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Diskriminierung im Nachwuchsleistungszentrum? : Schwere Vorwürfe gegen 1. FC Union

Eine Recherche im Umfeld des Nachwuchsleistungszentrums des 1. FC Union wirft Fragen auf: Spieler mit Migrationshintergrund sollen benachteiligt worden sein.

Diskriminierung im Nachwuchsleistungszentrum? : Schwere Vorwürfe gegen 1. FC Union

Der 1. FC Union weist die Anschuldigungen gegen die angeblichen Praktiken im Nachwuchsleistungszentrum zurück.Foto: IMAGO / Eibner

Der 1. FC Union Berlin sieht sich mit schweren Vorwürfen bezüglich seines Nachwuchsleistungszentrums konfrontiert. Am Dienstag veröffentlichten „BuzzFeed News“ und „Märkische Allgemeine Zeitung“ unter der Überschrift „„Ausländerquote“ bei Union Berlin? Schwere Diskriminierungs-Vorwürfe gegen Bundesligisten“ die Ergebnisse aus drei Monaten Recherche. Gesprochen hatten die Journalisten nach eigenen Angaben unter anderen mit 18 ehemaligen Spielern sowie elf Eltern, mit aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern des Vereins sowie Beratern. „Die Recherchen zeigen, wie problematisch der Umgang mit Jugendlichen im Nachwuchsleistungszentrum von Union Berlin ist“, heißt es in dem Bericht.

Besonders im Fokus der Recherche stehen die Jahrgänge 2003 und 2004. In diesen hätten seit 2018 überproportional viele Spieler mit “türkischem oder arabischen Migrationshintergrund” den Verein verlassen müssen. Ihr Anteil sei innerhalb von zwei Jahren von über 40 auf zehn Prozent gesunken. Im September 2020 hatten sich Eltern von ehemaligen Jugendspielern des 1. FC Union anonym beim Berliner Fußball-Verband über das Vorgehen des Vereins beschwert. Die entsprechenden Dokumente sind in der Veröffentlichung von “BuzzFeed” und “MAZ” enthalten.

Union hatte die Vorwürfe schon vor der Veröffentlichung des Artikels zurückgewiesen. Wie der Fußball-Bundesligist am Montagabend auf seiner Homepage mitteilte, sehe sich der Verein seit mehreren Monaten „mit anonym und über Dritte vorgetragenen Vorwürfen zum Umgang mit Spielern im Nachwuchsleistungszentrum konfrontiert“.

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Der Verein veröffentlichte den von den Journalisten vorgelegten Fragebogen samt seiner Antworten zu detaillierten Vorwürfen und konkreten Fallbeispielen, laut denen Nachwuchsspieler aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit nicht altersgerecht behandelt oder wegen ihres Migrationshintergrundes benachteiligt worden sein sollen.

„Die Auf- und Übernahmekriterien unseres NLZ sind auf die sportliche und schulische Leistungsfähigkeit sowie auf das Sozialverhalten ausgerichtet. Andere Kriterien, wie Religionszugehörigkeit oder Migrationshintergrund, existieren nicht und werden deshalb von uns nicht erfasst“, hieß es in einer Antwort. Eine „Ausländerquote“, wie von Eltern in einem Schreiben an den Berliner Fußball-Verband laut Fragestellung erwähnt, gebe es nicht, „sie wäre weder mit der Satzung noch mit der Nachwuchskonzeption vereinbar“, lautete eine Antwort.

Zudem soll es in persönlichen Gesprächen zu Beleidigungen und verbalen Erniedrigungen von Jugendspielern gekommen sein. Auch dem widersprach der Verein. „Grundsätzlich werden alle Gespräche persönlich, direkt und in einem angemessenen Rahmen geführt. In den Gesprächen werden dem Spieler Inhalte klar, altersgerecht und verständlich erklärt“, hieß es von Union. (dpa/Tsp)

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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