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Eine Frage der Ehre – Spielregeln gelten auch neben dem Platz

Eine Frage der Ehre – Spielregeln gelten auch neben dem Platz

Katrin Ben Aoun (47) engagiert sich als Fußballtrainerinbeim beim SV Falkensee-Finkenkrug und schreibt regelmäßig in der B.Z. über ihr Ehrenamt
Foto: Olaf Selchow

Meine Kinder spielen seit ihrem fünften Lebensjahr Fußball im Verein, die lange Pandemie frisst sie auf und die Sehnsucht nach dem Training und den Spielen steigt täglich.

Von Katrin Ben Aoun

Bei drei Töchtern im Vereinsfußball war klar, dass ich selbst auch meine Berufung auf dem Platz finde – als Fußballtrainerin. Seit drei Jahren trainiere ich, zusammen mit meiner Kollegin Sabrina, die E-Juniorinnen in Falkensee.

Der Verein ist mehr als ein Ort, an dem man Sport treibt, er ist durch seine vielen ehrenamtlichen Helfer ein soziales Projekt und für viele Kinder ein Wegweiser ins Leben. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage: „Er ist für meine Kinder und mich auch so etwas wie Familie geworden!“ Deshalb spielt, neben der Schule, der Nachmittagssport im Verein eine sehr wichtige Rolle.

Als Trainerin bringt man den Kindern Regeln bei und lehrt sie diese einzuhalten. Wir sind aber auch Gesprächspartner und Vertrauensperson für unsere Schützlinge und deren Eltern. Gerade etwas Unvorhersehbares, wie Corona, fordert dann viel Fingerspitzengefühl. Wir verstehen die individuellen Ängste und Wünsche der Kinder.

Gleichzeitig ist es unsere Aufgabe, auch im Ehrenamt, ihnen neben den Spielzügen die Spielregeln im Leben zu erklären. Das heißt, auch zu erklären, dass die Corona-Maßnahmen im Sport notwendig sind, damit wir alle bald wieder spielen dürfen.

Als es im November nicht mehr auf die Trainingsplätze ging, da haben wir uns immer Samstag um zehn Uhr vor der Döberitzer Heide getroffen und sind, mit dem notwendigen Abstand, wandern gegangen. Viele Eltern kamen mit und unterstützten uns dabei. Aus uns Trainerinnen wurden Reiseleiterinnen. Wir kannten die Wege, achteten auf die Abstände und trotzdem sah man sich so einmal die Woche, konnte sich austauschen und niemand fühlte sich allein gelassen. Das war für alle so wichtig!

Doch als Mitte Dezember dann die Regeln verschärft wurden, endeten auch diese Wanderungen. Jetzt scheint die Frühlingssonne und es juckt in den Füßen. Trotzdem müssen wir den Kindern klarmachen, dass wir noch Geduld brauchen.

Jetzt schauen wir den Profis im Fernsehen zu und träumen davon, bald wieder selbst Fußball zu spielen.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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