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Conference-League-Spiel in Berlin : Polizei nimmt Dutzende Fans vor Partie von Union gegen Feyenoord fest

Vor dem Fußballspiel von Union Berlin gegen Feyenoord Rotterdam ist die Polizei im Großeinsatz. Schon am Mittwoch trafen die Lager aufeinander.

Conference-League-Spiel in Berlin : Polizei nimmt Dutzende Fans vor Partie von Union gegen Feyenoord fest

Etwa 20 Fans aus Rotterdam wurden von der Berliner Polizei festgesetzt.Foto: Julius Geiler

Vor dem Conference-League-Spiel von Union Berlin gegen Feyenoord Rotterdam am Donnerstagabend um 21 Uhr im Olympiastadion ist die Lage in der Stadt angespannt. Die Polizei erwartet eine mittlere vierstellige Zahl an Fans aus den Niederlanden. Mit 1900 Einsatzkräften will sie die rivalisierenden Lager der beiden Vereine voneinander trennen. Mehr als 70 Anhänger wurden bereits am Mittwoch in Gewahrsam genommen.

Rund 1500 Feyenoord-Anhänger waren schon einen Tag vor dem Spiel angereist, immer wieder kam es zu Einsätzen. Wie Polizeisprecherin Anja Dierschke am Donnerstagmorgen berichtete, hatten sich Fangruppen am Mehringdamm in Kreuzberg und am Treptower Park zu “geplanten Auseinandersetzungen” verabredet. Szenekundige Beamte aus den Niederlanden identifizierten zahlreiche sogenannter Problemfans aus Rotterdam.

Die Polizei unterband jedoch jegliche Auseinandersetzung und nahm an beiden Orten 71 Fans in Gewahrsam, wie eine die Sprecherin berichtete – 70 Männer und eine Frau. Sie waren dem Rotterdamer Club sowie Union Berlin und nach Tagesspiegel-Informationen auch dem Verein Energie Cottbus zuzurechnen, zu dem die Union-Anhänger Beziehungen pflegen.

Etwa 20 Fans aus den Niederlanden hatten noch versucht, sich zu entfernen, wurden aber in der Blücherstraße in Kreuzberg festgesetzt.

Bei den Festgenommenen habe man Sturmhauben, Zahnschutz, Pyrotechnik und weitere Beweismittel sichergestellt, erklärte Polizeisprecherin Dierschke. Die 71 Leute musste die Nacht in Polizeigewahrsam verbringen. Am Donnerstag soll ein Richter prüfen, ob Gründe für ein sogenanntes Anschlussgewahrsam vorliegen – dann würden die Fans bis nach Spielende festgehalten.

Auch an anderen Orten der Stadt gab es immer wieder Einsätze – immer dabei: Pyrotechnik und Bengalos. Dabei gab es acht weitere Freiheitsbeschränkungen, in 46 Fällen wurden zudem die Personalien überprüft, berichtete Dierschke. Die Polizei war mit behelmten Hundertschaften, insgesamt rund 600 Beamten, im Einsatz und begleitete die Fangruppen. Bis 2 Uhr in der Nacht hatte sich die Lage einigermaßen beruhigt.

Hunderte Fans am Hackeschen Markt – Wirte machen dicht

Hunderte Feyenoord-Fans hatten sich am Abend zunächst am Hackeschen Markt in Berlin-Mitte versammelt. Bevor es zu größeren Eskalationen kommen konnte, reagierten der Polizeisprecherin zufolge aber die Wirte am Platz, stellten die Alkoholausschank ein und schlossen vorzeitig ihre Lokale. Die meisten Fans seien dann von sich aus gegangen, einige auch von der Polizei weggeschoben worden.

Die Polizei stuft das Rückspiel von Union gegen Feyenoord als “Hochrisikospiel” ein. Etwa 1900 Beamte werden am Donnerstag im Einsatz sein, darunter sind auch fünf Unterstützungseinheiten aus anderen Bundesländern sowie die Reiterstaffel der Bundespolizei.

Schon beim Hinspiel Auseinandersetzungen

„Es ist bekannt, dass zwischen den gewaltbereiten Fangruppen von Union und Feyenoord Rotterdam eine Fehde vorherrscht. Das hat uns veranlasst, unsere Maßnahmen im Vergleich zu anderen Fußballspielen zu verstärken“, sagte Polizeisprecher Thilo Cablitz.

Das Hinspiel vor zwei Wochen in den Niederlanden wurde schon von Auseinandersetzungen überschattet. Das habe dazu beigetragen, dass „die Emotionen nun noch höher kochen“, sagte Cablitz.

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Die Fans beider Clubs sollen schon bei der Anreise streng voneinander getrennt werden. Union-Fans sollen mit der S-Bahn zum Olympiastadion fahren und dort über das Süd- und Osttor hineingehen. Die Niederländer werden mit der U-Bahn und die Hans-Braun-Straße zum Olympiastadion geleitet. Die Polizei will auch andere Orte in der Stadt im Blick behalten.

Es sei davon auszugehen, dass die verfeindeten Fans die gewaltsame Auseinandersetzung auch an symbolträchtigen Orten suchen werden. „Wir haben auch dezentrale Aktionen im Fokus“, sagte der Polizeisprecher.

Feyenoord-Schriftzug an East Side Gallery

Bereits in der Nacht zu Mittwoch wurden Teile der East Side Gallery mit einem Schriftzug des niederländischen Fußballvereins besprüht. Wie die Berliner Polizei am Mittwoch mitteilte, sollen Dienstagnacht Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma gegen 1.45 Uhr zwei vermummte Männer beobachtet haben, wie sie die Mauterteile großflächig besprühten.

Conference-League-Spiel in Berlin : Polizei nimmt Dutzende Fans vor Partie von Union gegen Feyenoord fest

Der gesprühte Schriftzug “Feyenoord” an der East Side Gallery.Foto: imago images/Matthias Koch

Alarmierte Einsatzkräfte stellten einen 18 mal zwei Meter großen Schriftzug fest – „Feyenoord“ stand in großen Buchstaben auf dem Berliner Wahrzeichen. Beim Absuchen der Umgebung entdeckten die Einsatzkräfte die zwei geflüchteten Tatverdächtigen und nahmen diese fest. Bei den beiden Männern im Alter von 21 und 25 Jahren entdeckten die Beamten Farbreste an den Händen sowie mehrere Farbspraydosen.

Auf Anfrage des Tagesspiegels bestätigte die Berliner Polizei, dass es sich bei den Männern um niederländische Staatsbürger handelt, die nach Berlin gereist seien. Sie sind nicht mehr in Gewahrsam, ein Richter lehnte einen Haftbefehl ab.

Conference-League-Spiel in Berlin : Polizei nimmt Dutzende Fans vor Partie von Union gegen Feyenoord fest

Nachdem Rotterdam Fans den Schriftzug “Feyenoord” auf die East-Side-Gallery gesprüht hatten, wurde der Schriftzug grau übermalt…Foto: Christophe Gateau/dpa

Mittlerweile wurde das “Feyenoord”-Graffito wieder übersprüht. Brisant: Nachdem vorerst der Schriftzug “Ultras Union” zu lesen war, wurde auch dieser im Laufe des Tages mit “Hertha BSC” unkenntlich gemacht. In Fan- und Polizeikreisen war auch die Rede davon, dass Hooligans etwa aus Dresden, Magdeburg, von Hertha BSC und vom BFC die Situation ausnutzen könnten, um sich an Ausschreitungen zu beteiligen. 

So viele Gästefans wie seit langem nicht mehr

Bei dem Spiel am Donnerstagabend werden 5200 Unterstützer aus Rotterdam im Berliner Olympiastadion sein. So viele wie seit Beginn der Pandemie nicht mehr. „Die Sicherheitsvorkehrungen sind allein schon wegen der Menge an Gästefans erhöht worden“, sagt Union Berlins Pressesprecher Christian Arbeit. So werden auch im Olympiastadion etwa 800 Ordner im Einsatz sein. Laut Arbeit mehr als je zuvor, seit er bei Union ist.

Anhänger von Union Berlin wollen sich nach Informationen des Tagesspiegels unter anderem in der Fankneipe “Abseitsfalle” treffen, um Angriffe auf das Stadion und das Vereinsgelände zu verhindern.

Die Anhänger von Feyenoord Rotterdam gelten als gewaltbereit und international berüchtigt. Allein in dieser Saison brachten sie dem Verein Geldstrafen in sechsstelliger Höhe ein. In der Vergangenheit kam es bei Duellen mit Ajax Amsterdam aber auch bei Europapokal-Spielen immer wieder zu schlimmen Szenen. Dafür verantwortlich ist vor allem ein harter Kern von Hooligans. Wie viele davon nach Berlin reisen ist nicht bekannt. (mit dpa)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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