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Die zwei Gesichter des Olympischen Dorfes von 1936

Die zwei Gesichter des Olympischen Dorfes von 1936

Die bessere Hälfte (links): In diesem Gebäude speisten 1936 die Athleten, ab Sommer kann man hier wohnen – So sieht die schlechtere Hälfte aus (rechts): Historische Gebäude verfallen, das Gelände verwildert

Foto: Christian Lohse

Man muss kein Hochleistungssportler sein, um zum Olympischen Dorf zu kommen.

Mit der Bahn geht es fix, 25 Minuten ab Hauptbahnhof, mit dem Wagen über die Heerstraße sowieso. Die denkmalgeschützte Anlage liegt kurz hinter der Stadtgrenze, rund 16 Kilometer westlich vom Olympiastadion. Die B.Z. besuchte die bessere Hälfte.

Die historischen Gebäude wurden für Olympia 1936 errichtet. Bereits in der Planung war die Nachnutzung als „schönste Kaserne der Welt“ verabredet. Gleich nach Olympia zogen Soldaten ein, erst die Wehrmacht, nach 1945 die Sowjets. Nach deren Abzug 1992 verfiel die Anlage zusehends.

Die zwei Gesichter des Olympischen Dorfes von 1936

In diesem Gebäude speisten 1936 die Athleten, ab Sommer kann man hier wohnen (Foto: christian lohse)

Als neuer Besitzer kümmerte sich von 2005 bis 2016 die Stiftung der Deutschen Kreditbank (DKB) um den Erhalt, organisierte Führungen über das 53 Hektar große Gelände.

Wie sieht es aktuell im Olympia-Dorf bei Elstal aus?

Die zwei Gesichter des Olympischen Dorfes von 1936

Im Dorf wohnten 1936 für vier Wochen 3600 männliche Athleten aus 50 Nationen (Foto: ullstein bild/Getty Images .)

Das Dorf ist gespalten. Vor fünf Jahren erwarb Investor „Terraplan“ eine Hälfte und errichtet seitdem noble Eigentumswohnungen. 100 Millionen Euro kostet das Bauprojekt. Ein Ring von Neubauten (mit 360 Wohnungen) ist teilweise bereits bezogen. Ende Juni werden die ersten Wohnungen im ehemaligen „Speisesaal der Nationen“ fertig.

Die zwei Gesichter des Olympischen Dorfes von 1936

Im „Haus Bautzen“ wohnte Jesse Owens (4 x Gold), auch sein Quartier zerfällt (Foto: )

50 bis 160 Quadratmeter groß, rund 5000 Euro pro qm. Dafür wohnt man im Denkmal und hat Aussicht. Beispielsweise auf die Baracke, in der im Sommer 1936 US-Superstar Jesse Owens wohnte.

Die zwei Gesichter des Olympischen Dorfes von 1936

Bei den Bauarbeiten im Olympischen Dorf von 1936 fand man u.a. Porzellan und uralte Turnschuhe (Foto: christian lohse)

Die zwei Gesichter des Olympischen Dorfes von 1936

Bei den Bauarbeiten fand man auch ein Olympia-Feuerzeug von 1936 (Foto: christian lohse)

Doch diese andere Dorfhälfte gehört nicht zur „Terraplan“-Baustelle. Dabei wären Investitionen auch hier dringend nötig. Denn die denkmalgeschützenten Bauten bröckeln. Löcher im Zaun locken Schatzsucher und Foto-Amateure an.

Nach B.Z.-Informationen soll ein Verkauf an einen anderen Investor allerdings kurz bevor stehen. Die DKB erklärte auf Anfrage knapp: „Keine Auskunft zu laufenden Vertragsverhandlungen.“

Die zwei Gesichter des Olympischen Dorfes von 1936

Stefanie Egenberger (32) von „Terraplan“ zeigt der B.Z. die Baustelle und sagt: „Alle Wohnungen sind bereits verkauft“ (Foto: christian lohse)

„Terraplan“ plant indes schon weiter. In Kürze will man auch die von der Roten Armee auf dem Areal errichteten Plattenbauten sanieren. Auch daraus werden neue Wohnungen.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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