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Berlins Bäderbetriebe sind nicht flexibel genug

Berlins Bäderbetriebe sind nicht flexibel genug

B.Z.-Redakteur Stefan Peter kommentiert die Eintrittspolitik der Berliner Bäderbetriebe
Foto: Ralf Günther/Wolf Lux/BZ-Kombo

Einmal in der Woche schreiben B.Z.-Redakteure über Dinge, die sie wirklich stören. Heute Stefan Peter über die Berliner Bäderbetriebe.

Halbzeit im zweiten Corona-Sommer – und noch immer erwarten die Berliner Bäderbetriebe, dass ihre Kunden Mut zum Risiko haben.

Die Kassen der Freibäder sind nach wie vor geschlossen, Eintrittskarten gibt es nur online. Tickets können bis zu vier Tage im Voraus gebucht werden. Und sind dann meist sofort weg. Eine Stornierung ist nur bis zu 48 Stunden vor Beginn des Zeitfensters möglich, eine Umbuchung erst gar nicht.

Doch bei der regelmäßigen Unzuverlässigkeit des Wetterberichts (aus zehn Prozent Regenwahrscheinlichkeit werden plötzlich 100), bleibt stets ein Risiko: Wer geht schon bei Gewitter ins Freibad?

3,80 Euro pro Ticket (Einheitstarif) und Zeitfenster klingen erst mal nicht viel, doch bei einer Familie mit zwei Kindern sind das bereits 15,20 Euro.

Mir erschließt sich nicht, warum Kunden nicht kurzfristig(er) stornieren dürfen. Bei Unwetter fließt das Geld in die Kassen der Bäderbetriebe, ohne dass sie überhaupt die Türen öffnen müssen. Selbst bei der Lufthansa (die nun wirklich nicht für eine besonders moderne Software bekannt ist), können Passagiere aktuell beliebig oft ihre Tickets umbuchen.

Doch nicht nur die Bäderbetriebe sind unflexibel und wälzen ihr geschäftliches Risiko auf die Kunden ab. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) wehrte sich strikt dagegen, für die Zeit eines Lockdowns seine Tarife zu ändern.

Als Hunderttausende Angestellte zum Homeoffice (oder zu Kurzarbeit null) verdammt waren, nutzten sie natürlich kaum noch Bus & Bahn – reduzierte Monatskarten für Wenignutzer wurden trotzdem verweigert.

Politiker, die sonst so gerne über eine stärkere Attraktivität des ÖPNV schwadronieren, regten sich kaum zu diesem Thema. Wir Bürger bezuschussen also Unternehmen, die sich ohnehin in öffentlicher Hand befinden, zusätzlich mit unseren Geldern.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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