Dnachrichten.de
Berlin news - Die offizielle Website der Stadt Berlin. Interessante Informationen für alle Berlinerinnen, Berliner und Touristen.

Die Ukraine-Krise und Berlin : Giffey kündigt neues Ankunftszentrum für Flüchtlinge am Flughafen Tegel an

Erneut mehr als 13.000 Flüchtlinge in Berlin angekommen + Sozialsenatorin fordert Koordinierung von Flüchtlingsbussen durch Bund + Der Berlin-Blog zur Ukraine.

Die Ukraine-Krise und Berlin : Giffey kündigt neues Ankunftszentrum für Flüchtlinge am Flughafen Tegel an

Erst Flughafen, dann Impfzentrum, nun Flüchtlingsunterkunft: Berlin will den Flughafen Tegel als Ankunftszentrum nutzen.Foto: Kitty Kleist-Heinrich

Der russische Angriff auf die Ukraine hat auch Folgen für Berlin – von Protesten auf der Straße und Solidaritätsaktionen bis zur Aufnahme von Flüchtlingen. Alles dazu im Newsblog.

Weitere Reaktionen, Initiativen, News zum Beispiel aus der ukrainischen und russischen Community finden Sie in unseren Bezirksnewslettern “Tagesspiegel Leute”, die es hier kostenlos gibt.

Weitere Informationen:

  • Anlaufstellen und Initiativen: So können Sie Menschen in der Ukraine helfen.
  • Wie erkläre ich meinem Kind den Krieg?: Eine Kinderpsychologin gibt Tipps.

Please click Activate to see the social media posts.
Learn more about our data protection policy on this page
Aktivieren Neueste zuerst Redaktionell Neueste zuerst Älteste zuerst Highlights See latest updates Neuen Beitrag anzeigen Neue Beiträge anzeigen

Die Ukraine-Krise und Berlin : Giffey kündigt neues Ankunftszentrum für Flüchtlinge am Flughafen Tegel an

Giffey kündigt neues Ankunftszentrum für Flüchtlinge am Flughafen Tegel an

Berlin will den Flughafen Tegel als Ankunftszentrum für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine nutzen. Das kündigte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Dienstag an. 
Die Kapazität des bisherigen Ankunftszentrums in Reinickendorf reiche bei weitem nicht aus, um die aktuellen Herausforderungen bewältigen zu können. In dem früheren Flughafengebäude sollen nach ihren Angaben Strukturen geschaffen werden, um möglichst viele Menschen unterzubringen. Neben Schlafplätzen sei dort eine medizinische Erstversorgung ebenso geplant wie eine Beratung etwa zu aufenthaltsrechtlichen und beruflichen Fragen. Der Tagesspiegel hatte bereits Mitte der Woche über die Pläne berichtet.
Laut Giffey soll das ehemalige Flughafenhotel, das leer steht, als erstes genutzt werden. Möglich sei aber auch, dass in größeren Räumen Betten aufgestellt werden müssten.
Wann Tegel als Ankunftszentrum genutzt werden kann, war zunächst noch unklar. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran“, sagte die SPD-Politikerin. Derzeit liefen noch Gespräche mit Hilfsorganisationen zur Organisation, so Giffey. 
Am Sonntag und Montag waren nach Senatsangaben jeweils mehr als 13.000 Menschen nach Berlin gekommen. Der Senat erwartet für die nächsten Tage weiter steigende Flüchtlingszahlen. „Wir gehen davon aus, dass die hohen Zahlen anhalten“, so Giffey.
Ab Mittwoch sollen die Kriegsflüchtlinge bereits am Berliner Hauptbahnhof eine bessere Betreuung erfahren. Auf dem Bahnhofsvorplatz ist ein 600 Quadratmeter beheiztes Zelt als „Welcome Hall Land Berlin“ errichtet worden, das nach Angaben von Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) täglich rund um die Uhr geöffnet sein soll. Es ersetzt die bislang provisorische Situation im Bahnhof. Im neuen Willkommens-Areal auf dem Washingtonplatz haben nach Angaben des Stadtmission 400 Menschen gleichzeitig Platz. (dpa,Tsp) Kein Beitrag vorhanden

Frauentag in Berlin – Der Krieg ist allgegenwärtig

Tausende Menschen haben am Internationalen Frauentag für Gleichstellung und gegen Diskriminierung und Rassismus demonstriert. Der Tag stand auch im Zeichen des Krieges in der Ukraine. Unser Videobericht zu den Kundgebungen im Wedding, am Rosa-Luxemburg-Platz und vor der russischen Botschaft.

Erneut mehr als 13.000 Flüchtlinge in Berlin angekommen

Auf der Flucht vor dem Krieg in der Ukraine sind nach Angaben des Berliner Senats am Montag erneut mehr als 13.000 Menschen nach Berlin gekommen. Der Krisenstab habe 800 Menschen unterbringen können, teilte die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales am Dienstag mit. Insgesamt seien bisher mehr als 6500 Geflohene mit einer Unterkunft versorgt worden. Bereits am Sonntag waren laut Sozialverwaltung mindestens 13.000 Menschen in der Hauptstadt angekommen. Der Senat erwartet für die nächsten Tage noch steigende Zahlen.
Wichtig seien darum größere „Ankunftsstrukturen“, hatte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey bei einem gemeinsamen Besuch mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (beide SPD) am Montag am Hauptbahnhof betont. Dort und am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) kommen die Kriegsflüchtlinge in der Regel an. Um die bislang provisorische Situation im Bahnhof zu verbessern, ist auf dem Bahnhofsvorplatz ein beheiztes Zelt als „Welcome Hall Berlin“ errichtetet worden. Das neue Willkommens-Areal sollte am Dienstagnachmittag vorgestellt werden. „Wir haben hier die Möglichkeit, aus der Bahnhofssituation herauszukommen“, so Giffey im Vorfeld.
Die Flüchtlinge, die eine Unterkunft brauchen, werden zum Ankunftszentrum in Reinickendorf gebracht. Ein zweites Ankunftszentrum, in dem auch medizinische Erstversorgung möglich sein soll, soll in Kürze eröffnet werden. Viele Menschen kommen auch privat in Berlin unter. Zudem unterstützt der Bund inzwischen Berlin unter anderem bei der Verteilung der Flüchtlinge auf andere Bundesländer. (dpa)

Auch SPD Tempelhof-Schöneberg geht auf Distanz zu Gerhard Schröder

Wie bereits andere andere Kreisverbände hält auch die SPD in Tempelhof-Schöneberg eine Mitgliedschaft von Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder bei den Sozialdemokraten nicht mehr für tragbar. “Eine Zusammenarbeit mit dem Putin-Regime in den Organen russischer Staatskonzerne ist für Sozialdemokrat*innen nicht akzeptabel”, schreiben die beiden Kreisvorsitzenden Melanie Kühnemann-Grunow und Lars Rauchfuß. Schröder verwische die Grenze zwischen seiner Geschäftstätigkeit und der Aufmerksamkeit, die er als Ex-Bundeskanzler erfährt.
“Andere Amtsvorgänger wie Willy Brandt oder Helmut Schmidt haben ihr politisches Gewicht genutzt, sich für Verständigung, Frieden und gesellschaftlichen Zusammenhalt einzusetzen. Es ist schlicht und ergreifend traurig, dass Gerhard Schröder hierzu nicht in der Lage zu sein scheint“, schreiben Kühnemann-Grunow und Rauchfuß. “Kreisverbände und Arbeitsgemeinschaften haben beantragt, die Unvereinbarkeit mit der Mitgliedschaft in der Partei festzustellen. Von Gerhard Schröder darf auch nach unserer Auffassung verlangt werden, dass er sich zwischen seinem geschäftlichen Engagement in Putins Diensten und der Mitgliedschaft in der SPD entscheiden muss.” Man werde einen entsprechenden Antrag bei der Sitzung des Landesvorstands am kommenden Montag unterstützen, sagt Rauchfuß. (Sigrid Kneist)

CDU- und Grünen-Fraktion in Brandenburg zurückhaltend bei Willkommensklassen

Die Regierungsfraktionen von CDU und Grünen im Brandenburger Landtag haben sich zurückhaltend zur Einrichtung von Willkommensklassen für Flüchtlingskinder aus der Ukraine geäußert. Dies könne sinnvoll sein, wenn etwa in einer Gemeinschaftsunterkunft viele Kinder aus der Ukraine zusammenkämen, sagte die Grünen-Fraktionschefin Petra Budke am Dienstag. Dabei müsse es um eine gezielte Förderung in Kernfächern wie Deutsch und Mathematik gehen, um den Übergang in Regelklassen zu ermöglichen. „Das muss aber nicht in allen Kommunen gleich geregelt werden“, sagte Budke.
Ähnlich äußerte sich CDU-Fraktionschef Jan Redmann. In einer Übergangszeit sei sicherlich eine gezielte Sprachförderung notwendig, meinte er. „Dauerhaft sind Willkommensklassen für die Integration der Kinder aber nicht förderlich“, betonte Redmann. (dpa)

Grüne in Brandenburg für Prüfung von mehr Landesgeld für Ukraine-Geflüchtete

Angesichts der steigenden Zahl von Ukraine-Geflüchteten dringen die Grünen im Brandenburger Landtag auf die Prüfung von mehr Landesmitteln für Migrationssozialarbeit und Integration. „Im Zweifel müssen wir da auch nachsteuern“, sagte Fraktionschef Benjamin Raschke am Dienstag in Potsdam. Die bisherigen Mittel seien für den früheren Bedarf bemessen worden. Co-Fraktionsvorsitzende Petra Budke sagte, es sei nötig, in den Erstaufnahmeeinrichtungen mehr Plätze zu schaffen.
CDU-Fraktionschef Jan Redmann forderte, es dürfe kurzfristig regional nicht zu weniger Personal bei der Sozialarbeit für Geflüchtete kommen. „Da müssen wir schnell für Abhilfe sorgen.“ Ob darüber hinaus mehr Geld dafür nötig sei, hänge davon ab, wie viele Geflüchtete in Brandenburg blieben. Bei der Migrationssozialarbeit und weiteren Maßnahmen zur Integration von Flüchtlingen hatte es im Haushalt 2022 Kürzungen gegeben, die ursprünglich noch größer ausfallen sollten.
Die oppositionelle Linksfraktion hält mehr finanzielle Hilfe und mehr Steuerung vom Land für notwendig. Kurzfristig gehe es um die Unterbringung der Flüchtlinge, mittelfristig um Kapazitäten an Schulen, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Andrea Johlige. „Wir werden ganz, ganz viele Kinderbetreuungsplätze brauchen.“ Auch Mittel für Beratung, Deutschkurse und Qualifizierung seien nötig. Sie forderte die Staatskanzlei dazu auf, die Hilfe zu koordinieren. Bisher ist ein Krisenstab, der beim Innenministerium angesiedelt ist, im Einsatz. (dpa)

Deutsche Bahn: Bis zu 300 Busse täglich für Kriegsflüchtlinge

Die Deutsche Bahn setzt zur Verteilung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine deutlich mehr Reisebusse ein. Bis zu 300 Fahrzeuge stehen nach Angaben des Konzerns seit Dienstag bereit. Damit könnten kurzfristig täglich rund 13.000 Menschen flexibel weiterbefördert werden, teilte ein Bahnsprecher mit. Die zusätzliche Unterstützung für geflüchtete ukrainische Familien sei in Kooperation mit den deutschen und polnischen Behörden organisiert worden. Bislang sind nach Bahnangaben 20 Busse in und von Polen Richtung Deutschland unterwegs, bundesweit seien es 30 Fahrzeuge.

Die Busse werden nach Bahn-Angaben eingesetzt zwischen Warschau und Deutschland sowie innerhalb Deutschlands und in Richtung anderer europäischer Städte – etwa nach Paris. Allein am Berliner Hauptbahnhof stehen demnach etwa 20 Fahrzeuge täglich bereit. Menschen, die dort mit Zügen aus Polen eintreffen, könnten damit an unterschiedliche Orte in Deutschland gefahren werden. Kurzfristig könne die Anzahl auf bis zu 50 Busse aufgestockt werden.
Auch in Brandenburg sind an den Bahnhöfen in Frankfurt/Oder und Cottbus Reisebusse im Einsatz zur Verteilung von geflüchteten Menschen. (dpa)

Erneut Protest vor russischer Botschaft in Berlin

Vor der russischen Botschaft in Berlin haben erneut Hunderte Menschen gegen den Angriffskrieg in der Ukraine protestiert. Anlässlich des Internationalen Frauentags war die Kundgebung nach Angaben der Berliner Polizei als Solidaritätskundgebung für Frauen und ihre Familien in der Ukraine und in Russland angemeldet worden. Mit selbstgebastelten Transparenten wiesen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Dienstag auf deren sich zunehmend verschlechternde Situation hin. Später zogen viele Demonstranten weiter zum Brandenburger Tor, wo es ebenfalls Kundgebungen zum Frauentag und gegen den Krieg in der Ukraine gab.
Unterdessen kündigte das Bündnis, das am 27. Februar eine der größten Demonstrationen der jüngeren deutschen Geschichte in Berlin organisiert hatte, weitere Proteste an. Für diesen Sonntag (13. März) werde zu Demonstrationen in der Hauptstadt sowie in Stuttgart, in Frankfurt/Main und Hamburg aufgerufen, teilte eine Sprecherin von Greenpeace am Dienstag mit. Ende Februar waren mehr als Hunderttausend Menschen gegen den Krieg in der Ukraine auf die Straße gegangen. Das Bündnis aus Gewerkschaften, Kirchen, Initiativen, Umweltschutzorganisationen und Friedensgruppen hatte zunächst mit etwa 20.000 Teilnehmern gerechnet. (dpa)

Die Ukraine-Krise und Berlin : Giffey kündigt neues Ankunftszentrum für Flüchtlinge am Flughafen Tegel an

Cem Özdemir (Grüne), Ernährungs- und Landwirtschaftsminister, spricht bei der Demonstration am Frauentag vor der russischen Botschaft in Berlin.   Bild: REUTERS/Annegret Hilse

Erstaufnahme Eisenhüttenstadt rechnet mit deutlich mehr Flüchtlingen

 Brandenburg muss sich aus Sicht des Leiters der Zentralen Ausländerbehörde in Eisenhüttenstadt, Olaf Jansen, auf deutlich mehr Flüchtlinge aus der Ukraine als zunächst geschätzt einstellen. “10.000 bis 11.000 Geflüchtete, das war eine erste Schätzung zum Anfang. Mit Blick auf die Entwicklungen in der Ukraine werden es sicher mehr werden, die auch nach Brandenburg kommen werden”, sagte Jansen der Deutschen Presse-Agentur.

Nach Angaben des brandenburgischen Innenministeriums wurden mit Stand vom Dienstagmorgen 1189 Flüchtlinge in Eisenhüttenstadt registriert. Der Leiter der Zentralen Ausländerbehörde hatte berichtet, es seien dort sogar schon mehr als 1500 Menschen aus der Ukraine angekommen. In Brandenburg kommen die Geflüchteten zunächst per Bahn in Frankfurt (Oder) an. Ein Großteil fährt mit dem Zug weiter nach Berlin. (dpa)

Sozialsenatorin Kipping: Bund muss Flüchtlingsbusse koordinieren

Berlins Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) hat erneut eine bundesweite Koordinierung der Unterbringung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine gefordert. “Was wir dringend brauchen ist, dass die Verkehrsströme nicht alle nach Berlin gelenkt werden. Und das wäre die Aufgabe des Bundesverkehrsministers“, sagte Kipping dem Sender Radioeins vom Rundfunk Berlin-Brandenburg am Dienstag. Andere Bundesländer seien sehr kooperativ, Berlin habe sich bilateral mit diesen abgesprochen. “Aber natürlich wäre die bundesweite Koordination Aufgabe des Bundes“, sagte Kipping.
Der Bund habe nun zwar angefangen, Busse sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen. Da Berlin das “Tor zu Europa für die Kriegsflüchtlinge” sei, würden die Busse jedoch größtenteils Berlin anfahren – um dann von hieraus weitere Ziele anzusteuern. Nach einer langen strapaziösen Flucht müssten die Menschen dann umsteigen in einen Bus, der womöglich in eine Richtung fahre, wo man sie gleich hätte hinbringen können, sagte Kipping. Für eine gute Unterbringung der Flüchtlinge sei deren Versorgung auch in anderen Bundesländern wichtig. Diese seien dazu bereit und würden sich entsprechend vorbereiten, betonte die Sozialsenatorin.
In Berlin sei es bislang insbesondere dank des großen Engagements von Ehrenamtlichen gelungen, alle Flüchtlinge auch bei nächtlicher Ankunft unterzubringen. “Das knirscht manchmal, da staut’s manchmal. Aber bisher hat man für jeden ein Bett bekommen”, sagte die Berliner Sozialsenatorin. (dpa)

Jobplattform für Ukraine-Vertriebene gestartet

Zwei in Berlin lebende Tech-Unternehmer haben die Jobplattform „UA Talents“ für Menschen gestartet, die flüchten mussten oder ihre Arbeit in der Ukraine verloren haben und von dort aus remote arbeiten können. Unter www.uatalents.com können Unternehmen unkompliziert offene Stellen ausschreiben. Der Fokus liegt zunächst auf Ausschreibungen in der Tech-Branche, soll aber auch auf andere Branchen ausgedehnt werden. (Business Insider Deutschland)

Innenministerin Faeser will Verteilung der Flüchtlinge früher als bisher organisieren

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sucht nach Möglichkeiten, Flüchtlinge aus der Ukraine möglichst früh auf verschiedene Bundesländer aufzuteilen. Man sei dafür intensiv mit der Bahn und den Ländern im Gespräch, sagte Faeser am Montag nach einem Besuch der Anlaufstelle für Geflüchtete im Berliner Hauptbahnhof. „Wir sitzen tagtäglich mit den Ländern zusammen.“ Es gehe darum, Möglichkeiten für die Flüchtlinge zu schaffen, in der Bundesrepublik unterzukommen, nicht nur in Berlin. „Denn das kann Berlin nicht allein stemmen“, sagte Faeser.

Die Bundespolizei helfe beispielsweise bei der Frage, wie die Geflüchteten bei der Ankunft in Frankfurt/Oder oder bereits in Polen selbst anders verteilt werden könnten. Wichtig sei aber auch eine Verständigung innerhalb Europas. „Bei der Aufteilung müssen wir auch europaweit gucken, wie wir da gerecht und solidarisch miteinander umgehen“, sagte Faeser. „Deswegen fahre ich am Donnerstag gemeinsam mit meinem französischen Innenministerkollegen nach Polen.“ Sie wolle sich dort einen Eindruck von der Situation verschaffen.
Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey sagte, sie finde es wichtig, dass Landes- und Bundesregierung eng zusammenarbeiteten. Diese Herausforderung sei nur in einer nationalen Aufgabe zu meistern. „Wir brauchen die Unterstützung vom Bund und auch die föderale Solidarität. Genau das läuft jetzt auch an“, sagte die SPD-Politikerin. 
„Es ist sehr wichtig, dass die Menschen nicht nur in Berlin ankommen, sondern eben auch in anderen Bundesländern untergebracht werden, damit wir das schaffen“, sagte Giffey. „Aber es ist ganz klar, dass Berlin der Hauptort ist, Berlin ist das Tor zu Europa, zu Deutschland.“ Aus Giffeys Sicht ist von weiter steigenden Flüchtlingszahlen auszugehen: „Wir rechnen damit, dass es jeden Tag noch mehr werden wird.“
Der Bund unterstütze beispielsweise auch die Registrierung der Flüchtlinge im Ankunftszentrum in Berlin-Reinickendorf mit zusätzlichen Mitarbeitern, sagte Giffey. „Wir sind im Moment sehr intensiv dabei, ein größeres Ankunftszentrum vorzubereiten, das wird aller Voraussicht nach Ende der Woche ans Netz gehen“, kündigte sie an. „Wir sind jetzt in den letzten Vertragsverhandlungen dafür.“ Dort solle es unter einem Dach sowohl die Erstregistrierung, erste medizinische Versorgung, Möglichkeiten zur Impfung und Beratung für die Arbeitsplatzsuche geben. (dpa)

Über 500 Berliner Praxen wollen Geflüchtete kostenfrei behandeln

Nach einem Aufruf der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin haben sich mehr als 500 Praxen bereit erklärt, Geflüchteten aus der Ukraine medizinisch und psychologisch zu helfen.
Die Mehrheit der Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen behandle in ihren Praxisräumen, teilte die KV mit. Auch eine Behandlung in Geflüchtetenunterkünften werde angeboten.
Außerhalb der Praxiszeiten und in Notfällen könnten sich Geflüchtete an KV-Notdienstpraxen oder unter der 116117 an die Leitstelle der KV Berlin wenden, die bei Bedarf den fahrenden Bereitschaftsdienst zu den betroffenen Menschen schicke.
Mittlerweile steht die KV Berlin auch im Kontakt mit der Senatsverwaltung für Integration. Besonders wichtig ist der Vereinigung, „dass für überlebenswichtige und sehr kostenintensive Behandlungen wie die Dialyse sehr schnell Lösungen gefunden werden müssen.“ In Berlin seien bereits geflüchtete Menschen eingetroffen, die eine Dialyse benötigten. Diese Behandlungen könnten nicht aufgeschoben, die hohen Kosten von den Praxen aber auch nicht übernommen werden, heißt es in der Presseerklärung.
Die KV Berlin ist für Fragen rund um die ambulante medizinische und psychotherapeutische Versorgung von Ukraine-Flüchtlingen in Berlin über die E-Mail-Adresse ukraine@kvberlin.de erreichbar.
Zur Übersicht der Praxen, die eine kostenfreie medizinische Behandlung anbieten (inklusive Sprachkenntnissen). (Henning Onken)

Mehr als 13.000 Ukrainer am Sonntag nach Berlin gekommen

Am Sonntag sind mehr als 13.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Berlin angekommen. Das teilte die Sozialverwaltung am Montag auf Twitter mit. Etwa 700 Menschen wurden demnach vom Land untergebracht. Damit sei die Zahl der offiziell untergebrachten Ukrainer:innen auf 5700 gestiegen.

Steinmeier: Kinder und Erwachsene aus Ukraine brauchen unsere Hilfe

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Hilfsbereitschaft der Deutschen für die Flüchtlinge aus der Ukraine gelobt. „Nicht nur die Kinder und Jugendlichen, auch die Erwachsenen, die kommen werden, brauchen unsere Hilfe“, sagte Steinmeier am Montag bei einem Besuch des jüdischen Zentrums Chabad Berlin, das sich um rund 100 geflüchtete Kinder und Jugendliche aus einem Kinderheim in der Ukraine kümmert. „Viele Deutsche helfen und die Hilfsbereitschaft ist auch hier in Berlin ungebrochen“, sagte Steinmeier. Bei dem Zentrum würden viele Menschen Essen vorbeibringen oder Geld spenden.

Steinmeier, der von seiner Frau und der Berliner Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) begleitet wurde, betonte: „Wir Deutsche möchten den Geflüchteten, die Opfer des menschenverachtenden Krieges in der Ukraine sind, wir möchten ihnen zur Seite stehen.“ Er bedankte sich bei Chabad Berlin und Rabbiner Yehuda Teichtal und sprach von einem großen Einsatz und wichtiger Hilfe. „Dieses hier verdient große Aufmerksamkeit.“

105 Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und ihre Begleiter aus der jüdischen Gemeinde in Odessa waren nach einer zweitägigen Reise mit zwei Bussen am Freitag in Berlin angekommen. Das jüngste Kind war nach Angaben des Zentrums ein Ende Januar geborenes Baby. Ein Teil der Kinder sind den Angaben zufolge Waisenkinder, andere wurden von ihren Eltern oder anderen Verwandten auf die Reise geschickt. Sie wurden in einem Hotel am Kurfürstendamm untergebracht. (dpa)

Wieder Proteste gegen den Krieg in der Ukraine

Mehr als 1000 Menschen haben am Sonntag in Mitte erneut gegen Putins Angriffskrieg protestiert. Auf der Kundgebung war auch die belarussische Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch zugeschaltet. Man müsse jetzt zusammenhalten, appellierte sie an die Menschen.

Sachspenden sollen in Tempelhof abgegeben werden – nicht mehr Hauptbahnhof

Sachspenden für Ukraine-Flüchtlinge sollen nicht mehr am Berliner Hauptbahnhof, sondern am ehemaligen Flughafen Tempelhof abgegeben werden. Das sagte Integrationssenatorin Katja Kipping (Linke) als Nachtrag zu einem Interview in der rbb Abendschau am Sonntag. 
Ein Sprecher der Senatsintegrationsverwaltung sagte dem Tagesspiegel am Abend, dass die Spendenannahme am Hauptbahnhof nicht mehr steuerbar sei. Deshalb habe man sich dazu entschieden, es nach außen zu verlagern. Spenden können nun täglich von 10 bis 22 Uhr am Columbiadamm 10 abgegeben werden (Eingang Parkplatz P3, E-Mail für private Anfragen: helfen@spendenbruecke-ukraine.de), Groß- und Firmenspenden nach Anmeldung über Tor 11 am Tempelhofer Damm 45 (E-Mail für Anlieferungen: anlieferung@spendenbruecke-ukraine.de).

Ukrainische Aktivistinnen fordern Flugverbot über Ukraine

Auch ukrainische Aktivistinnen sprachen auf der Kundgebung am Bebelplatz. Sie skandierten “Stand with ukraine” und “Slawa Ukrajini”, Ruhm der Ukraine. Putin wolle die Geschichte Europas umschreiben, dem müsse man sich entschieden entgegen stellen. Die Sicherheit ganz Europas sei bedroht, da sich die russischen Truppen immer weiter Richtung Westen bewegten. Sie forderten ein Flugverbot über der Ukraine. 

Wolf Biermann: “Putin eifert seinem Kollegen Adolf Hitler nach”

Auch Wolf Biermann kam auf der Kundgebung am Bebelplatz zu Wort. In einer Videobotschaft verurteilte der Liedermacher und ehemaliger Kritiker der SED den Angriff Russlands auf die Ukraine stark. “Putin eifert seinem Kollegen Adolf Hitler nach”, sagte er. Die Unterstützung der Ukraine durch die Deutschen und die Europäer sei mehr als humanitäres Engagement für ein anderes Volk, denn “wir verteidigen uns damit auch selber”, es sei ein “Kampf auf Leben und Tod”. Faschisten seien in das Land eingefallen, sie bedrohten die Demokratie. 

Svetlana Aleksievic: “Nur gemeinsam können wir siegen”

Bei der Kundgebung am Bebelplatz war auch die ukrainisch-belarussische Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin Svetlana Aleksievic zugeschaltet. In ihrer Rede sagte Aleksievic:  “Wir sehen die Geburt eines russischen Faschismus”.Sie betonte, die Ukraine verteidige nicht nur sich selbst. “Die Ukraine schützt ganz Europa, sie schützt die ganze Welt”. Aleksievic wandte sich auch an direkt an die Ukrainer. Es seien nicht die Belarussen, die die Ukraine angreifen. “Das sind Putins Ideen, das ist Putin, der auf euch schießt. Die Belarussen wollen ihre Brüder und Schwestern nicht töten.” In jedem Volk sei die Mehrheit auf der Seite der Ukraine. “Wir müssen uns vereinigen, nur gemeinsam können wir siegen”. 

Mehr als 1000 Menschen demonstrieren vor russischer Botschaft

In Berlin demonstrieren am Sonntag erneut Menschen gegen den Krieg in der Ukraine. Vor der russischen Botschaft protestieren nach Angaben der Berliner Polizei deutlich über 1000 Menschen unter dem Motto: “Stopp Putin – Stoppt den Krieg”. Angemeldet waren etwa 300 Menschen. 
Zu der Kundgebung am Bebelplatz unter dem Motto „Für eure und unsere Freiheit. Aufruf zur Solidarität mit der Ukraine“ fanden sich bis Sonntagnachmittag laut Polizei etwa 250 Menschen ein. Über einen Livestream der Organisatoren verfolgen weitere rund 350 Menschen die Redebeiträge. Weitere Beiträge

Der neue Morgenlage-Newsletter: Jetzt gratis anmelden!

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This website uses cookies to improve your experience. We'll assume you're ok with this, but you can opt-out if you wish. Accept Read More

Privacy & Cookies Policy