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Eine ganze Horde Tiere : 18 Hunde? 27 Katzen? Wenn Menschen Tiere sammeln

Das krankhafte Sammeln von Tieren – Animal Hoarding – sorgt für großes Tierleid. Der Deutsche Tierschutzbund veröffentlichte nun die Auswertung für 2020.

Eine ganze Horde Tiere : 18 Hunde? 27 Katzen? Wenn Menschen Tiere sammeln

Wenn Tierliebe zum Problem wird: Das krankhafte Sammeln von Tieren wird Animal Hoarding genannt. (Symbolbild)Foto: picture alliance/AP Photo

Im vergangenen Jahr haben Tierschützer 59 Fälle von Tiersammelsucht verzeichnet. Insgesamt waren mehr als 3.600 Tiere betroffen, wie der Deutsche Tierschutzbund jetzt mitteilte. Pro Woche gab es damit mindestens einen Fall. 2019 hatte die Fallzahl noch bei 50 gelegen.

Auch wenn das Niveau der offiziell gemeldeten Fälle ähnlich hoch blieb wie in den Vorjahren geht der Dachverband nach eigenen Angaben von einer hohen Dunkelziffer aus. Vor allem seit der Corona-Pandemie haben sich immer mehr Menschen Haustiere angeschafft.

Lockdown und soziale Isolation könnten das Problem weiter verstärkt haben. „Auch wenn an den Zahlen nicht direkt auszumachen ist, ob und wie die Corona-Pandemie das Problem beeinflusst, könnte die verstärkte Isolation der Menschen langfristig zu vermehrten Fällen von Animal Hoarding führen”, sagt Moira Gerlach, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund.

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Vor allem seien Menschen, die schon vor der Pandemie die Tendenz hatten, viele Tiere zu halten, und bei denen bereits psychische Probleme zugrunde liegen, anfällig für eine verstärkte Tierhortung. Wird die Tierhaltung dann zu einer Sucht, spricht man vom sogenannten Animal Hoarding.

Seit 2012 mehr als 26.000 betroffene Tiere

Das krankhafte Horten der Tiere könne dann nach und nach außer Kontrolle geraten. Die Folge: Immer mehr Tiere werden aufgenommen und pflanzen sich unkontrolliert fort. „Die Tiere hausen dann in ihren eigenen Fäkalien, sind unterernährt oder krank – während der Halter selbst gar nicht merkt, dass es seinen Tieren schlecht geht“, warnt Gerlach.

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Dass Animal Hoarding auch 2021 wieder ein Problem ist, zeigen die aktuellen Fälle. Ende Juli beschlagnahmte die Polizei in Düsseldorf 18 Hunde. Am selben Tag wurden in Haßberge 27 Katzen aus einer Zweizimmerwohnung geholt. Erst vor wenigen Tagen retteten Tierschützer weitere 18 Katzen aus einem Haushalt in Bochum. Die Tiere wurden in Tierheimen untergebracht und dort versorgt.

Im Schnitt wurden pro entdecktem Fall 62 Tiere gefunden. Am häufigsten hielten die Sammler, auch Hoarder genannt, Katzen oder Hunde. In ihren Fallsammlungen zählten die Tierschützer seit 2012 mehr als 26.000 betroffene Tiere.

Der Tierschutzbund forderte ein für Veterinärbehörden einsehbares übergreifendes Zentralregister von Tiersammlern und eine Heimtierschutzverordnung mit eindeutigen Vorgaben für Zucht und Haltung einzelner Tierarten. Zudem solle das Sammeln von Tieren als Krankheit anerkannt werden. (mit AFP)

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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