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Drosten befürchtet im Sommer 100.000 Neuinfektionen täglich

Drosten befürchtet im Sommer 100.000 Neuinfektionen täglich

Christian Drosten von der Berliner Charité
Foto: picture alliance/dpa

Der Berliner Virologe Christian Drosten befürchtet einen rasanten Anstieg der Fallzahlen in Sommer. Dafür verantwortlich sei die Corona-Mutation aus Großbritannien.

Mehr als 275.000 Menschen sind aktuell in Deutschland mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 50.000 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Neben den Impfungen hoffen viele jetzt auch auf mildere Temperaturen, die das Infektionsgeschehen eindämmen. So war das schließlich im vergangenen Frühling auch.

Doch Virologe Christian Drosten erwartet erst im Herbst eine Besserung. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“, erklärt der Wissenschaftler, dass es eher so sein wird wie in Spanien. Hier waren die Fallzahlen nach Beendigung des Lockdowns im Sommer schnell wieder angestiegen, trotz Hitze. Auch in Südafrika steigen aktuell die Zahlen rasant an, obwohl dort Sommer ist. Erst im Herbst sei dagegen eine Besserung zu erwarten.

Verantwortlich dafür sei die Corona-Mutation aus Großbritannien. Während Drosten noch zu Beginn des Auftauchens der Variante Zweifel an deren Gefährlichkeit für Deutschland hatte, gesteht er jetzt gegenüber dem Spiegel ein, dass B.1.1.7. tatsächlich infektiöser ist. Dabei beruft er sich auf eine Studie aus Oxford, die zeige, dass diese Mutante 35 Prozent ansteckender ist.

Drosten glaubt, dass jetzt noch die einmalige Gelegenheit bestehe, die Verbreitung dieser Variante bei uns zu verhindern oder zumindest stark zu verlangsamen. Wenn wir es schafften, die Variante unterhalb einer kritischen Marke zu halten, könnten wir zumindest hoffen, dass sie sich hier nicht so rasant ausbreitet, erklärt er gegenüber „Der Spiegel”.

Wichtig sei es vor allem, die Reproduktionszahl R zu senken. Die liege derzeit bei 0,9, was nicht reiche. Bei diesem Wert dauere es einen Monat, bis sich die Infektionszahlen halbieren und das sei zu lang. Wenn wir durch die Verschärfung des Lockdowns aber einen Wert von 0,7 erreichen würden, könnten sich die Fallzahlen bereits in einer Woche halbieren und man könne es schaffen, die Ausbreitung der britischen Corona-Mutation zu stoppen.

Im „Spiegel”-Interview macht Drosten deutlich, dass nach der Impfung eines Großteils der Bevölkerung auch ein größerer Widerstand gegen die Corona-Maßnahmen aufkommen würde. Dann könnten sich innerhalb kurzer Zeit wieder extrem viele Menschen infizieren.

► Und dann hätten wir laut Drosten nicht mehr Fallzahlen von 20.000 pro Tag, sondern im schlimmsten Fall von 100.000 täglich.

Das seien zwar jüngere Betroffene, die selten schwere Verläufe haben. Aber wenn sich so viele Menschen anstecken, dann sind die Intensivstationen trotzdem wieder voll und viele Menschen sterben, befürchtet der Virologe. Deshalb sei es wichtig, die Zahlen jetzt nach unten zu drücken.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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