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Bleiben diese Berliner Läden für immer geschlossen?

Bleiben diese Berliner Läden für immer geschlossen?

Einst großer Haar- und Schönheitssalon – nun eine verwaiste Ladenfläche
Foto: Christian Lohse

Corona, Digitalisierung, horrende Mieten. Viele Berliner Läden stehen vor dem aus. Die Corona-Pandemie hat das Ladensterben beschleunigt.

Kein Umsatz und hohe Kosten. Der Corona-Lockdown bringt den Berliner Einzelhandel ans Limit. Seit Monaten sind die Läden dicht, erst seit dieser Woche gibt es Einzeltermine und erste Öffnungen. Doch das könnte für viele Filialen zu spät kommen. Bleiben sie für immer geschlossen?

Bleiben diese Berliner Läden für immer geschlossen?

Der große Golf-Shop nahe des Olivaer Platz – ebenfalls dicht (Foto: Christian Lohse)

Die Hälfte aller Berliner Händler könnte nicht wieder öffnen, fürchtet der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Berlin Brandenburg (HBB), Nils Busch-Petersen, und fordert schnellere Öffnungen.

Ladensterben und Verödung sind in den Innenstädten seit Jahren ein Problem. Jetzt verstärken die Corona-Maßnahmen den Überlebenskampf der Einzelhändler, die schon seit Jahren von der Konkurrenz durch den Onlinehandel und steigenden Mieten betroffen sind: Alle Läden der Marke Adler haben dichtgemacht. Das Unternehmen ist insolvent.

Bleiben diese Berliner Läden für immer geschlossen?

Das Geschäft APM Monaco hat den Laden in bester Kudammlage geschlossen – ist nun im KaDeWe eingezogen (Foto: Christian Lohse)

Douglas will in Deutschland 60 der 430 Filialen schließen, Esprit ebenfalls 50 Standorte. Welche der 20 Berliner Filialen wieder öffnen ist noch unklar. H&M macht ebenfalls Verluste, will weltweit 250 Läden dichtmachen.

Bleiben diese Berliner Läden für immer geschlossen?

Viele Souvenir-Läden werden den zweiten Lockdown nicht überleben und werden schließen müssen (Foto: Christian Lohse)

Und das sind die großen weltweiten Ketten. Doch auch alteingesessene Berliner Geschäfte trifft es hart. Rund um den Kudamm sind drei Filialen der Touristen-Shops von Berlin Souvenir dicht, ebenso die Filialen der Traditionsunternehmen Wempe und Hellmann. Und auch für die SØR-Filiale in der Bleibtreustraße bedeutet der zweite Lockdown das Ende der beliebten Boutique.

Auch den Berliner Gastronomen steht das Wasser bis zum Hals. Thomas Lengfelder, Hauptgeschäftsführer des Berliner Hotel- und Gaststättenverbands: „Wir haben gerade eine Umfrage unter unseren Mitgliedern durchgeführt. 350 Betriebe haben teilgenommen. Danach ist für 85 Prozent die Lage schlecht oder katastrophal und 27 Prozent überlegen zu schließen.“

Bleiben diese Berliner Läden für immer geschlossen?

52 Jahre lang existierte der Laden Monsieur Albert – nun ist die Miete zu hoch (Foto: Charles Yunck)

Die Umsatzeinbußen im letzten Jahr liegen bei bis zu 80 Prozent. Er hofft jetzt auf schnelle und unkomplizierte Öffnungen zumindest der Außenbereiche. „Das muss so schnell wie möglich passieren. Es ist doch schon jetzt bei gutem Wetter so, dass die Menschen sich Essen oder Getränke holen und dann irgendwo draußen sitzen.“

Bleiben diese Berliner Läden für immer geschlossen?

„Alles muss raus“ steht auf dem Fenster des bekannten Herrenausstatters Hellmann am Kudamm. 80 Prozent auf die edle Kleidung (Foto: Christian Lohse)

Claudia Große-Leege, Geschäftsführerin des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI), drängt auf Öffnungen: „Die gegenwärtigen Perspektiven deuten allenfalls Licht am Ende eines langen Tunnels an“, sagt sie. „Die Berliner Wirtschaft leidet massiv unter der Corona-Krise, viel stärker als es beispielsweise im Gefolge der Finanzkrise der Fall war.“ Sie fordert „ein massives Wiederaufbauprogramm“ für die Berliner Betriebe.

Darauf hofft auch einer, der seinen Laden nach 52 Jahren schließen wird. Albert Haziza (80) räumt seinen Standort in der Knesebeckstraße. „Es liegt vor allem an der steigenden Miete“, sagt der legendäre Herrenausstatter. Er sucht jetzt einen neuen Standort. Eigentlich stehen dafür genug Läden leer.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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