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Gesellschaft: Aldi statt „Luxus-Food-Porn-Halle“: Demo in Kreuzberg

Gesellschaft: Aldi statt „Luxus-Food-Porn-Halle“: Demo in Kreuzberg

Die Markhalle Neun in der Kreuzberger Eisenbahnstraße.

Dienstag, 26.03.2019, 18:03

Früher war die Front im Kreuzberg klar. Aldi war böse, der Bioladen gut. Inzwischen gibt es teure Burger, Austern und Edelkäse mit Bio-Siegel. Gut verdienende Akademiker und Touristen treiben die Mieten nach oben. Aldi steht plötzlich für das alte Kreuzberg.

Gestritten wird nur um einen Aldi-Supermarkt – aber die Auseinandersetzung in Berlin-Kreuzberg symbolisiert den Kampf um ganze Stadtviertel. Mit einer Demonstration wollen alteingesessene Bewohner von Kreuzberg gegen die Kündigung des Billig-Supermarktes in der beliebten Markthalle Neun demonstrieren. Man wolle „keine Luxus-Food-Porn-Halle für Touristen und Besserverdienende“, steht im Aufruf für die Kundgebung am Samstagnachmittag vor der Markthalle in der Eisenbahnstraße. Es gehe um eine „Markthalle für Alle“.

Die alte Markthalle ist mit diversen teuren Essens- und Weinständen, einem Streetfood-Donnerstag und Spezial-Veranstaltungen zu Gourmet-Käse, Wurst, Bier und Wein in den vergangenen Jahren beim jungen Großstadtpublikum und besonders Touristen sehr beliebt geworden. An manchen Nachmittagen und Sommerabenden stehen die Besucher in langen Schlangen an, obwohl sie an manchen Tagen Eintritt zahlen müssen.

Für die protestierenden Anwohner ist sie ein Sinnbild der sogenannten Gentrifizierung, die aus dem einstmals billigen und heruntergekommen Kreuzberg nahe der Berliner Mauer einen zum Teil hippen und teuren Szenekiez mit Sterne-Restaurants und ausgebauten Dachgeschossen machte. „Wir haben teuerstes, regionales „Bio-Essen aus aller Welt“, Verkehrschaos, Straßenpartys vor den Spätis, Lärm, Müll, Touristenbusse“, heißt es im Aufruf. Geschäfte in der Nachbarschaft würden aufgeben, die steigenden Mieten könnten sich viele Bewohner bald nicht mehr leisten.

Eine Quelle: www.focus.de

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