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Deutsches Angebot „inakzeptabel“ : Polen beklagt Täuschungsmanöver bei Ringtausch von Waffen

Für an die Ukraine gelieferte Waffen sollte Polen deutsche Panzer erhalten. Jetzt will das Land auf andere Partner setzen.

Deutsches Angebot „inakzeptabel“ : Polen beklagt Täuschungsmanöver bei Ringtausch von Waffen

Soldaten stehen auf dem Truppenübungsplatz Munster auf einem Leopard-Panzer.Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Polen hat die Bundesregierung im Zusammenhang mit dem geplanten Ringtausch für Waffenlieferungen an die Ukraine scharf kritisiert.

„Die deutschen Versprechen zum Panzer-Ringtausch haben sich als Täuschungsmanöver erwiesen“, sagte Vize-Außenminister Szymon Szynkowski vel Sek dem „Spiegel“ (Freitag). Aus polnischer Sicht seien die deutschen Angebote inakzeptabel, so dass man nun auf die Hilfe anderer Nato-Partner setze.

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Zunächst hätten die Deutschen den Polen Panzer angeboten, „die älter waren als diejenigen, die wir der Ukraine gaben“, sagte er. Diese Offerte sei „nicht zu akzeptieren, denn wir haben kein Interesse daran, den Zustand unserer Bewaffnung zu verschlechtern und unsere Soldaten auf Gerät aus den Sechzigerjahren zu schulen“.

Angeboten worden sei „eine symbolische Anzahl Panzer“, sagt der Vize-Außenminister. „Das kann man schwerlich als ernst zu nehmenden Vorschlag werten, nachdem wir der Ukraine über 200 Panzer in zwei Monaten geliefert haben.“

Käufe aus Südkorea geplant

Deswegen rede Polen lieber mit anderen Nato-Partnern, „die wirklich bereit sind, uns dabei zu helfen“. Nach seinen Angaben erhält Polen bereits jetzt Panzer aus den USA und Großbritannien.

Man bereite auch größere Käufe von Flugzeugen und Panzern aus Südkorea vor. Warschau sei an 48 leichten Kampfflugzeugen des Typs FA-50 interessiert, sagte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Freitag nach Medienberichten.

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„Bereits im nächsten Jahr würde das erste Flugzeug in Polen eintreffen. Wir sind dabei, die Verhandlungen darüber abzuschließen, wir stehen kurz vor dem Abschluss“, sagte er.

Dazu kämen südkoreanische Kampfpanzer K2 „Schwarzer Panther“. „Bereits in diesem Jahr werden wir die ersten Einheiten erhalten, insgesamt 180 Panzer in der ersten Charge“, sagte Blaszczak. Künftig werde Polen diese Panzer auch in Lizenz bauen und weiterentwickeln.

Lambrecht sieht Ukraine im Fokus der Lieferungen

Der Panzer-Ringtausch sollte eigentlich die schnelle Lieferungen von schwerem und den Soldaten in der Ukraine vertrautem Kriegsgerät ermöglichen. Deutschland hatte angekündigt, Nato-Partnern im Osten Ersatz zu geben oder dabei helfen. Allerdings stockt es seit Wochen. Zum genauen Sachstand wurden in Berlin zuletzt keine öffentlichen Angaben mehr gemacht.

„Also was besonders schnell gehen muss, das ist die Unterstützung für die Ukraine, denn die führen einen mutigen Kampf“, sagte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) am Freitag in Neuburg an den Donau auf die Kritik Polens angesprochen.

Deutschland stelle dafür die Panzerhaubitze 2000 und Mehrfachraketenwerfer bereit. „In Bezug auf das Schließen von Lücken von Staaten, die abgegeben haben an die Ukraine, da sind wir natürlich auch im Gespräch mit der Industrie, dass die Industrie auch Kapazitäten erhöhen muss, wenn irgendwie möglich.“ (dpa)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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