei plant strenge Auflagen – z.B. soll das Zeigen von Flaggen eng begrenzt, das weiße „Z“ darf nicht gezeigt werden“, sagt Spranger. „Und wir werden für 15 ausgewählte Gedenkorte und Ehrenmale spezielle Auflagen machen.“
Auch Politiker anderer Parteien blicken mit Sorge auf die Tage. „Es bleibt nur die Hoffnung, dass nicht die Nachtwölfe, Autokorsos oder andere Putinisten am 8. und 9. Mai das Stadtbild bestimmen, sondern die russischen, ukrainischen und belarussischen Kriegsgegner und Menschenrechtler, die ebenfalls Demos angemeldet haben“, so Stefan Evers (42), Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Fraktion, zu BILD. „Die CDU Berlin wird jedenfalls am 8. Mai Flagge gegen den Krieg zeigen.“
FDP-Innenexperte Björn Jotzo zu BILD: „Der Senat muss dafür Sorge tragen, dass es weder Volksverhetzungen noch Billigungen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine gibt.“