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Die große Zuschauerfrage : Welche Talkshows lassen Publikum ins Studio?

Immer höhere Inzidenzen: Die Frage, ob Zuschauer ins Talkshowstudio sollten, spaltet die Branche.

Die große Zuschauerfrage : Welche Talkshows lassen Publikum ins Studio?

Stimmungskiller. Das „ZDF Magazin Royale“ mit Jan Böhmermann verzichtete am vergangenen Freitag auf Publikum im Studio. Andere…Foto: ZDF und Jens Koch

Schlechte Laune bei Jan Böhmermann: erstmals wieder kein Studiopublikum in seiner ZDF-Show am Freitagabend. Gute Laune bei Oliver Welke: volle Zuschauerränge in seiner ZDF-Show am Freitagabend, wenn auch alle mit Mund-Nasen-Schutz. Ein Sender, zwei Produktionen, offenbar zwei verschiedene Ansichten zur Frage aller TV-Produktions-Fragen, angesichts der täglich rasant steigenden Corona-Inzidenzen: „Publikum im TV-Studio – Ja oder Nein?“

Es herrscht Verwirrung, mindestens Uneinheitlichkeit, wie man damit umgeht. Die „heute-show“ tut’s, „maischberger. die woche“ ebenso, „hart aber fair“ sendet am Montagabend auch immer noch mit Publikum im Studio, während das „ZDF Magazin Royale“ nun wieder Zuschauer draußen lässt, genauso wie seit Monaten schon „Maybrit Illner“, „Anne Will“ und „Markus Lanz“. Letztere haben sich im Sommer und Spätsommer – bei damals niedrigeren Inzidenzen – gar nicht erst auf eine Änderung der Sicherheitskonzepte im Studio, sprich auf eine Öffnung fürs Saalpublikum, eingelassen.

Was gilt nun bei Talk- und Show-Produktionen: 2G? 3G? 2G+? Ganz rein? Ganz raus? Die „heute-show“ halte nach aktuellem Stand die Planung mit Publikum für die Sendung aufrecht, natürlich unter Berücksichtigung aller jeweils geltenden Vorgaben, hieß es am Freitag beim ZDF zur jüngsten Ausgabe, wobei einem beim Zuschauen der eng an eng sitzenden Gäste im Kölner Studio trotz aller eingehaltenen Vorgaben ähnlich mulmig werden konnte wie beim Bundesligaspiel Union Berlin gegen Hertha am Samstagabend im ausverkauften Stadion (22 000 Zuschauer). Schwer vorstellbar, dass das pandemisch ohne Folgen bleibt.

Ein Risiko? Das „ZDF Magazin Royale“ verzichtet jedenfalls auf Publikum. Der Mainzer Sender teilte zum Umgang des ZDF bei Veranstaltungen grundsätzlich mit, dass das ZDF die aktuelle Corona-Lage stets intensiv beobachte, da die Sicherheit der Gäste und aller Mitwirkenden vor Ort oberste Priorität hat.

„Hart aber fair“ läuft seit Wochen mit reduziertem Publikum und 2G

„Ob unsere Sendungen mit oder ohne Publikum stattfinden können, muss daher laufend neu bewertet werden. Natürlich unterliegt das ZDF den gesetzlichen Regelungen. Lokale Vorgaben und Arbeitsschutzmaßnahmen werden eingehalten.“ Sofern keine gesetzlich einheitliche Vorgabe bestehe, entschieden die Redaktionen selbst, ob denn weiter Karten angeboten werden oder nicht.

Es kann am nächsten Freitag in der „heute-show“ vor Oliver Welke also schon wieder ganz anders aussehen: leer. „maischberger. die woche“ sendet diese Woche weiter mit reduziertem Publikum und der Auflage 2G+, so eine WDR-Sprecherin am Montag. „Hart aber fair“ laufe seit Wochen mit reduziertem Publikum und 2G und prüfe ein verschärftes Konzept für kommende Sendungen. „2G beziehungsweise 2G+ gilt für Publikum und Gäste. Grundsätzlich passen die Redaktionen ihre Maßnahmen in Absprache mit dem WDR-Krisenstab und entsprechend den geltenden Verordnungen an.“

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Noch also mit Zuschauern bei „hart aber fair“. Der Stimmung von Frank Plasberg wird das entgegenkommen. „Eine gute Talkshow ist immer auch eine Arena. Der Meinungsstreit unserer Gäste wird am besten vor Publikum ausgetragen“, hatte der Moderator vor Wochen dem Branchenmagazin „Übermedien“ gesagt.

„Dieses kann applaudieren, lachen, murren. Schon der Applaus zu Beginn der Sendung hat etwas Verheißungsvolles. Als wir plötzlich ohne Publikum senden mussten, wirkte unser großes Studio auf einmal sehr leer. Das war kein gutes Gefühl.“

Auf dieses gute Gefühl verzichtet Markus Lanz. Die Frage mit dem Kartenangebot stellt sich der Produktion hier mittelfristig nicht. Gesprächsführung, Fokussierung, Konzentration, kein Klatschen – der Sendung und ihrem Moderator haben die anfangs pandemisch notgedrungen leeren Publikumsränge offenbar gutgetan.

„Markus Lanz“, teilte die Produktion mit, bleibe auf jeden Fall ohne Zuschauer im Studio. „Wir haben nur Vorteile ohne Publikum“, dieser Satz von Produzent Markus Heidemanns aus dem Sommer, als in anderen Shows die ersten Zuschauer zurück ins Studio gelassen wurden, gilt auch heute noch. Da muss auf keine Corona-Kurve geblickt werden.

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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