Bedroht, misshandelt, erpresst: Araber-Clan soll Mann (32) gekidnappt haben – Prozess!

Zwei der angeklagten Clan-Mitglieder versteckten sich gestern hinter ihrer Anwältin

Zwei der angeklagten Clan-Mitglieder versteckten sich gestern hinter ihrer Anwältin

Foto: michael koerner
Von: Anne Losensky

Berlin – Vier Männer hinter Panzerglas, angeklagt als Bande. Sie gehören zum 1000-köpfigen Chahrour-Clan. Es geht um erpresserischen Menschenraub, Körperverletzung, bewaffnete Nötigung, Bedrohung.

„Chahrour“ bedeutet „Amsel“. Familie Amsel kam Mitte der 80er-Jahre aus dem Libanon nach Berlin. Der Clan hat zwei kriminelle Linien: eine aktiv im Drogengeschäft, eine bekannt für Prostitution und Falschgeld. Ein Clan-Boss wurde 2019 sogar angeschossen. Aber es gibt auch die braven Steuer-Zahler in der Großfamilie wie Rechtsanwälte, Schauspieler, Musiker, Pizza-Unternehmer.

Das soll passiert sein: 29. Dezember 2021, abends, Potsdamer Straße in Schöneberg. Andre S. (32) steigt aus dem Auto und wird gekidnappt, stundenlang eingesperrt, misshandelt.

„Dein Bruder schuldet mir 15 000 Euro, ich will jetzt 30 000 Euro“, soll ein Entführer gesagt haben. S. hat Todesangst. Seine Freundin treibt 19 000 Euro auf, S. kommt wieder frei.

Er kennt weder die Leute noch gibt es Schulden. Er geht zur Polizei. Razzia am 1. März 2022 mit dem SEK. Seither sitzen die vier Clan-Männer im Knast: Programmierer „Mahmoud.1994“ (27), Umzugsunternehmer Mohamed (28), Sozialassistent Muhamed Ali (22) und Schüler „Mahmoud.2000“ (21). Sie schweigen.

Weiter geht es am 25. Juli, dann sagt das Opfer aus. Den Clan-Männern und Ali F. (21, war auch mit dabei) drohen bis zu 15 Jahren Haft. Das Urteil wird am 15. September erwartet.

Der Aufstieg der Abou-Chakers„Es wird gebrüllt, Respekt gegenüber Polizisten Null“

Quelle: BILD
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