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Diversity-Konferenz : Mehr Vielfalt in der Arbeitswelt

Warum setzt die Gasag auf X-Teams – und um was geht es bei „Allyship“? Die Tagesspiegel-Tagung bespricht Themen rund um Inklusion und Diversität.

Diversity-Konferenz : Mehr Vielfalt in der Arbeitswelt

Es geht um Ethik. Mitarbeiter der Gasag treffen sich regelmäßig, um die Leitlinien des Unternehmens zu überarbeiten.Foto: promo/Gasag

Neue Produkte entwickeln, die Ethikrichtlinien erneuern oder das betriebliche Mobilitätsmanagement nachhaltiger aufstellen? Bei der Gasag arbeiten sogenannte „X-Teams“ an solchen Themen. Das klingt nach Motorrädern und Straßengangs, in der Gasag-Gruppe aber, die allein auf dem Euref-Campus in Schöneberg 1300 Mitarbeiter beschäftigt, steht der Begriff für Vielfalt. „Gemeint sind damit Teams, die sich aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit ganz unterschiedlichen Perspektiven zusammensetzen und an praktischen Unternehmenszielen oder auch der Unternehmenskultur arbeiten“, erklärt Hoai Anh Nguyen, Leiterin „Change & Culture“ bei dem Berliner Energieversorger.

Was Mitarbeiter interessiert

Was die X-Teams von anderen diversen Teams unterscheidet: Sie arbeiten selbstorganisiert und nach dem Bottum-up-Modell. Das heißt, auch Mitarbeiter:innen ergreifen die Initiative, schlagen Themen vor, die ihnen am Herzen liegen, suchen nach Kollegen, die mitmachen. In der Regel gehen sie dieser Aufgabe zusätzlich zu ihrem eigentlichen Job nach.

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Wie das Konzept genau funktioniert, wird Nguyen in einer Masterclass der zehnten Diversity-Konferenz, der bundesweit größten Fachkonferenz zur Vielfalt in der Arbeitswelt, am Donnerstag und Freitag per Videokonferenz erklären. Veranstalter des digitalen Expertentreffens sind der Tagesspiegel und die Charta der Vielfalt. 60 Sprecher:innen aus Wirtschaft, Gesellschaft, Medien und Verbänden stehen auf der Agenda. Sie debattieren über Themen wie „Allyship“: Das Bündnisseschmieden kann zur Wertschätzung der Vielfalt jedes Einzelnen und zu neuen Machtstrukturen führen. Oder wie sich mehr Chancengleichheit für Menschen mit Behinderung erreichen lässt und wie ein nachhaltiges Finanzsystem mit Diversität zusammenhängt. Unter den Keynote-Speakern sind Veronika Bienert, CEO von Siemens Financial Services, der Deutsche Bahn-Vorstand Martin Seiler und der Journalist Marcel Aburakia. Rund 600 Teilnehmer sind angesagt.

Freigestellt vom Chef

Vor ihrem Vortrag sagt Nguyen über die X-Teams der Gasag: „Wenn sie sich zusammengefunden haben, geht es um strategische Planung. Das Ziel wird gesetzt, ein Zeitplan aufgestellt.“ In der Regel hätten die Mitarbeiter:innen davor mit ihren Führungskräften abgestimmt, welche zeitlichen Kapazitäten sie einbringen können. Und was bewirkt der große Aufwand? „Mitarbeiter:innen bringen sich mit Fähigkeiten ins Unternehmen ein zu Themen aus der Energiewirtschaft oder Unternehmenskultur, die ihnen besonders wichtig sind, aber in ihrem Berufsalltag vielleicht kaum eine Rolle spielen“, sagt Nguyen. In einem X-Team hätten sie die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden, Dinge anzuschieben, ein Stück weit die Unternehmensrichtung mitzugestalten. Außerdem sei es möglich, sich über die Abteilung hinaus mit Kollegen zu vernetzen, was zu einer höheren Identifikation mit dem Arbeitgeber beitrage. Die Mitarbeiter:innen erweitern durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit ihren Horizont – und die Ergebnisse diverser Teams sind innovativer, erklärt Nguyen.

Zu ihrem Job gehört es, dafür zu sorgen, dass die Teams wirklich gemischt sind, dass jüngere und ältere dabei sind, Menschen mit verschiedenen sozialen und regionalen Herkünften, Menschen mit Behinderung. Sind die X-Teams, die sich zusammenfinden, zu homogen, versucht Nguyen andere Mitarbeiter dafür zu gewinnen. Damit sie sich inhaltlich auf ihre Themen konzentrieren können, werden sie in der Durchführung und der Kommunikation ihrer Ergebnisse durch die Expertin für Unternehmenskultur und ihr Team unterstützt. Seit fast drei Jahren gibt es die X-Teams bei der Gasag. Nguyen hält sie für erfolgreich und ist sicher: Das Modell lässt sich auf so gut wie alle Firmen übertragen.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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