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„Das war falsch und das tut mir leid“ : Baerbock erklärt N-Wort-Ausrutscher in Interview

In einem Gespräch bei „Tachles Arena“ spricht Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock über Antisemitismus und Rassismus. Dabei unterläuft ihr ein Fehler.

„Das war falsch und das tut mir leid“ : Baerbock erklärt N-Wort-Ausrutscher in Interview

Annalena Baerbock, Kanzlerkandidatin und Direktkandidatin von Bündnis 90/Die GrünenFoto: dpa/Soeren Stache

Die Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, hat sich dafür entschuldigt, in einem Interview das „N-Wort“ benutzt zu haben. „Das war falsch und das tut mir leid“, schrieb Baerbock am Sonntag auf Twitter. Sie wisse um den rassistischen Ursprung des Wortes und die Verletzungen, die schwarze Menschen dadurch erführen. Mit dem Begriff „N-Wort“ wird heute eine früher gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze umschrieben. Über Baerbocks Entschuldigung hatte zuerst die „Bild“-Zeitung berichtet.

Laut „Bild“ wollten die Grünen das Video vor der Veröffentlichung um eine Passage kürzen lassen. Im betreffenden Abschnitt des Interviews spricht Baerbock über Antisemitismus und Rassismus, speziell in Schulen.

Sie berichtet von einem persönlichen Vorfall aus ihrem Umfeld. Der Sohn einer Bekannten Baerbocks sollte eine Bildergeschichte zu einem Arbeitsblatt schreiben, auf dem das N-Wort stand.

Als sie im Interview davon erzählt, sagte sie, „ … wo das Wort N****r drin vorkam …“. Baerbock spricht bei der Erzählung nicht von dem „N-Wort“, sondern spricht es voll aus.

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Auf Twitter meldete sich die Kanzlerkandidatin selbst zum Interview zu Wort und veröffentlichte den Ausschnitt. Sie schreibt: „Dieser Vorfall wühlt mich noch heute auf. Leider habe ich in der Aufzeichnung des Interviews in der emotionalen Beschreibung dieses unsäglichen Vorfalls das N-Wort zitiert und damit selbst reproduziert.“

Baerbock übt Selbstkritik und entschuldigt sich

Selbstkritisch schreibt sie weiter: „Das war falsch und das tut mir leid. Denn ich weiß ja um den rassistischen Ursprung dieses Wortes und die Verletzungen, die Schwarze Menschen unter anderem durch ihn erfahren.“

Zur geforderten Kürzung des Interviews schreibt sie: „Während der Aufzeichnung ist mir das bewusst geworden. Deshalb haben wir mit dem Zentralrat abgewogen, ob das eindringliche Beispiel geeignet ist, auf die Missstände auch im Bildungsbereich hinzuweisen, oder ob die Aussprache des N-Wortes genau dieses Anliegen konterkariert.“

Baerbock machte zudem deutlich, der Fall stehe in keinem Zusammenhang zu den aus ihrer Sicht rassistischen Entgleisungen des Grünen-Politikers Boris Palmer. „Es ist offensichtlich, dass es sich um zwei verschiedene Dinge in unterschiedlichen Kontexten handelt“, betonte sie.

[Mehr zum Thema: Die Gratwanderung der Grünen mit der Flutkatastrophe (T+)]

Der Tübinger Oberbürgermeister Palmer hatte das „N-Wort“ im Zusammenhang mit dem früheren Fußball-Nationalspieler Dennis Aogo genutzt – nach eigenen Angaben ironisch. Baerbock hatte daraufhin Beratungen über Palmers Parteiausschluss angekündigt.

Damals bezeichnete Baerbock die Äußerungen Palmers als rassistisch und abstoßend. „Sich nachträglich auf Ironie zu berufen, macht es nicht ungeschehen.“

Es sei offensichtlich, dass es sich um zwei verschiedene Dinge in unterschiedlichen Kontexten handelt, so die Co-Chefin der Grünen weiter. „Deshalb mache ich den Vorgang hier öffentlich & stelle in Absprache mit dem Zentralrat die Passage zur Verfügung, damit sich jede:r ein eigenes Bild machen kann.“

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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