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Der neue Trainer von Hertha BSC und sein Debüt : Vorhang auf für Pal Dardai!

Pal Dardai startet gegen Eintracht Frankfurt in seine zweite Amtszeit als Cheftrainer bei Hertha BSC. So ist es ihm und anderen beim ersten Mal ergangen.

Der neue Trainer von Hertha BSC und sein Debüt : Vorhang auf für Pal Dardai!

Neuer Look. Für sein Bundesligadebüt als Cheftrainer hatte sich Pal Dardai vor sechs Jahren in Schale geschmissen.Foto: imago/Jan Huebner

An diesem Samstag um 15.30 Uhr (live bei Sky) gibt Pal Dardai bei Eintracht Frankfurt sein Debüt als Trainer von Hertha BSC. Es ist Dardais zweites Debüt, sein erstes ging vor sechs Jahren nur 40 Kilometer westlich beim FSV Mainz 05 über die Bühne. Wir schauen auf dieses Spiel und einige andere Trainerpremieren – in einer laufenden Saison – beim Berliner Fußball-Bundesligisten in den vergangenen 20 Jahren.

Mit Daunenjacke zum Sieg

Am 7. Februar 2015 trägt Pal Dardai, der Nachfolger von Jos Luhukay, im Mainzer Stadion eine graue Daunenjacke, ein dunkles Hemd und eine dunkle Jeans. Auf lockere Trainingskleidung bei den Spielen steigt er erst später um. Hertha ist Vorletzter. In Mainz läuft es aber für die Berliner: FSV-Torwart Loris Karius sieht nach einem Foul im Strafraum an Valentin Stocker die Rote Karte, Jens Hegeler verwandelt den Elfmeter. Später erhöht Roy Beerens. Nachdem Kapitän Fabian Lustenberger mit Gelb-Rot runtermuss, ist auch Hertha in den letzten 30 Minuten nur zu zehnt, gewinnt aber 2:0.

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„Ich werde heute sehr ruhig schlafen. Das mache ich immer, wenn ich meine Arbeit geleistet habe“, sagt Dardai. In der Rückschau erinnert er sich daran, dass die Mannschaft richtig stark gekämpft hat und nach 70 Minuten komplett platt war.

Auf 0:4 gesteigert

Hertha steckt aktuell in großen Problemen. Das erste Mal in diesem Jahrtausend passiert dies in der Saison 2003/04. Huub Stevens wird Anfang Dezember nach einem 1:6 im DFB-Pokal bei Werder Bremen entlassen. Andreas Thom ist Interimstrainer, ehe Hans Meyer übernimmt. Der erste Gegner für Meyer ist erneut Werder Bremen. Wegen der miserablen Hinrunde subventionieren die Spieler die Auswärtsfahrten der Fans bis Saisonende mit insgesamt 300.000 Euro. Die Anhänger können für fünf Euro im Sonderzug an die Weser reisen.

Dort liegt Hertha mit Christian Fiedler als neuer Nummer eins im Tor zur Pause 0:3 zurück, verliert 0:4 und fällt von Rang 17 auf 18. Stürmer Fredi Bobic stellt sarkastisch fest: „Vor ein paar Monaten hätten wir das Spiel sieben oder acht zu null verloren.“ Am Schluss sind die Berliner Zwölfter, und Meyer wird von den Fans gefeiert.

Seltenes Schauspiel

Im Frühjahr 2009 träumt Hertha BSC unter Lucien Favre von der Meisterschaft, im Herbst ist seine Zeit bei Hertha nach drei Punkten aus den ersten sieben Spielen vorbei. Zum Debüt von Friedhelm Funkel ist der Hamburger SV mit Coach Bruno Labbadia zu Gast. Hertha geht durch Arne Friedrich sogar in Führung. Danach spielen sich Dinge ab, die der Tagesspiegel als „Schauspiel mit Seltenheitswert“ zusammenfasst: Erst köpft Herthas Verteidiger Kaka den Ball über Torwart Timo Ochs hinweg ins eigene Tor. Dann verletzt sich Ochs, und der eingewechselte Sascha Burchert eilt zwei Mal innerhalb von etwa zwei Minuten zu Rettungszwecken weit aus dem eigenen Tor.

„Vom Timing her waren meine beiden Kopfbälle doch Weltklasse, das muss ich mal sagen“, urteilt Burchert viele Jahre später im Gespräch mit dieser Zeitung lachend. Die Aktionen sind in der Tat nicht schlecht, doch Empfänger des Balles ist einmal David Jarolim und einmal Zé Roberto. Beide treffen aus großer Entfernung ins Tor. 1:3, dabei bleibt es.

Es wird immer schlechter

Einen Ab- sowie einen Aufstieg später passt es Ende 2011 zwischen Manager Michael Preetz und Trainer Markus Babbel nicht mehr. Babbel muss, mit seinem Team auf Rang elf liegend, nach einer öffentlich ausgetragenen Schlammschlacht gehen, seinem bisherigen Assistenten Rainer Widmayer gelingt kurz vor Weihnachten 2011 ein 3:1 im DFB-Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern. Der neue Trainer heißt anschließend Michael Skibbe. Dieser verbringt die gesamten 90 Minuten des Debüts im Nieselregen vor der Trainerbank. Von dort sieht er am 21. Januar 2012 ein 0:2 beim 1. FC Nürnberg.

Noch sei nichts passiert, versichert Skibbe. Viel passiert in seiner Amtszeit auch nicht mehr, außer drei weiteren Niederlagen in der Liga und einer im DFB-Pokal. Am 12. Februar, einen Tag nach dem 0:5 beim VfB Stuttgart, reagiert Hertha.

Irrwege in Augsburg

Auf Skibbe folgt für ein Spiel René Tretschok (0:1 gegen Borussia Dortmund). Dann übernimmt Otto Rehhagel! Fast zwölf Jahre lang war der damals 73-Jährige nicht mehr in der Bundesliga tätig, holte aber mit Griechenland sensationell den EM-Titel. Nun soll er die inzwischen auf Platz 15 abgerutschten Berliner retten.

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Die Mission beginnt beim FC Augsburg nicht gut: Ein Ordner weist Rehhagel den Weg zur Kabine, allerdings zu der des FCA. Auf dem Rasen geht es unerfreulich weiter: 0:3 beim Vorletzten. Auf der anschließenden Pressekonferenz teilt Rehhagel nach sieben Minuten mit: „Ich beende damit die Pressekonferenz und wünsche allen einen schönen Tag.“ Hertha rettet sich am 34. Spieltag in die Relegation und steigt nach zwei Spielen gegen Fortuna Düsseldorf – wobei das zweite zum Skandalspiel wird – ab.

Im Video festgehalten

Ende November 2019, nachdem Dardai aufhören musste und es mit Ante Covic nicht hingehauen hat, sucht Hertha wieder einen Trainer. Und sorgt erneut für viel Aufsehen: Der frühere Bundestrainer Jürgen Klinsmann macht es. Unmittelbar vor dem Anpfiff gegen Borussia Dortmund läuft Frank Zanders „Nur nach Hause“. Klinsmann zückt sein Smartphone – auf der Hülle das Logo eines Sportartikelherstellers, jedoch nicht das von Herthas offiziellem Ausrüster – und macht ein Video. Eine spontane Aktion, sagt er nach dem Debüt: „Es war ein ergreifender Moment für mich, und deshalb wollte ich einfach diese überragende Atmosphäre festhalten.“

Hertha verliert 1:2. „Wenn das Tor zum 2:2 gefallen wäre, geht das Ding garantiert in eine andere Richtung ab“, sagt der Trainer. Den Abgang, auf denkwürdige Art, macht Klinsmann im Februar 2020.

3:0 ohne Zuschauer

Klinsmanns Nachfolger Alexander Nouri gewinnt sein erstes Spiel 2:1 beim SC Paderborn. In der Folge klappt allerdings wenig, Bruno Labbadia folgt in der Zwangspause wegen der Coronavirus-Pandemie. Dessen Debüt beim Re- Start der Liga Mitte Mai findet als Geisterspiel statt. Hertha gewinnt 3:0 bei der TSG Hoffenheim. Labbadia wird bis zum vergangenen Sonntag im Amt sein. Nun soll es Pal Dardai richten. Los geht’s in Frankfurt. Knapp sechs Jahre nach seinem ersten Debüt als Hertha-Trainer.

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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