Dnachrichten.de
Berlin news - Die offizielle Website der Stadt Berlin. Interessante Informationen für alle Berlinerinnen, Berliner und Touristen.

„Es war eiskalt, völlig blass“ : Spanischer Taucher rettet Migranten-Baby aus Mittelmeer

Ein Bild, bei dem der Atem stockt: Taucher Juan Francisco Valle holt vor der spanischen Nordafrika-Exklave Ceuta ein Baby aus den Fluten – und wird zum Helden.

„Es war eiskalt, völlig blass“ : Spanischer Taucher rettet Migranten-Baby aus Mittelmeer

Mit Strampler und Mütze: Juan Francisco Valle mit dem Kind.Foto: Guardia Civil/dpa

Bei der dramatischen Migranten-Krise in Ceuta, bei der 8000 Menschen von Marokko aus schwimmend die spanische Nordafrika-Exklave erreicht hatten, hat eine Szene besonders großes Aufsehen erregt: Ein Foto zeigt, wie ein Beamter der spanischen Polizeieinheit Guardia Civil (Zivilgarde) ein wenige Monate altes Baby im Mittelmeer mit einem Rettungsring birgt. Taucher Juan Francisco Valle avancierte in Spanien schnell zum viel gefeierten Helden.

Das Baby sei am Dienstag von der im Wasser treibenden Mutter auf dem Rücken getragen worden, erzählte der Polizist dem Radiosender Cope am Mittwoch. „Wir haben uns das Baby geschnappt, es war eiskalt, völlig blass, es hat sich überhaupt nicht bewegt…“, sagte er. „Ganz ehrlich, ich wusste nicht, ob es noch am Leben oder schon tot war.“

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Der erfahrene Beamte räumte ein, der Einsatz sei „schon ein bisschen traumatisch“ gewesen. Oft habe man nicht erkennen können, was die schwimmenden Migranten auf dem Rücken getragen hätten – „ob Rucksäcke oder Kleidung, oder vielleicht kleine Babys“.

Nach zwei chaotischen Tagen mit der Ankunft von mehr als 8000 Migranten innerhalb von nur 36 Stunden am Montag und Dienstag hatte sich die Lage in Ceuta am Mittwoch deutlich beruhigt. Die Zahl der schnell wieder nach Marokko abgeschobenen Menschen belief sich zuletzt auf circa 5600, wie die Regierung in Madrid mitteilte.

Video

„Es war eiskalt, völlig blass“ : Spanischer Taucher rettet Migranten-Baby aus Mittelmeer

19.05.2021, 09:13 Uhr00:40 Min.8000 Migranten erreichten seit Montag spanische Exklave Ceuta

Menschenrechtsgruppen wiesen die Express-Abschiebungen als illegal zurück. Die Opposition warf Ministerpräsident Pedro Sánchez „Schwäche“ vor. Die rechtspopulistische Partei Vox meinte, der Solzialist Sánchez habe eine „Invasion“ und „einen Angriff auf Spanien“ zugelassen. Bei seiner Ankunft in Ceuta war Sánchez am Dienstagabend von etwa 50 Demonstranten beschimpft worden, sein Fahrzeug bekam einige Tritte und Schläge ab.

Oppositionsführer Pablo Casado sagte am Mittwoch im Madrider Parlament, die Krise sei eine Folge „des Regierungschaos“, Sánchez sei als Ministerpräsident ungeeignet. Ceutas Bürgermeister Juan Vivas, ein Parteifreund Casados, rechtfertigte die Protestaktion seiner Wähler. Viele hätten sich am Dienstag „aus lauter Angst“ zu Hause eingeschlossen, der Unterricht sei für die meisten Kinder ausgefallen. „Das ist keine Migrations-Krise, das ist eine Invasion. Unsere Straßen waren von den Eindringlingen beherrscht.“

Sánchez warf der Opposition am Mittwoch vor, die Krise zu missbrauchen, um die Regierung zu stürzen. Er kann es unmöglich allen Recht machen. Menschenrechts- und Flüchtlingshilfs-Organisationen hatten ihn zuvor ebenfalls angeprangert: „Wir bringen unsere Besorgnis über den Einsatz von Abschreckungs- und Blockademaßnahmen an den Grenzen zum Ausdruck, die die Migration kriminalisieren und zu sozialen Konfrontationen führen.“ (dpa)

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This website uses cookies to improve your experience. We'll assume you're ok with this, but you can opt-out if you wish. Accept Read More

Privacy & Cookies Policy