Am Flughafen BER : Mordverdächtiger nach 37 Jahren gefasst

Tatort des Raubmordes: Schlesische Straße

Tatort des Raubmordes: Schlesische Straße

Foto: Timo Beurich
Von: Axel Lier

Dieser Mordfall galt jahrzehntelang als unlösbar. Der Tatverdächtige tauchte in den 80er-Jahren unter, flüchtete aus West-Berlin in den Nahen Osten. Seine grausame Tat blieb lange Zeit ungesühnt. Doch der internationale Haftbefehl von Interpol blieb bestehen – bis heute.

Berlin – 37 Jahre nach einem brutalen Raubmord konnten deutsche Sicherheitsbehörden jetzt den gebürtigen Iraker Imad K. (66) in die Untersuchungshaftanstalt nach Moabit einliefern. Der lange Atem von LKA-Fahndern und Staatsanwaltschaft zahlte sich aus.

Kaum jemand nahm Notiz von dem Tötungsdelikt im Jahr 1984 an der Schlesischen Straße. Denn in Berlin erregte zu der Zeit vor allem der Fall von „Bubi“ Scholz (70) die Gemüter. Dieser hatte seine Frau umgebracht.

Was genau war passiert? In der Wohnung im Wrangelkiez wurde der damals 23-jährige S.-J. A. mutmaßlich von Imad K. – damals 29 Jahre alt – getötet. Das Motiv: Habgier.

„Vermögenswerte wurden gestohlen“, heißt es in den Ermittlungsakten. K. verschwand nach der Tat, reiste womöglich über Ost-Berlin aus und verschleierte so seine Flucht.

Mona Lorenz, Sprecherin der Staatsanwaltschaft: „Nach dem Tatverdächtigen wurde mit Haftbefehl gefahndet. Er wurde aus dem Libanon ausgeliefert.“

Laut Behörden gilt K.’s aktuelle Nationalität als ungeklärt. Vermutlich deshalb wurde er ohne große Hürden abgeschoben. Denn libanesische Staatsbürger werden normalerweise nicht nach Deutschland überstellt. In der Nacht zum 1. Oktober landete Imad K. nun in einem Flieger aus Beirut am Flughafen BER – Festnahme!

„Jetzt müssen wir uns sorgfältig durch die dicken Handakten von damals arbeiten und die Spurenlage neu bewerten“, so ein Ermittler zu BILD.

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