Michael Müller (SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin, spricht.
Dienstag, 19.01.2021, 11:10
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) erwartet von den Beratungen von Bund und Ländern zur Corona-Krise vor allem weitere Einschnitte im Arbeitsleben.
Es gebe bisher sehr harte Maßnahmen im Familienleben, da sei ein „Ende der Fahnenstange“ erreicht, daher müsse man andere Bereiche wie das Wirtschaftsleben in den Blick nehmen, sagte Müller, der auch Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz ist, am Dienstag im „ARD-Morgenmagazin“. Im Arbeitsbereich gebe es noch „viel mehr Spielraum“. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) werde dazu einen Vorschlag machen. „Es gibt auch Produktionsbereiche, wo wir wissen, dass Arbeitnehmer auch zur Arbeit müssen“, sagte Müller. Aber es gebe auch noch Spielraum. „Wir haben von Seiten der Länder schon mit überlegt, wie wir diese Präsenzpflicht praktisch aufheben können, die wir umdrehen und sagen, die Arbeitgeber müssen begründen, warum Arbeitnehmer dringend zum Arbeitsplatz kommen müssen und warum es nicht auch von zu Hause aus geht.“
Müller argumentierte, es gebe derzeit viel mehr Leben auf den Straßen als im März und April. Damals hätten deutlich mehr Arbeitgeber die Möglichkeit des Homeoffice angeboten. Viele würden das jetzt nicht mehr machen. Dadurch würden zu viele Kontakte entstehen, die dringend reduziert werden müssten.
Auch in der Berliner Verwaltung müsse man da noch besser werden, gab Müller zu. Berlin habe bereits einiges deutlich heruntergefahren, „aber das kann und wird noch weiter reduziert werden“.
Eine Quelle: www.focus.de