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Corona-Angst – die Wut der Berliner Erzieher

Corona-Angst – die Wut der Berliner Erzieher

Kita-Erzieher Markus Mahlig (39), Neukölln: „In der Kita ist es nicht wie in der Schule, wo Abstand eingehalten werden kann. Hier nehmen wir die Kinder mal in den Arm, binden die Schuhe zu oder werden angeniest“
Foto: Ralf Günther

Der Schul-Start wird nach Hin und Her des Berliner Senats nun doch wieder verschoben! Wer soll da noch durchsehen?

Von Boris Dombrowski und Carlotta Vorbrüggen

Corona-Angst! In einem Brandbrief an Bildungssenatorin Sandra Scheeres (50, SPD) machen Berliner Erzieherinnen ihren Sorgen Luft. Sie fordern einen besseren Schutz „aller Betreuenden und Betreuten“ – also von Personal und Kindern.

„Die Erzieher und Erzieherinnen sind sehr aufgebracht und wütend. Sie fühlen sich von den politisch Verantwortlichen im Stich gelassen“, so Brandbrief-Unterzeichnerin Christiane Weißhoff (57) am Freitag zur B.Z.

Corona-Angst – die Wut der Berliner Erzieher

Diesen Brandbrief schrieben Erzieher an Bildungssenatorin Sandra Scheeres (50, SPD) (Foto: Gew Berlin)

Als Personalratsvorsitzende im Kita-Eigenbetrieb „Kindergärten City“ weiß sie von den Sorgen und Ängsten ihrer Kollegen. „Sie fühlen sich nicht ausreichend geschützt und Beschäftigte, die zu den Risikogruppen gehören, werden trotzdem für die Betreuung der Kinder eingesetzt“, sagt sie und mahnt: „Frau Scheeres, nehmen Sie unsere Anliegen ernst!“

Denn Erziehungsberufe stünden „auf Platz 1 der Liste der in Corona-Zeiten gefährlichsten Berufe“, heißt es im Brandbrief mit Verweis auf eine AOK-Studie.

Diese hatte ergeben, dass Beschäftigte in Kinderbetreuungs- und Kindererziehungsberufen von März bis Oktober am häufigsten im Zusammenhang mit Covid-19 krankgeschrieben waren. Sogar öfter als Beschäftigte in der Alten- und Krankenpflege.

Corona-Angst – die Wut der Berliner Erzieher

Kita-Erzieherin Sanja Stosic (18), Neukölln: „Wir Erzieher haben das Gefühl, im Stich gelassen zu werden. Alles wird runtergespielt. Meine persönliche Sorge sind die Risikogruppen der Erzieher. Die Älteren oder die mit Asthma“ (Foto: Ralf Günther)

Entsprechend sind im Brandbrief Forderungen für das Erzieher-Personal formuliert: Täglich mindestens zwei FFP2-Masken für jeden, mindestens wöchentliche (freiwillige) Schnelltests, Luftfilteranlagen für alle Einrichtungen, sofortige Impf-Möglichkeit und die Anerkennung der Folgen einer Infektion mit Covid-19 als Berufskrankheit.

Und was sagt die Bildungssenatorin zum Brandbrief? „Wir haben für den Gesundheitsschutz des Schul- und Kita-Personals zahlreiche Schutzmaßnahmen ergriffen und erhebliche finanzielle Mittel bereitgestellt“, betonte Scheeres am Freitag gegenüber B.Z.. Und versicherte: „Wir beobachten das Infektionsgeschehen fortlaufend und sind im ständigen Austausch mit den medizinischen Fachleuten, um bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen.“

Corona-Angst – die Wut der Berliner Erzieher

Cem Erkisi (39), Erzieher und Personalratschef der Kitas SüdOst: „Auch Kinder erkranken an dem Virus. Sie wirken dabei normal krank, wie leicht erkältet. Allerdings stecken sie Kollegen und Eltern an. Und Infektionswege können nicht verfolgt werden, weil Kinder oft nicht getestet werden“ (Foto: Ralf Günther)

Schon jetzt hätten Erzieher an Schulen und Kitas die Möglichkeit, „sich kostenfrei testen zu lassen“, u.a durch mobile Testteams, heißt es aus ihrer Behörde. Zudem seien Schulen mit Schutzmaterial ausgestattet worden. Und die Kitas hätten Finanzmittel erhalten – 2,5 Millionen Euro für die Träger, um z.B. Mund-Nase-Bedeckungen zu finanzieren sowie 400.000 Euro für CO2-Messgeräte.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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