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Führungswechsel bei der Gasag : Der neue Chef kommt von Vattenfall

Die Gasag gewinnt den Netzstreit gegen das Land Berlin und zieht gerade in eine neue Zentrale. Trotzdem muss der Vorstandsvorsitzende gehen.

Führungswechsel bei der Gasag : Der neue Chef kommt von Vattenfall

Gerhard Holtmeier Anfang März auf dem Dach der neuen Gasag-Zentrale vor dem Gasometer in Schöneberg.Foto: Kitty Kleist-Heinrich

Überraschender Wechsel an der Spitze der Berliner Gasag. Der Vorstandsvorsitzende Gerhard Holtmeier wird ersetzt vom Vattenfall-Manager Georg Friedrichs. Wie der Aufsichtsrat am Freitagabend mitteilte, hängt der Personalwechsel zusammen mit dem Konsortialvertrag zwischen Engie und Vattenfall, der Anfang des Jahres in Kraft trat. Die beiden Konzerne haben sich verbündet gegen den dritten Gasag-Aktionär Eon und wollen nun offenkundig mit Hilfe von Friedrichs einen besseren Zugriff auf das operative Geschäft bekommen. Bei der Gasag selbst reagierte man mit Fassungslosigkeit. „Das ist eine Riesensauerei“, hieß es in Konzernkreisen.

Holtmeier hatte Vertrag bis 2023

Die Qualifikation des früheren Thüga- Managers Holtmeier ist unstrittig. In diesen Tagen zieht die Gasag in eine neue Zentrale auf dem Euref-Campus in Schöneberg, und vergangene Woche hatte man den Rechtsstreit gegen das Land Berlin um die Konzession zum Betrieb des Gasnetzes vor dem Bundesgerichtshof klar gewonnen. Umso unverständlicher ist der Abgang Holtmeiers, der dem Vernehmen nach einen Vertrag bis 2023 hat.
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„Dr. Holtmeier hat in den vergangenen drei Jahren die Gasag zu einem nachhaltigen und zukunftsfähigen Energiedienstleister weiterentwickelt“, ließ sich der Aufsichtsratsvorsitzende Manfred Schmitz zitieren. Schmitz ist der Deutschlandchef der französischen Engie. Der 52-jährige Bankkaufmann und Jurist Georg Friedrichs ist in den vergangenen Jahren als Vattenfall-Manager nicht sonderlich in Erscheinung getreten. Er hatte sich unter anderem im Verfahren um die Vergabe der Stromnetzkonzession engagiert, das aber für Vattenfall mit einer Niederlage endete: Die Konzession bekam die landeseigene Berlin Energie. Als Konsequenz daraus will Vattenfall das Stromnetz nun für rund 2,3 Milliarden Euro an das Land Berlin verkaufen.

Der Senat will die Gasag übernehmen

Nach dem Kauf des Stromnetzes möchte der Senat auch die Gasag übernehmen. Ob das jüngste Manöver der Konsortialpartner Vattenfall und Engie die Chancen dafür erhöht, ist fraglich. Vattenfall sei durchaus zum Verkauf seiner Anteile bereit, heißt es in der Branche, und bei Engie sei das vor allem eine Frage des Preises. Die Verhandlungen will Finanzsenator Matthias Kollatz führen, wenn der Verkauf des Stromnetzes abgewickelt ist. Nach der Niederlage im Konzessionsstreit hat sich die Verhandlungsposition von Kollatz allerdings deutlich verschlechtert. Er hat auch deshalb angekündigt ein neues Konzessionsverfahren sobald wie möglich beginnen zu wollen. Der aktuelle Konzessionsvertrag kann frühestens zum 31.12.2024 gekündigt werden.

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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