Aus der Taliban-Hölle in Afghanistan nach Brandenburg: Gerettet! Erstes Bundesland nimmt Ortskräfte auf

Die Afghanen, darunter mehrere Kinder, erreichten am frühen Morgen die Unterkunft in Brandenburg

Die Afghanen, darunter mehrere Kinder, erreichten am frühen Morgen die Unterkunft in Brandenburg

Foto: Spreepicture

Seit Tagen holt die Bundeswehr Ausländer und ehemalige afghanische Ortskräfte aus der Hölle Afghanistans, in der die Taliban immer brutaler gegen unschuldige Zivilisten vorgehen.

Doberlug-Kirchhain (Brandenburg) – Nun sind rund 60 afghanische Ortskräfte und ihre Angehörigen in Brandenburg angekommen.

Zwei Busse aus Frankfurt/Main trafen am Freitagmorgen gegen 5 Uhr in der Erstaufnahme in Doberlug-Kirchhain (Elbe-Elster) ein. Die ursprünglich für Donnerstagabend geplante Ankunft hatte sich wegen der Registrierung der Menschen erheblich verzögert.

Rund 60 Gerettete wurden in zwei Reisebussen aus Frankfurt/Main nach Doberlug-Kirchhain gebracht

Rund 60 Gerettete wurden in zwei Reisebussen aus Frankfurt/Main nach Doberlug-Kirchhain gebracht

Foto: spreepicture

Die Afghanen, darunter mehrere Kinder, wurden zunächst mit Essen und Trinken sowie medizinisch versorgt.

Sie müssen drei Tage in Quarantäne und sollen voraussichtlich bis Dienstag in Doberlug-Kirchhain bleiben. Dann könnten sie auch in andere Bundesländer verteilt werden.

Seit 2015 gibt es in Doberlug-Kirchhain eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge und Asylsuchende. Jetzt sollen dort auch bis zu 350 afghanische Ortskräfte Sicherheit finden.

Die Ortskräfte und ihre Angehörigen wurden zunächst mit Essen und Trinken sowie medizinisch versorgt

Die Ortskräfte und ihre Angehörigen wurden zunächst mit Essen und Trinken sowie medizinisch versorgt

Foto: Patrick Pleul/dpa

Die Bundeswehr hatte in dieser Woche damit begonnen, Schutzsuchende aus Afghanistan nach der Machtübernahme durch die militant-islamistischen Taliban in Sicherheit zu bringen. Seit Montag wurden so mehr als 1600 Menschen aus Kabul ausgeflogen.

„Menschen aus Afghanistan mit Offenheit begegnen“

Der Flüchtlingsrat Brandenburg dringt darauf, schutzsuchenden Menschen aus Afghanistan mit Offenheit und Gastfreundschaft zu begegnen. „Es ist wichtig, den Menschen zu signalisieren, dass sie hier willkommen sind – besonders nach dem, was sie in Afghanistan erlebt haben“, sagte Vincent da Silva vom Flüchtlingsrat der Deutschen Presse-Agentur.

Menschen, die hier bleiben wollen, arbeiten wollen und ihre Familien versorgen wollen, „sollten wir schnellstmöglich Arbeitsplätze vermitteln und sie nicht lange in Erstaufnahmeeinrichtungen festhalten“, sagte er.

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Wer helfen wolle, könne sich in bereits bestehende Strukturen der Hilfe für Geflüchtete einbinden. Aber auch schon Kleinigkeiten könnten helfen. „Sich im Alltag kümmern, sich Zeit nehmen und Hilfe anbieten oder gemeinsame Aktivitäten unternehmen – das macht schon unglaublich viel aus.“

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